Autohaus Müller in Donzdorf: Den Alltag entschleunigen
Sonderveröffentlichung

Kraftfahrzeug und Verkehr Autohaus Müller in Donzdorf: Den Alltag entschleunigen

Oldtimer üben auf viele Menschen eine besondere Faszination aus. Im Autohaus Wilhelm Müller in Donzdorf werden die Liebhaberstücke fachgerecht restauriert.

Oldtimer-Spezialist Jürgen Kallabis überholt Motor und Front eines Mercedes 220 SB mit Erstzulassung im Mai 1965. Fotos: Daniela Strohmaier

14.06.2021

An einem sonnigen Sonntagnachmittag im Oldtimer durch eine hügelige Landschaft fahren und sich dabei den Wind durch die Haare wehen lassen – für viele Menschen ist dies der Inbegriff des Dolce Vita. Immer mehr Menschen erfüllen sich mit dem Kauf eines Oldtimers einen lang gehegten Traum, wie Alexander Müller vom gleichnamigen Autohaus in Donzdorf weiß: „Der Trend geht dazu, alte Fahrzeuge zu erhalten und zu kaufen, meist aus emotionalen Gründen. Dabei kann es sich um um die alte S-Klasse handeln, die der Nachbar fuhr, als man selbst noch ein Kind war und die man immer bewundert hat oder auch die kleine Kiste, die man zu Studentenzeiten besaß.“  

Oldtimer vor dem Kauf genau überprüfen lassen

Wer sein Traumauto auf dem Markt gefunden hat, sollte einen Kauf aber nicht überstürzen, sondern unbedingt einen Gutachter zurate ziehen, denn: Für Laien ist es unmöglich zu erkennen, ob das optisch scheinbar einwandfreie Fahrzeug auch technisch in gutem Zustand ist. „Aus diesem Grund empfehlen wir, das Fahrzeug von einem Oldtimerspezialisten überprüfen zu lassen und auch gemeinsam eine Probefahrt zu unternehmen“, sagt Alexander Müller. „Als Autohaus, das sich auf Oldtimer spezialisiert hat, vermitteln wir dafür in Kooperation mit dem TÜV bundesweit Oldtimer-Experten.“

Erfahrung macht den Unterschied

Doch nicht nur beim Kauf, sondern auch beim Werkstattbesuch lohnt es sich, auf erfahrene Spezialisten zu setzen, wenn man am Oldtimer lange Freude haben und auch seinen Wert erhalten möchte. Alexander Müller erklärt: „Je älter das Fahrzeug ist, desto seltener wird mit der verbauten Technik gearbeitet und desto ungewohnter ist sie auch für ansonsten sehr erfahrende Kfz-Mechatroniker. Autohäuser und Werkstätten, die täglich Oldtimer warten und restaurieren, sind hier natürlich besser im Training.“

Tatsächlich betreut das Autohaus Müller „alte“ Fahrzeuge bereits seit seiner Gründung 1950, als der Begriff Oldtimer noch gar nicht existierte. „Wir freuen uns schon immer über einen Kundenstamm, der nicht nur uns, sondern auch seinen Fahrzeugen gegenüber sehr treu ist. Um manche Autos kümmern wir uns seit Jahrzehnten, einige sogar über Generationen hinweg. Oldtimer gehören bei uns also zum Tagesgeschäft und im Laufe der Jahrzehnte hat unser Haus eine gewisse Kompetenz aufgebaut und immer weitergegeben, die uns heute dazu befähigt, Oldtimer fachgerecht zu reparieren und zu restaurieren.“

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Im Autohaus werden auch Oldtimer anderer Hersteller restauriert – wie zum Beispiel ein Fiat 500 aus dem Jahr 1971.
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Auch selbst fährt Alexander Müller einen Oldtimer – der Mercedes 200 mit Erstzulassung im Februar 1981 befindet sich noch im Originalzustand.

Erwartung der Kunden verstehen

Bevor die Oldtimer-Monteure des Autohauses Müller Hand an ein Liebhaberstück legen, erfolgt ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Kunden. „Das bieten wir kostenlos an und veranschlagen dafür etwa eineinhalb bis zwei Stunden. Viele Kunden nehmen sich sogar extra einen Tag Urlaub, damit das Fahrzeug ganz in Ruhe gesichtet und alle Fragen geklärt werden können.“ Besprochen wird unter anderem der aktuelle Wartungsbedarf, außerdem wird das Auto genau inspiziert und eine Trendanalyse durchgeführt, die Aufschluss gibt, welche Arbeiten in naher und fernerer Zukunft nötig sein werden. Die individuelle Erwartungshaltung des Kunden spielt hier eine besondere Rolle. Alexander Müller führt aus: „Es ist wichtig zu verstehen, wie der Kunde sein Auto sieht, ihm entsprechende Angebote zu unterbreiten und ihm auch zu erklären, wie sich diese auf den Wert des Fahrzeuges auswirken. Zum Beispiel lässt sich jedes Fahrzeug so aufbereiten, dass es so gut wie unanfällig für Rost wird – was dann von Bedeutung ist, wenn es möglichst lange und möglichst oft gefahren werden soll. Eine solche Behandlung senkt in der Regel aber den Wert, weil sie nicht zeitgenössisch ist. Steht also der Werterhalt im Vordergrund, raten wir eher davon ab. Weil diese Frage so wichtig ist, führen wir nur die Arbeiten aus, die mit dem Kunden abgestimmt sind, selbst wenn das bedeutet, dass der Oldtimer einige Wochen bei uns steht, weil noch Klärungsbedarf besteht.“

Urlaub auf vier Rädern

Die Oldtimerei ist bisweilen mit hohem Zeit- und Kostenaufwand verbunden, den Liebhaber aber gerne in ihre Schätze investieren. Was ist der Grund für die Faszination? „Emotionalität spielt immer eine Rolle“, sagt Alexander Müller. „Mich begeistert aber auch die damalige Technik. Am meisten bedeutet die Ausfahrt mit meinem Oldtimer für mich aber Urlaub und eine Auszeit vom Alltag. Ich fahre entspannt, bin ein Exot auf der Straße und muss nicht mit dem aktuellen Verkehrsgeschehen mithalten. Es ist ein ganz anderes Fahren, ohne Assistenz, ohne Elektronik und Digitalität und fern von aller Hektik. Oldtimerfahren ist für mich entschleunigen, loslassen und ganz einfach das Leben und den Moment genießen.“ Daniela Strohmaier
     

"Oldtimerfahren bedeutet loszulassen und einfach den Moment zu genießen."

Alexander Müller
Geschäftsführer