Sonderveröffentlichung

Maler-Innung Die Zeit der weißen Rauhfaser-Wand ist vorbei

Handwerk: Alte Dekorationstechniken werden wiederbelebt. Und es darf üppig und bunt sein.

Es darf bunt werden in den Wohnungen und Häusern: Einfaches Weiß an der Wand ist vielen zu langweilig. Foto: rockpix - Fotolia.com

28.10.2019

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Farbig gestaltete Oberflächen sind gefragt wie nie. Dezent oder auffallend, in floralen oder abstrakten Mustern, mit glänzenden, plastischen oder raumvergrößernden Effekten – es darf bunt sein, und es darf opulent sein. Reines Weiß als Wandfarbe wirkt heute doch ein wenig langweilig.

Das Marmorieren, Maserieren oder Glätten von Wänden hatte früher die Funktion, Illusionen zu schaffen beziehungsweise den Betrachter optisch zu täuschen. Heute soll kein wertvolles Material an der Wand mehr vorgespiegelt, sondern die Oberfläche selbst wegen der kunstvollen Handwerkstechnik bewundert werden.

Moderne Interpretation

Um eine alte Dekorationstechnik handelt es sich zum Beispiel bei der Wickeltechnik. Mit einem geknäulten Stück Stoff aufgetragen, kann die knittrig-weiche Musterung vielfach variiert werden. Durch eine großzügig gesetzte, grobe Textur in Kontrastfarben entsteht so die moderne Interpretation, bei der sich der Betrachter an kunstvoll abstrakte Formen erinnert fühlt.

Für die Sprenkeltechnik, die entweder steinigdichte Flächen, transparente Farbschleier oder aber plakative Kleckse hervorruft, werden Borstenpinsel oder Spritzpistole eingesetzt. Punktartig wird damit die Farbe auf der Fläche verteilt. Wandfarbe mit unmischbaren Partikeln – also vorgefertigte „Sprenkel“ – , die einfach mit der Walze aufgetragen wird, ist noch einfacher in der Handhabung. So dass sich jeder in dieser Technik üben kann.

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Wieder im Kommen ist die berühmte Wickeltechnik: Farbe wird mit einem Stück Stoff aufgetragen. Foto: PR

Allerdings sollte man nicht vergessen: Der Fachmann der Maler-Innung ist derjenige, der diese und andere Handwerkskünste beherrscht und somit auch in Vollendung an die Wand bringt. Bei der „Chipstechnik“ können auch feste Teilchen aufgesprenkelt werden. So bringen ein- oder mehrfarbige Plättchen, wechselfarbig oder glitzernd, Leben auf bisher langweilige Wände.

Dünne Farbaufträge

Eine aktuell beliebte Technik ist die Betonlasur, die sich aus der traditionellen Pinsellasur auf Beton entwickelt hat. Durch mehrere dünne Farbaufträge erhält grauer Beton entweder farblich abgestufte oder gewolkte Effekte und lässt den ursprünglichen Baustoffcharakter komplett vergessen. Auf diese oder viele andere dekorative Arten gestaltete Wände oder Objekte bringen eine individuelle Note in private, gewerbliche oder öffentliche Räume oder auf Fassaden. So werden aus einfachen Wänden einzigartige Flächen von kunsthandwerklichem Charakter. Und wirken umso mehr, wenn sie vom Profi perfekt gestaltet wurden. pm