Kfz-Innung Göppingen: Das Kfz-Handwerk im Wandel
Sonderveröffentlichung

Kraftfahrzeug und Verkehr Kfz-Innung Göppingen: Das Kfz-Handwerk im Wandel

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch die Zukunft des Kfz-Gewerbes haben bei der Kfz-Hauptversammlung im Foggia-Saal der Göppinger Stadthalle im Fokus gestanden.

Unterstützen die Innungsmitglieder bei den verschiedensten Herausforderungen: Obermeister Ludger Wendeler, Geschäftsführerin Petra Heschke und Michael Ziegler, Präsident des Landesverbands. Fotos: Daniela Strohmaier

11.10.2021

Das Kfz-Handwerk sei besser als erwartet durch das vergangene Jahr gekommen, lautet das Fazit von Obermeister Ludger Wendeler bei der Hauptversammlung der Kfz-Innung des Landkreises in der Göppinger Stadthalle. Obwohl vor allem der erste Lockdown im Frühjahr 2020 schwere Auswirkungen auf den Kfz-Handel hatte, konnten die Verluste in der zweiten Jahreshälfte weitgehend kompensiert werden – auch dank verschiedener Förderungen und Steuervergünstigungen seitens der Politik. Trotzdem verzeichnete der Landkreis einen Rückgang von 20 Prozent bei Neuwagenzulassungen im Vergleich zum Vorjahr 2019. Das systemrelevante Servicegeschäft sei indessen relativ stabil weitergelaufen, auch wenn es weniger Aufträge als üblich gegeben habe: Bedingt durch Homeoffice und Kurzarbeit seien die Fahrzeuge öfter stehengeblieben, was sich positiv auf Verschleiß und Unfallzahlen auswirkt.

Indirekte Auswirkungen spürbar

Insgesamt habe das Kfz-Gewerbe die direkten Auswirkungen der Pandemie vergleichsweise gut überstanden und die Auftragsbücher seien gut gefüllt. „Zwischenzeitlich werden jedoch die indirekten Auswirkungen für das Kfz-Gewerbe spürbar. Unterbrochene Lieferketten sowie fehlende Halbleiter und Ersatzteile führen zu langen Lieferzeiten und – verständlicherweise – auch zu Kundenfrust“, sagt Ludger Wendeler und nimmt an dieser Stelle die Hersteller in die Pflicht. Lob an Innungs- und Verbandsarbeit Die Bühne nutzte Ludger Wendeler bei der Hauptversammlung auch, um seinen Dank an den Landesverband und die Geschäftsstelle der Innung für ihre geleistete Arbeit im vergangenen Jahr auszusprechen: „Es wurden viele Gespräche mit der Landesregierung und mit anderen Verbänden geführt, um die schlimmsten Auswirkungen der Pandemie abzufedern. Neue Verordnungen und Informationen wurden immer schnellstmöglich aufbereitet und mit entsprechenden Handlungsempfehlungen an unsere Innungsmitglieder weitergegeben. Das war nicht selten mit einem großen Aufwand verbunden. Dafür ein großes Lob. Hier hat sich einmal mehr gezeigt, wie sehr sich die Mitgliedschaft in der Innung lohnt.“

"Insgesamt hat das Kfz-Handwerk die Pandemie bisher überwiegend gut überstanden."

Ludger Wendeler Obermeister Kfz-Innung Göppingen

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Endlich wieder in Präsenz, aber dennoch coronakonform und mit viel Abstand: die Hauptversammlung 2021 der Kfz-Innung Göppingen. Fotos: Daniela Strohmaier
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Geehrt wurden vier Betriebe, die in diesem Jahr ihr 25. Jubiläum feiern: BM Auto-Service –Inhaber Munir Bakir aus Schlierbach, Klaus Epple Kraftfahrzeugwerkstätte aus Lauterstein, PAN Automobile aus Eislingen sowie Klaus Richter Kfz- Elektrik und Technik aus Aichelberg. Geehrt wurde außerdem Jan-Linus Müller (links), der die Gesellenabschlussprüfung als Bester seines Jahrgangs abgeschlossen hat. Fotos: Daniela Strohmaier
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Hervorragende Innungsarbeit

Besonders freuten sich die Innungsmitglieder, mit Michael Ziegler, dem Präsidenten des Kfz-Landesverbands, einen prominenten Gast bei der Hauptversammlung begrüßen zu dürfen. In seiner Rede betonte er die hervorragende Arbeit der Innungen, unter denen sich die Göppinger Innung besonders hervortue. Weiter ging er auf Themen ein, die das Kfz-Gewerbe in Zukunft nachhaltig beschäftigen werden, darunter die Digitalisierung. Diese würde nicht nur die Arbeitsprozesse im Alltag des Handwerks in vielen Fällen vereinfachen, sondern auch dafür sorgen, dass sich das Gewerbe verändern müsse, wenn die Hersteller ihre Vertriebswege auf Online- und Agenturgeschäft umstellen. Um den Anschluss nicht zu verlieren, müsse es seine Stärken ausspielen: „Und das sind ganz besonders die persönliche Beziehung und das Vertrauensverhältnis zwischen Kunden und Händler.“

