Altersgerecht und optisch ansprechend: Ideen für das barrierefreie Badezimmer von der SHK-Innung Göppingen
Sonderveröffentlichung

Sanitär - Heizung - Klima Altersgerecht und optisch ansprechend: Ideen für das barrierefreie Badezimmer von der SHK-Innung Göppingen

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für große und kleine Budgets, das Badezimmer altersgerecht zu sanieren und mit Elementen auszustatten, die den Alltag erleichtern.

Das unterfahrbare Waschbecken bietet genügend Beinfreiheit für Rollstuhlfahrer oder wenn man sich für die Waschroutine gerne hinsetzen möchte. Die Handtuchhalter dienen gleichzeitig als Haltegriffe. Foto: Herrlinger KG

29.08.2021

Das barrierefreie und altersgerechte Badezimmer – viele Menschen stellen sich darunter zweckmäßige und vor allem triste Nasszellen vor, die mit Entspannung und Wohlfühlatmosphäre nicht sehr viel gemeinsam haben. Zum Glück entsprechen diese Vorstellungen heute aber nicht mehr der Realität. „Es gibt heutzutage zahlreiche Möglichkeiten, das Badezimmer altersgerecht zu sanieren und es gleichzeitig so zu gestalten, dass es zum Wohlfühlen einlädt“, weiß Walter Wallitschek, Obermeister der SHK-Innung und Geschäftsführer des Sanitärbetriebs Klein aus Ebersbach. „Je früher man beginnt, desto besser. So hat man alle Freiheiten und muss Entscheidungen für oder gegen verschiedene Elemente nicht aus der Not heraus treffen. Es sollte auch nicht unterschätzt werden, dass die Handwerksbetriebe, die die Planung und Installation übernehmen, eine gewisse Vorlaufzeit benötigen und nicht immer sofort zur Verfügung stehen können. “

Badelemente, die das Leben erleichtern

Wer sich dazu entscheidet, das Badezimmer altersgerecht zu gestalten, hat die Wahl aus vielerlei Möglichkeiten. Beliebt und besonders sinnvoll ist die Installation einer barrierearmen oder – sofern es die Architektur zulässt – sogar bodengleichen Dusche. Bei diesen entfällt nicht nur der hohe Einstieg, sondern sie sind oft auch echte Raumwunder und bieten selbst in kleinen Badezimmern noch genügend Platz, um sich frei zu bewegen oder bei Bedarf auch für eine helfende Person.

Die Fachbetriebe der SHK-Innung versuchen immer, auf die Wünsche der Kunden einzugehen. Manchmal muss Walter Wallitschek den Eifer jedoch bremsen: „Die bodentiefe Dusche ist der Traum vieler Sanierungswilligen. Leider lässt der Aufbau des Badezimmers eine solche Installation nicht immer zu. Das gilt auch für andere Installationen: Selbstverständlich versuchen wir, die Wünsche der Kunden so gut wie möglich umzusetzen, manchmal müssen jedoch Kompromisse eingegangen werden – zum Beispiel wenn die vorhandenen Anschlüsse es nicht erlauben, die Dusche oder das WC an einer ganz neuen Stelle im Bad zu installieren.“

Eine Badewanne mit Türe ist die richtige Wahl für alle, die Probleme mit dem Einstieg haben, aber nicht auf das ausgiebige heiße Bad verzichten möchten.

Haltegriffe und Sitzmöglichkeiten geben zusätzliche Sicherheit. „Auch hier gibt es platzsparende Lösungen, zum Beispiel Sitze, die sich bei Nichtgebrauch hochklappen lassen. Eine Alternative sind Sitzbänke, die sich wunderbar auch als Ablage für Duschutensilien nutzen lassen.“

Um Stürze aufgrund eines nassen Bodens zu vermeiden, kann das Badezimmer mit rutschfesten Fliesen ausgestattet werden, die es in verschiedenen Farben und Optiken gibt.

