Markthalle auf WHO in Tübingen: Wir sind noch da!
Sonderveröffentlichung

Markthalle Tübingen Markthalle auf WHO in Tübingen: Wir sind noch da!

Ein echtes Zentrum vor der Haustüre: Metzger, Apotheke, Hörgeräteakustiker + Optiker sowie die Poststelle bleiben erhalten. Dazu einen Biobäcker in den Marktladen

Metzger, Apotheke, Hörgeräteakustiker + Optiker sowie die Poststelle: Sie alle sind noch da in der Markthalle auf WHO. Bilder: Uhland2

22.07.2023

Immer wieder sei er ganz besorgt von den Menschen gefragt worden, ob es denn mit dem Marktladen und den anderen Geschäften im Vogelbeerweg auf WHO weitergehe. „Aber ich konnte sie schnell beruhigen“, sagte Branimir Gerovac, „wir bleiben alle da und auch der ehemalige Marktladen wird mit neuem Konzept und neuem Pächter wiedereröffnen.“

Branimir Gerovac ist Geschäftsführender Gesellschafter von Pavel Hörgeräte im Vogelbeerweg. Die Unsicherheit der Kunden und Mitbürger entstand, weil Michael Schneider vor mehr als einem Monat seinen Marktladen schloss. Da hätten viele gedacht, dass das auch die anderen Geschäfte beträfe, also die Metzgerei Oskar Zeeb, die Apotheke oder den DHL-Post-Laden. Doch die Entwarnung kam schnell vom Verwalter des Gebäudes, der Kalbfell Immobilien Verwaltung GmbH Reutlingen und dessen Geschäftsführer Stefan Kalbfell. Der hatte nämlich bereits einen Interessenten an der Hand, der den Marktladen mit etwas verändertem Konzept und leichten baulichen Veränderungen übernehmen wollte. Unterschrieben ist noch nichts, deshalb kann er auch den Namen noch nicht verraten. Das alles wird geschehen, wenn die Stadt die Umnutzung veranlasst hat. Dennoch rechnet Kalbfell damit, so schnell wie möglich mit dem Einzug zu beginnen. „Einen genauen Termin kann man da noch nicht nennen“, sagt er dazu.

Branimir Gerovac von Pavel Hörgeräte ist es ein Anliegen, den Kundinnen und Kunden der Markthalle auf WHO zu sagen: Wir sind noch da!
Branimir Gerovac von Pavel Hörgeräte ist es ein Anliegen, den Kundinnen und Kunden der Markthalle auf WHO zu sagen: Wir sind noch da!

Wie genau intern umgebaut wird, lasse sich noch nicht im Detail sagen, erklärte Stefan Kalbfell, das hänge vom neuen Pächter, einem Bioladen-Anbieter ab. Er selbst wäre unglücklich gewesen, wenn es an der Stelle nicht weitergegangen wäre. „Wir lieben diesen Standort, wir sind vor fünf Jahren hergekommen aus Stadtmitte. Aber die Parkplatzsituation und die Nähe zu den Kliniken ist für uns einfach perfekt.“ Dabei war für ihn und auch für die anderen Geschäfte immer klar, dass sich an ihrem Standort nichts ändern wird. „Nein, wir hatten da keinerlei Befürchtungen“, sagt er, und wir freuen uns, dass wir bald wieder einen großen Marktladen neben uns haben.“ Mittlerweile beschäftigt er fünf Fachkräfte und einen Azubi.

Nach dem Umbau werde man in der Markthalle auch frühstücken können. Vorgesehen ist dafür der neue Bioladen. Der neue Pachter, so heißt es, wünscht sich einen Biobäcker, der idealerweise in den Marktladen integriert werden soll. Für die Metzgerei und die Apotheke werde sich ebenfalls nichts ändern.

„Wir sind alle froh, dass wir nun unsere Kunden beruhigen können“, betonte Branimir Gerovac, „und dass das alles so professionell von Kalbfell gemanagt wird.“ Was besonders auffällt: Im Lauf der Jahre ist der Zusammenhalt der Läden gewachsen und die Inhaber waren sich alle einig, dass sie auf keinen Fall auf ihren gemeinsamen Standort verzichten wollen. „Es ist eine tolle Atmosphäre entstanden zwischen allen, und das wollen wir nicht mehr missen“, sagte Jürgen Haab von der Nordring Apotheke. Es scheint fast so, als hätten die Geschäfte ihr kleines gemeinsames Idyll am Vogelbeerweg gefunden. Und vor allem die Kunden werden sich über die guten Nachrichten freuen. „Ich war zuerst ganz erschrocken, als ich von der Schließung des Ladens hörte“, sagte Annemarie Bader, die drüben beim Horemer wohnt, „und jetzt sind wir alle ganz glücklich, dass es ganz normal weitergeht.“ Man kenne sich seit Jahren, sagt sie, und vor allem: „Ich kann direkt hier parken, das geht sonst nirgends in Tübingen.“ Mit dem Marktladen und den Geschäften hat WHO ein echtes Zentrum vor der Haustüre. „Unsere Kunden wissen das auch zu schätzen“, sind sich alle einig, „und wir schätzen unsere Kunden - die meisten kennen wir ja schon seit Jahren.“