Elektroantrieb ist gesetzt

Spricht man über die Zukunft des Kfz-Handwerks, sind Klimaschutz und Antriebe meist die bestimmenden Themen. Ludger Wendeler weiß: „Elektromobilität ist längst kein Nischenthema mehr. Förderungen, Kaufprämien und vergünstigte Steuersätze führen dazu, dass diese Antriebstechnologie auf dem Vormarsch ist.“ So waren 2020 laut Statistik 23,9 Prozent der Zulassungen im Landkreis E-Fahrzeuge, wenn Hybridfahrzeuge mitberücksichtigt werden – das ist ein deutlicher Anstieg zu 2019. In der ersten Jahreshälfte 2021 lag der Anteil inklusive Hybride im Landkreis bereits bei rund 40 Prozent. „Wir empfehlen unseren Mitgliedern aus diesem Grund dringend, sich darauf einzustellen – sowohl was die Ausstattung als auch die Qualifizierung der Mitarbeiter betrifft“, so Ludger Wendeler. Auch Michael Ziegler sieht den Elektroantrieb als gesetzt. Gleichzeitig bemängelt er, dass in der Politik zu wenig über die 1,5 Milliarden Bestandsfahrzeuge gesprochen werde, die weltweit auf den Straßen unterwegs seien. Um diese klimatechnisch zu optimieren, müsse auch die Forschung an alternativen Technologien und synthetischen Kraftstoffen in den Fokus gerückt und verstärkt gefördert werden. Er ist sich sicher: „Der Elektroantrieb wird die Entwicklungen in den nächsten zehn Jahren bestimmen. Langfristig ist das Rennen jedoch noch nicht entschieden.“ Daniela Strohmaier

Im Oktober: Wechsel auf die Winterreifen

Wer rechtzeitig an den Reifenwechsel denkt, wird nicht von nasskaltem Wetter überrascht.

Landkreis Göppingen. Es ist Oktober und der Wechsel auf die Winterreifen steht an. Zwar gibt es keinen offiziellen Termin, an dem die Verwendung von Winterreifen zur Pflicht wird. Um bei überraschenden Wintereinbrüchen aber auf der sicheren Seite zu sein, sollte der Wechsel nicht zu lange hinausgezögert werden. Spätestens wenn die Temperaturen regelmäßig unter sieben Grad fallen, ist es Zeit, auf die Winterreifen umzusteigen.

An Verhältnisse optimal angepasst

Weil das Gummigemisch der Winterreifen weicher ist als das der Sommerreifen, bleiben sie bei Kälte geschmeidiger. Zudem sorgen die tiefen und breiten Profilrillen für guten Grip auf der Fahrbahnoberfläche: Die Lamellen verkanten sich in Schnee, Eis und Matsch besonders gut, leiten Wasser ab und schützen so vor Aquaplaning. Damit dies zuverlässig funktionieren kann, ist es wichtig, den Zustand der Reifen regelmäßig zu überprüfen. Vorgeschrieben ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern. Damit die Stärken der Winterreifen zum Tragen kommen können, sollte die Tiefe des Profils zum Montagezeitpunkt mindestens vier Millimeter betragen.

Reifen am besten in der Werkstatt wechseln lassen

Immer mehr Fahrzeugbesitzer entscheiden sich, für den Reifenwechsel eine Werkstatt aufzusuchen. Die Profis sorgen dafür, dass dieser schnell und vor allem fachgerecht ausgeführt wird. Die Reifen sind schließlich die einzige Verbindung zur Fahrbahn, die Montage sollte aus diesem Grund entsprechend professionell sein.

Beim Reifenwechsel in der Werkstatt des Vertrauens kann man sicher sein, dass bei der Montage alles richtig gemacht wird und man bis zum nächsten Reifenwechsel sicher unterwegs ist. Daniela Strohmaier

Zulassungszahlen

639 Neufahrzeuge wurden im September im Landkreis Göppingen zugelassen (August: 562). Davon waren 146 Elektrofahrzeuge (93), 152 Hybridfahrzeuge (192) und davon 86 Plug- In-Hybridautos (106).

2033 Gebrauchtwagen, die im September zugelassen wurden, zählt das Landratsamt Göppingen (August: 1940).