Bei der Installation einer barrierefreien Toilette gibt es einiges zu beachten. Besonders wichtig ist, dass eine Bewegungsfläche von mindestens 120x120 Zentimetern vor der Toilette gewährleistet ist, damit Mobilitätshilfen immer in greifbarer Nähe abgestellt werden können. Ist ein Bewohner auf den Rollstuhl angewiesen, ist sogar eine Freifläche von 150x150 Zentimetern vorgeschrieben. Damit gehbeeinträchtige Menschen und Rollstuhlfahrer die Toilette komfortabler nutzen können, empfiehlt es sich zudem, den WC-Sitz höher zu setzen. Die ideale Sitzhöhe ist erreicht, wenn die Knie einen 90-Grad-Winkel bilden, wenn die Füße fest auf dem Boden stehen. Höhenverstellbare WCs sind optimal, wenn mehrere Personen zum Haushalt gehören.

Auch bei Waschbecken gibt es höhenverstellbare Varianten. „Vor allem sollte es sich aber um ein unterfahrbares Waschbecken handeln für genügend Beinfreiheit, wenn man sich setzen möchte oder auf den Rollstuhl angewiesen ist.“

Altersgerecht und optisch ansprechend: Ideen für das barrierefreie Badezimmer von der SHK-Innung Göppingen-2
Schon einzelne Elemente wie Haltegriffe an Wanne und Toilette können das Leben erleichtern. STOCK.ADOBE.COM /OLEG DOROSHIN 
Altersgerecht und optisch ansprechend: Ideen für das barrierefreie Badezimmer von der SHK-Innung Göppingen-3
FOTO: STOCK.ADOBE.COM /STUDIO LAMAGICA
Altersgerecht und optisch ansprechend: Ideen für das barrierefreie Badezimmer von der SHK-Innung Göppingen-4
Die Wanne mit Türe ist ideal für alle, die nicht auf das heiße Bad verzichten möchten. FOTO: STOCK.ADOBE.COM /LUCKY PHOTOGRAPHER
Altersgerecht und optisch ansprechend: Ideen für das barrierefreie Badezimmer von der SHK-Innung Göppingen-5
Die bodengleiche Dusche mit Haltegriffen und klappbarer Sitzgelegenheit verbindet Design mit Komfort. FOTO: HERRLINGER KG

Kosten reduzieren durch bedarfsgerechte Anpassungen

Die Innungsbetriebe beraten kompetent zum Thema altersgerechtes Badezimmer, auch mit Blick auf Finanzierung und Förderungen. „Es muss nicht immer eine Vollsanierung sein, auch im Rahmen einer Teilsanierung oder mit einzelnen Elementen lässt sich schon viel erreichen“, weiß Walter Wallitschek. „So ist es zum Beispiel möglich, rutschfeste Fliesen nur im tatsächlichen Nassbereich zu verlegen. Heben sich diese farblich von den vorhandenen Fliesen ab, lässt sich so außerdem ein schöner optischer Effekt erzielen. Auch Haltegriffe und Sitzmöglichkeiten können in der Regel ohne großen Aufwand installiert werden, je nach Bedarf.“ Obwohl es viele Möglichkeiten gibt, beim Umgestalten zum altersgerechten Bad Kosten zu minimieren, rät Walter Wallitschek aber unbedingt davon ab, aus finanziellen Gründen darauf zu verzichten, einen Fachbetrieb ins Boot zu holen – selbst wenn nur eine kleine Anpassung vorgenommen werden soll: „Nur so ist eine fachgerechte und sichere Installation gewährleistet. Denn selbst der beste Haltegriff bringt wenig, wenn er unter Belastung aus der Wand bricht.“

„Schon mit einer Teilsanierung oder einzelnen Elementen lässt sich viel erreichen.“

Walter Wallitschek
Obermeister SHK-Innung Göppingen