Damit Recycling funktioniert
Sonderveröffentlichung

Verwertung und Entsorgung Damit Recycling funktioniert

Alltag: Immer noch landen in Deutschland falsch entsorgte Abfälle im Gelben Sack oder der Gelben Tonne. Die Inititative „Mülltrennung wirkt“ gibt Tipps, wie’s richtig geht.

Damit der Recyclingkreislauf funktioniert, ist es wichtig, dass der Abfall zu Hause richtig entsorgt wird und nur das im Gelben Sack landet, was auch hinein gehört. Foto: Archiv/dpa

08.10.2021

Die meisten Deutschen kennen sich mit der Mülltrennung grundlegend aus. Doch noch immer finden sich durchschnittlich 30 Prozent falsch entsorgter Abfall in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack. Dabei ist die korrekte Mülltrennung eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren von Recyclingkreisläufen und hilft, Ressourcen und Umwelt zu schonen, wie die Initiative „Mülltrennung wirkt“ betont.Die Hausverwaltung oder der Vermieter sorgen dafür, dass Kommune und Entsorger Abfalltonnen für ein Wohnhaus bereitstellen. Für die korrekte Mülltrennung sind aber die Mieter selbst verantwortlich.

Wenn Müll dann in der falschen Tonne landet, kann das schnell zu Verstimmungen führen. Denn nicht korrekt entsorgter Abfall kann zusätzliche Kosten für alle Mieter verursachen. Darüber hinaus gehen durch diese Fehlwürfe wichtige Rohstoffe verloren.

Wie die Müllentsorgung funktioniert, ist meist in der Hausordnung geregelt. Wie der eigene Müll richtig getrennt wird, darüber klärt die Initiative der dualen Systeme „Mülltrennung wirkt“ auf. „Mülltrennung ist ein wichtiges Thema“, so Axel Subklew, Experte der Initiative. „Denn die richtige Mülltrennung ist nicht nur gut fürs nachbarschaftliche Klima. Sie ist vor allem Voraussetzung für das Funktionieren von Recyclingkreisläufen. Geraten Wertstoffe wie Kunststoff, Glas oder Papier in den Restmüll, gehen sie verloren und können nicht recycelt werden.“ Die dualen Systeme organisieren die Sammlung, Sortierung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen in Deutschland.

Die einfache Grundregel der Mülltrennung lautet: In die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gehören ausschließlich gebrauchte und restentleerte Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas sind. Das sind Leichtverpackungen aus Kunststoff wie Joghurtbecher oder leere Shampoo- und Putzmittelflaschen. Auch Aluminium- und Weißblechverpackungen wie Konservendosen oder Senftuben und Verbundmaterialien, wie Milch- und Getränkekartons, kommen in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack.

Nach Farben sortiert

Papier, Pappe und Karton werden in der meist blauen Altpapiertonne gesammelt. Glasflaschen und Einweggläser werden, nach Farben sortiert, in die entsprechenden Altglascontainer geworfen. Organische Abfälle wie Gemüse- und Obst- oder Speisereste kommen in die braune oder grüne Biotonne. In die graue oder schwarze Tonne gehört der Restmüll. Das sind Hygieneartikel wie Kosmetik- oder Papiertaschentücher und Einwegrasierer. Restmüll sind auch gebrauchte Küchentücher, Zigarettenkippen, abgelaufene Medikamente oder unbrauchbare Stifte.

Wer sich zu den fortgeschrittenen Mülltrennern zählen will, der sollte einige Besonderheiten beachten. Verpackungen aus Kunststoff wie beispielsweise Joghurtbecher müssen vor dem Entsorgen im Gelben Sack nicht gespült werden. Sie sollten allerdings keine Reste mehr enthalten. Bestandteile wie Deckel (Aluminium), Becher (Kunststoff) und Banderole (Papier) werden getrennt voneinander entsorgt. Und: Man sollte die Verpackungen nicht ineinander stapeln.

In Sachen Altpapier gilt: Stark verschmutztes Papier, zum Beispiel der leere Pizzakarton, an dem noch jede Menge Tomatensauce klebt, kommt in die Restmülltonne. Das gilt auch für Kassenzettel, die auf Thermopapier gedruckt sind. Das Recycling von Altpapier ist übrigens sehr effizient: Papier kann zehn bis 25 Mal recycelt werden.

