Sonderveröffentlichung

Weihnachts- und Neujahrsglückwünsche Er spielt das Cello

Wer in der Adventszeit durch die Ulmer Platzgasse läuft, hat ihn sicher schon spielen hören, Cellospieler Alexander Balysh. Da kommt Weihnachtsstimmung auf.

03.01.2020

##mainParagraph##

Von Alexander Kern

Ende November wird es in der weißrussischen Hauptstadt Minsk zapfig kalt. Dicke Wintermäntel begleiten die Menschen durch den Tag, die Sonne zeigt sich selten. Der Novemberblues hat die Metropole fest im Griff. Und trotzdem liebt Alexander Balysh diese Zeit, denn es ist die Zeit seiner großen Reise: Mit Sack und Pack und dem Cello, steigt der 56-Jährige in den Bus, um eine weite Fahrt auf sich zu nehmen: 32 Stunden, 1700 Kilometer. Jedes Jahr. Immer mit demselben Ziel: Ulm. Rund um den festlich geschmückten Weihnachtsmarkt unterm Ulmer Münster fühlt sich Balysh zuhause. Sobald er es sich auf seinem Holzhocker bequem gemacht hat und mit seinem Cellobogen ansetzt, zieht er die Menschen in seinen Bann. Zu den Klängen von „Stille Nacht“ oder „Ave Maria“ vergessen sie alles um sich herum. Hören zu. Genießen den Moment. Schnell wird ihnen klar: Der Mann mit dem Cello ist nicht wie andere Straßenmusiker.

Zauberhafte Weihnachtsstimmung

Kein Wunder, schließlich ist Balysh Cellist bei der Staatlichen Philharmonie in Minsk. Ein befreundeter Kontrabassspieler lud ihn vor 22 Jahren zum ersten Mal nach Ulm ein. Da Musiker in Weißrussland oft kämpfen müssen, um über die Runden zu kommen, nutzte Balysh die Gelegenheit, um sich im weihnachtlichen Treiben der Münsterstadt ein Zubrot zu verdienen. „Schon beim ersten Mal war ich von der Warmherzigkeit und dem Interesse der Ulmer begeistert“, blickt Balysh zurück. Er kam wieder, knüpfte Kontakte und durfte in den darauffolgenden Jahren bei Zuhörern übernachten. Sein Freund Ferdinand Gaal hat ihm eine Bleibe vermittelt. Auch Gaal ist ein begeisterter Zuhörer: „Wenn ich durch Ulm schlendere und Alexander spielen höre, ist die Weihnachtszeit perfekt.“ Diese Meinung teilt auch Hans-Peter Behm vom gleichnamigen Briefmarkenshop: „Alexander gehört zum weihnachtlichen Stadtbild dazu. Ich freue mich riesig, wenn er bei uns in der Platzgasse spielt.“ Nach über 20 Wintern ist Balysh vielen Ulmern ans Herz gewachsen. Er ist zum Weihnachtsmusiker mehrerer Generationen geworden. „Neulich kam eine Mutter mit ihrer jungen Tochter zu mir. Beide strahlten mich an und die Mutter erzählte, dass sie mir seit ihren Teenagerjahren jeden Winter zuhört – und diese Tradition nun mit ihrer Tochter fortführen möchte“, erzählt Balysh. Die sonst so klaren Augen des Weißrussen schimmern bei dieser Aussage feucht. Die Verbindung zu Ulm und den Menschen hat für ihn eine große Bedeutung.

Das wünsche ich mir dieses Jahr zu Weihnachten

Er spielt das Cello-2
Alwin

Alwin aus Neu-Ulm

„Ich wünsche mir in diesem Jahr viel Zeit mit meinen Lieben, dazu irgendetwas Technisches, ein spannendes Hörbuch und ein gemeinsames Frühstück mit unseren Freunden.“



Er spielt das Cello-3
Diane

Diane aus Neu-Ulm

„Mein perfektes Weihnachtsgeschenk in diesem Jahr wäre ein Lustiges Taschenbuch von Disney, eine rote Kuscheldecke, Schokoladenkekse, um das dann alles am 2. Weihnachtstag nach den ganz großen Feierlichkeiten zu genießen.“



Er spielt das Cello-4
Eva

Eva aus Ulm:

„Mein Wunsch an das Christkind? Es könnte uns bei der Suche nach einem Haus helfen. Seit einem halben Jahr schauen wir uns danach schon im Ulmer Raum um. Gut, wir haben jetzt keinen Druck, schnell ein neues Zuhause zu finden, aber wenn das Weihnachtswünschen hilft – warum es nicht so versuchen?!“




Er spielt das Cello-5
Tobias

Tobias aus Ehingen:

„Gesundheit für meine Kinder, das ist das Allerwichtigste und das Einzige was ich mir zum Weihnachtsfest wünsche. Ich bin Papa von Zwillingen und das letzte Jahr war für uns in der Familie nicht leicht – eines der Kinder war schwer erkrankt. Jetzt hoffen wir, dass alle gesund bleiben.“




Er spielt das Cello-6
Reda

Reda aus Ulm:

Er spielt das Cello-7
Anne

„Mein Wunsch zu Weihnachten ist, dass wir Menschen endlich alle verstehen, dass wir auf der Welt nur miteinander und nicht gegenoder ohneeinander leben können. Wir sollten nicht urteilen, ohne einander zu kennen. Daher fände ich es schön, wenn wir unabhängig unseres Glaubens oder unserer Nationalität miteinander feiern würden: Weihnachten, Zucker- und Opferfest, Ostern sowie die vielen Feste der anderen Religionen, die es weltweit außer dem Christentum und dem Islam noch gibt.“




Anne aus Senden:

„Dieses Jahr wünsche ich mir ein friedliches Weihnachtsfest - nicht nur für meine Familie, sondern für alle Menschen weltweit.“




Er spielt das Cello-8
Margit

Margit aus Neu-Ulm:

„Eigentlich betrifft mein Herzenswunsch auch gleich das neue Jahr: Gesundheitlich soll es besser werden! Vor allem für meinen Mann, der in diesem Jahr einen Schlaganfall hatte und nun auf Pflege angewiesen ist.