Abschied nehmen in Ruhe und Geborgenheit
Sonderveröffentlichung

Hospiz St. Martinus Alb-Donau Abschied nehmen in Ruhe und Geborgenheit

Das Hospiz St. Martinus Alb-Donau in Kirchbierlingen weist sich als würdevoller Ort aus für schwerstkranke und sterbende Menschen zum Abschied nehmen in Geborgenheit und Ruhe. Ende April ist das kreisweit erste Hospiz seiner Bestimmung übergeben worden.

Das Hospiz St. Martinus ermöglicht sterbenden Menschen einen würdevollen Abschied in Ruhe und Geborgenheit. Fotos: Jürgen Emmenlauer

24.05.2021

Das einstige Pfarrhaus und früherer Sommersitz der Marchtaler Äbte am Ortsrand von Kirchbierlingen ist eingerahmt von Natur pur und mit direktem Blick auf die Pfarrkirche. Spürbar ist, in dem geschichtlich sehr bedeutsamen Gebäude das erste Hospiz im Alb-Donau-Kreis mit ganz besonderer Güte realisiert worden: Ein würdevoller Ort mit christlichem Fundament, eine letzte Heimat für schwerstkranke und sterbende Menschen zum Abschied nehmen in Geborgenheit, eingebettet in Wohlfühlatmosphäre. „Unser Hospiz ist auch ein Ort des Miteinanders und des Lebens. Das ist für unsere Gäste so wichtig wie für deren Angehörige“, betont Hospizleiterin Gabi Zügn.

Die Nähe von Gott spüren

Der Heilige Martin ist der Kirchenpatron der Kirchengemeinde Kirchbierlingen. „Wie Martin den Menschen seiner Zeit heilsam nah war und ihnen Gottes Liebe verkörperte, soll auch hier im künftigen Hospiz die heilsame Nähe Gottes erfahrbar sein“, sagte Harald Gehrig, Leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Ehingen-Stadt, in seiner kurzen Ansprache bei der Segnung des Hauses.

Die Segnung musste corona-bedingt im ganz kleinen Kreis stattfinden. „Wir bedauern es sehr, dass wir der Bevölkerung nicht bei einem Tag der offenen Tür zeigen konnten, was aus dem Gebäude geworden ist“, betonte Gesamtkirchenpfleger Peter Hecht bei der Übergabe des Hauses an die St. Elisabeth-Stiftung, die das Hospiz betreiben wird. Kirchengemeinde und Stiftung haben sich aber vorgenommen, am 1. Mai 2022 zum einjährigen Bestehen ein Fest mit den Bürgerinnen und Bürgern der Region zu feiern. Voraussichtlich Ende Mai werden die ersten Gäste einziehen.

Das Hospizteam

Das Hospiz geht mit einem 15-köpfigen Team aus Fachkräften in Pflege und Hauswirtschaft an den Start. Die Hospizleitung hat Gabi Zügn übernommen. Die Sozialfachwirtin engagiert sich seit vielen Jahre als ehrenamtliche Hospizbegleiterin. In den letzten sieben Jahren hat sie die mehr als 30 ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter der ökumenischen Hospizgruppe Ehingen koordiniert.

Pflegedienstleiterin ist Sabine Graf. Die gelernte Krankenschwester verfügt über langjährige Erfahrung im ambulanten Bereich und dadurch auch in der Begleitung Sterbender. Im Hospiz wird sie auch ihre Leitungserfahrung und eine Zusatzqualifikation in Palliative Care einbringen. „Wir werden behutsam starten und nicht gleich in die volle Belegung gehen“, sagt Gabi Zügn. „Wenn das Haus im Herbst alle acht Plätze belegen kann, werden wir weitere Verstärkungen brauchen.“ Bewerbungen per E-Mail an gabriele.zuegn@st-elisabeth-stiftung.de.

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Peter Hecht (Leiter der Gesamtkirchenpflege), Hospizleiterin Gabi Zügn, Tobias Bär (Leiter Hospize der St. Elisabeth-Stiftung), Pfarrer Harald Gehrig und Matthias Ruf (Vorstand St. Elisabeth-Stiftung) im „Raum der Stille“ des neuen Hospiz St. Martinus.  Fotos: Jürgen Emmenlauer

Gemeinschaftsprojekt

Die Katholische Gesamtkirchengemeinde Ehingen und die St. Elisabeth-Stiftung haben gemeinsam die Idee von einem Hospiz für den Alb-Donau-Kreis umgesetzt. In Kürze werden die ersten Gäste in das neue Hospiz einziehen können.

Die St. Elisabeh-Stiftung

Die St. Elisabeth-Stiftung ist eine kirchliche Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Bad Waldsee. Die Beteiligungen eingerechnet, führen rund 2.600 Mitarbeitende die mehr als 150-jährige Tradition sozialer Werke der Franziskanerinnen von Reute nach dem Leitspruch fort: „Wir sind da und helfen, wenn Menschen uns brauchen“. Die St. Elisabeth- Stiftung ist vor allem im Gebiet zwischen Ulm und Bodensee Trägerin zahlreicher sozialer Einrichtungen und Dienste für Menschen, die Unterstützung brauchen: insbesondere in der Altenhilfe, Behindertenhilfe, Gesundheitshilfe sowie der Kinderund Jugendhilfe. Unter den Einrichtungen sind vier Hospize in Biberach, Leutkirch, Ravensburg und Nagold.

Die Katholische Gesamtkirchengemeinde Ehingen

Die Gesamtkirchengemeinde Ehingen ist eine kirchliche Verwaltungsgemeinschaft mit zwölf Kirchengemeinden. Ihr Aufgabengebiet umfasst alle verwaltungstechnischen Angelegenheiten und Baumaßnahmen der Kirchengemeinden, auch den Bau des Hospizes St. Martinus in Kirchbierlingen. Zudem betreibt die Gesamtkirchengemeinde fünf Kindertageseinrichtungen, eine Sozialstation und ist auch Träger der ökumenischen Hospizgruppe Ehingen und der Fördergemeinschaft für die Kranken- und Altenpflege. Bei den zwölf Kirchengemeinden und der Gesamtkirchengemeinde sind rund 220 Mitarbeitende tätig. Renate Emmenlauer