Langfinger hereinspaziert
Sonderveröffentlichung

Der Fachmann hilft Langfinger hereinspaziert

Keller, Nebentüren und Garagen sind beliebte Einstiegswege bei Einbrechern. Anders als Fenster, Terrassen- und Haustüren sind diese weniger gesichert.

Ein Kellereingang liegt oft etwas versteckt und ist ein guter Einstiegsort für Einbrecher. Foto: Silas Stein/dpa/dpa-mag

04.08.2022

Die Polizei rät, Kellertüren und Garagentoren die gleiche Aufmerksamkeit zu widmen wie dem übrigen Haus. „Die Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied", sagt Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Um wirklich sicher zu sein, müssten alle Schwachstellen in der Gesamtkonstruktion vermieden werden.

Vom Keller direkt ins Haus

Garagen sind für Einbrecher aus zweierlei Gründen interessant. Zum einen können sie häufig von dort aus leicht über eine Verbindungstür ins Wohnhaus gelangen. Selbst wenn es keine Verbindungstür zur Wohnung gibt - oder diese gut gesichert ist - finden Diebe in Garagen oft bereits wertvolle Dinge wie Fahrräder, Altmetall, Werkzeuge - und Autos. „Es ist wichtig, das Auto in der Garage so abzustellen, wie man es auf der Straße tun würde, also immer abgeschlossen", so Helmut Rieche, Vorsitzender der Initiative für aktiven Einbruchschutz ,,Nicht bei mir!". Das gilt auch für Fahrräder.

Auch Keller sind attraktiv für Kriminelle, weil dort häufig wertvolle Dinge abgestellt werden, für die in der Wohnung kein Platz ist. Zudem finden sich hier oft Zugänge zur Wohnung, die leicht zu überwinden sind. ,,Kellertüren stellen in vielen Fällen kein Hindernis für Einbrecher dar, weil sie zu dünne Türblätter haben, die leicht eingetreten werden können. Hier sollte man nicht am falschen Ende sparen", sagt Helmut Rieche. Eine hochewertige Kellertür, die mindestens die Widerstandsklasse RC 2 hat, wie sie auch für Haustüren empfohlen wird, hält Diebe weitgehend draußen.

Kellerfenster und Lichtschächte sichern

„Wer diese Investition scheut, er sollte seine Kellertüren aber mindestens mit Querriegeln nachrüsten, die nur von innen verschlossen werden", rät Rieche. Massive Schubriegel, starke Vorlegestangen aus Holz oder Profilstahl im oberen und unteren Türdrittel zeigen ebenfalls Wirkung.

Außerdem wichtig: Kellerfenster und Lichtschächte genauso sichern wie alle anderen leicht erreichbaren Fenster im Haus. ,,Es ist empfehlenswert, nicht von außen zu öffnende Kellerfenster zu vergittern oder von innen durch mindestens drei Millimeter starke Stahllochblenden, so genannte Mäusegitter, zu sichern", so Helmut Rieche. Als Verschlusssicherung geeignet sind Vorhängeschlösser oder verschraubte Bolzen. dpa