Erste voll ausgestattete Robotik-Suite Deutschlands im Diak Klinikum in Schwäbisch Hall in Betrieb
Sonderveröffentlichung

Medizin von morgen Erste voll ausgestattete Robotik-Suite Deutschlands im Diak Klinikum in Schwäbisch Hall in Betrieb

22.09.2022

Ob Wirbelsäule, Beckenfrakturen, Hals-Nasen-Ohren- oder neurochirurgische Eingriffe - das Diakoneo Diak Klinikum in Schwäbisch Hall hat als erste Klinik Deutschlands Eingriffe in einem voll ausgestatteten robotischen 3D-Navigations-Hybrid-OP durchgeführt. Im März 2022 ging die OP-Suite an den Start. Prof. Dr. Stefan Huber-Wagner, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie und Alterstraumatologie leistete gemeinsam mit seinem Team echte Pionierarbeit. Seitdem konnten bereits rund fünfzig Eingriffe in unterschiedlichsten chirurgischen Disziplinen durchgeführt worden. „Zur Robotik-Suite, entwickelt vom Münchner Softwareunternehmen Brainlab, gehört neben einem robotischen Assistenzarm eine intraoperative Bildgebung, eine 3D-Navigation und 3D-Brillen, sogenannte Virtual Reality Brillen. Damit sind alle Komponenten für die Durchführung von unfallchirurgischen und neurochirurgischen Eingriffen in modernster Software-Qualität vorhanden," sagt Huber-Wagner. Der Vorteil an der Robotik-Suite für die Chirurgen ist klar: Eingriffe können vorab detailliert geplant und anhand der modernen Möglichkeiten genauestens analysiert und durchgeführt werden.

Sterne weißen den Weg - Zuwachs an Präzision und Sicherheit

Das System besteht aus einem Hochleistungscomputer, einem großen Bildschirm, einer Infrarot-Kamera und sogenannten „Referenzsternen". An die Referenzsterne sind Infrarot-Licht reflektierende Kugeln angebracht. Jedes OP-Besteck, das während des Eingriffs genutzt wird, wird mit einem solchen Stern ausgestattet, ebenso wird an die zu operierende Stelle ein solcher Stern angebracht. Was dann passiert, ist für niemanden sichtbar und technisch höchst anspruchsvoll. Die Sterne und die Kamera kommunizieren via Computer miteinander. Dank des intraoperativen Bildgebungsroboters, LoopX, kann nun auch direkt während eines Eingriffs Bildmaterial generiert werden. Zuvor war man auf CT-Bilder, die vor der Operation gemacht wurden, angewiesen oder musste intraoperativ auf 2D-Röntgenbilder zurückgreifen. Die nun während der OP aufgenommenen Bilder werden direkt auf das Navigationssystem übertragen und stehen sofort zur Verfügung.

Unterstützung für Patienten

Für Patienten hat das mehrere wesentliche Vorteile: die Strahlenbelastung durch Bildgebung minimiert sich deutlich. Der Assistenzarm, mit dem die Operateure die Löcher für die Schrauben planen und kennzeichnen, ist fest am OP-Tisch angebracht, was eine präzise Koordinierung zulässt. Ein erster Einsatz erfolgte für den Robotik-Arm in Schwäbisch Hall bei einer komplizierten Brustwirbel-Operation. „Dieser Eingriff wurde minimalinvasiv geplant. Insgesamt acht Schrauben wurden dem Patienten eingebracht. Der Einsatz des robotischen Assistenzarms unterstützte uns bei der Platzierung und Bohrung der Schrauben hervorragend." Huber-Wagner ist es wichtig zu betonen, dass. die Navigation und damit auch der robotische Arm unterstützende Technologien sind. „Sie ersetzen niemals erfahrene Operateure. Vielmehr müssen Chirurgen, die diese Technik bedienen, eine gewisse Erfahrung mitbringen. Richtig eingesetzt und verantwortungsvoll kombiniert sind Mensch und fortschrittliche Technik jedoch ein großer Gewinn für moderne Neuro- und Unfallchirurgie.

Medizin für Menschen in Schwäbisch Hall, Hohenlohe und der ganzen Region - heute und morgen!

Lesen Sie dazu auch mehr in der Beilage am Samstag: Mit Sicherheit für Sie - 24/7! Thema: Notfallversorgung am Diak Klinikum.