Hohe Einsparungen

Glasverpackungen kommen nach Farben sortiert in die Altglascontainer. Doch, wohin mit blauem oder rotem Glas? Das gehört in den Grünglascontainer. Glasscherben können ohne Qualitätsverlust beliebig oft eingeschmolzen werden.

Das Freiburger Öko-Institut hat berechnet, dass durch das Recycling von Verpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack, von Glas sowie von Papier, Pappe und Karton in Deutschland jährlich mindestens 3,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Das entspricht den Treibhausgasemissionen einer Stadt in der Größe von Bonn im gleichen Zeitraum.

Wer die Grundregeln der Mülltrennung beherzigt, macht also nicht nur für das gute nachbarschaftliche Klima alles richtig. Wer mehr wissen möchte: Die dualen Systeme bieten auf ihrer Website viele Tipps und übersichtliche Trenntabellen in verschiedenen Sprachen zum Download. ots
 

Ein äußerst wertvoller Rohstoff

Kupfer Im Unterschied zu fossilen Brennstoffen lässt sich das Metall beliebig oft wiederverwerten.


Ohne Kupfer kein Strom, keine Kommunikation, keine technischen Innovationen: So knapp lässt sich die Bedeutung des Metalls, das die Menschheit bereits seit 10 000 Jahren nutzt, für die moderne Welt zusammenfassen. Es versorgt die Menschen über Wasserleitungen mit Trinkwasser und verteilt über Kabel den Strom. Es bedeckt Dächer und verkleidet Fassaden. Und der Bedarf wächst, nicht zuletzt durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Elektromobilität.

Dass Kupfer dennoch nicht zu den kritischen Rohstoffen zählt und auch in Zukunft ausreichend zur Verfügung steht, hat mehrere Gründe. Kupfer ist in der Erdkruste reichlich vorhanden. Der Kupfergehalt der obersten Erdschicht liegt bei rund 0,006 Prozent. Was sich auf Anhieb gering anhört, summiert sich bei näherer Betrachtung auf eine weltweite Gesamtreserve, die nach Expertenschätzung 5000 Millionen Tonnen beträgt. Diese Vorräte lassen sich derzeit nicht mit vertretbarem Aufwand erschließen, doch rund 870 Millionen Tonnen sind mit heutiger Technik bereits verfügbar. Dem steht ein weltweiter jährlicher Kupferbedarf von 28 Millionen Tonnen gegenüber.

Im Unterschied etwa zu fossilen Brennstoffen verbraucht sich Kupfer aber nicht. Er gehört zu den wenigen Rohstoffen, die sich beliebig oft und ohne Qualitätsverluste wiederverwerten lassen. Bereits heute ist in der EU das Recycling die größte Kupferquelle: Rund 43 Prozent stammt aus Haushaltsund Industrieschrott. In Zukunft wird die Wiederverwertung bei der Deckung des Kupferbedarfs weiter eine wachsende Rolle spielen.

Die langfristige Verfügbarkeit des roten Metalls und seiner Legierungen ist eine gute Nachricht für die tägliche Behaglichkeit und für die Entwicklung klimafreundlicher Technologien. Denn sie ermöglicht den Ausbau der erneuerbaren Energien ebenso wie den Umstieg auf umweltfreundliche E-Autos. Und auch Mobiltelefone, Smarthome-Systeme, Unterhaltungselektronik sowie die unentbehrlichen Elektrogeräte im Haushalt nutzen die Eigenschaften des Metalls als Stromleiter.

Um den wertvollen Rohstoff Kupfer zu recyceln, ist auch die Auswertung von Elektroschrott wichtig. Gut zehn Kilogramm Elektroschrott erzeugt jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr, das berichtet das Statistische Bundesamt – und viel zu oft landet dieser in der falschen Tonne. Denn elektrische und elektronische Geräte, die ausgemustert werden, gehören nicht in den Restmüll, sondern auf den Wertstoffhof.

Oftmals verstauben alte Bügeleisen, defekte MP3- Player und ausrangierte Smartphones zudem ungenutzt in Schubladen und Kellern. Dabei haben Elektro-Altgeräte jede Menge wertvolle Rohstoffe an Bord – neben Kupfer sind dies auch Edelmetalle wie Gold und Silber, außerdem auch Kobalt oder seltene Erden.

Wer mehr erfahren möchte: Unter www.kupferinstitut.de gibt es eine Vielzahl weiterer Infos zum Thema Kupfer und Kupferschrott. djd