Visitenkarte fürs Haus
Sonderveröffentlichung

Garten, Terrasse, Balkon Visitenkarte fürs Haus

Natur: Der Vorgarten ist das erste, was man von einem Grundstück zu Gesicht bekommt. Die Gestaltung ist nicht einfach, denn oft bietet er wenig Platz.

Wenig Platz im Vorgarten – und doch können die Bewohner vor ihrem Haus eine grüne Oase schaffen, die auch noch Vögeln und Insekten eine Heimat bietet. Foto: dpa

11.05.2021

Im Spruch „Der Vorgarten ist die Visitenkarte des Hauses“ steckt viel Wahrheit. Denn der Vorgarten verrät viel über die Bewohner im angrenzenden Haus. Je kleiner er ist, desto genauer sollten sich Bewohner die Gestaltung überlegen, damit Optik und Funktion automatisch ineinander greifen.„Heutzutage spielen darüber hinaus ökologische Argumente in der Gestaltung eine deutlich größere Rolle als noch vor zehn Jahren“, sagt Wolfgang Groß, Fachreferent im Bundesverband Garten-, Landschaft- und Sportplatzbau (BGL). „Private Vorgärten beziehungsweise ihre Besitzer haben die Chance, einen wertvollen Beitrag zu Klima- und Artenschutz in den Städten zu leisten.“

Wichtiger Lebensraum

Denn jeder begrünte Quadratmeter erhöhe die Chance, das Mikroklima und die Artenvielfalt zu verbessern. „Als grüne Oasen vor der Haustür sind Vorgärten Trittsteine für die Vernetzung von Ökosystemen“, so Groß. Pflanzenreich gestaltete Vorgärten sind Lebensraum, Nahrungsquelle und Rückzugsmöglichkeit für Insekten und Vögel.

„Natürlich ist die liebevolle und ansehnliche Gestaltung des Vorgartens eine große Aufgabe“, sagt die Landschaftsarchitektin Brigitte Röde aus Köln. Damit diese gelingt, beginnt alles mit einer guten Planung. Man sollte sich Gedanken zu seinen Prioritäten machen. „Der Vorgarten sollte einen selbst freundlich begrüßen und ein Bild abgeben, das es schön macht, nach Hause zu kommen“, betont sie. Die Gestaltung sollte unbedingt zur Architektur und zum Umfeld passen. Gleichzeitig könne die Unterpflanzung und das Material für die Wege sowie die Pflege bei so einem Projekt genügend Raum für Individualität bieten.

Eine durchdachte Planung und Pflanzenauswahl sorgen dafür, dass ein Vorgarten die verschiedenen Anforderungen erfüllt. „Wichtig ist, dass man die Pflanzen passend zum Standort aussucht“, so Röde. Für schattige Vorgärten sollte man Pflanzen, die mit wenig Sonne zurechtkommen, auswählen – sonst geben diese kein gutes Bild ab.

Rasen ist nicht pflegeleicht

Außerdem sollte die Bepflanzung zu jeder Jahreszeit schön aussehen. Einzelne Immergrüne seien im Sommer ein Ruhepol, so Röde. In den Wintermonaten trotzen sie mit ihrem grünen Blattwerk dem Winter. Auch die Zaubernuss zeigt sich wandlungsfähig im Lauf der Jahreszeiten – mit einer leuchtenden Färbung im Herbst und einer Blüte im Winter.

Unwissenheit führe oft zu Fehlern, so Röde. „Wenn man keine Zeit hat, dann ist es ein Trugschluss den Vorgarten mit Rasen zu bepflanzen“, sagt die Landschaftsarchitektin. Denn wöchentliches Mähen, Düngen und Wässern sind alles andere als pflegeleicht. Als Alternative schlägt die Landschaftsarchitektin vielmehr Bodendecker vor – nicht unbedingt immergrüne, wuchsfreudige Bodendecker wie das Immergrün oder die Golderdbeere.

Stattdessen empfiehlt sie beispielsweise das Japanische Waldgras und den Cambridge- Storchschnabel. „Sie geben den bunten Zwiebelblumen im Frühling die Möglichkeit, sich ungestört zu präsentieren.“ Später im Jahreslauf übernehmen sie dank Blüten, Blättern und Wuchsform dann die Hauptrolle. Dorothée Waechter, dpa

Spülen statt schrubben

Sonnenschutz: Markisen und Schirme sind perfekt für Balkon und Terrasse. Man sollte sie aber auch pflegen.


Eine Terrasse oder einen Balkon sein eigen zu nennen, das ist – gerade in der Stadt und zu Corona-Zeiten – wahrlich Gold wert. Denn hier bietet sich der perfekte Outdoor-Platz, wenn einem die Wohnung zu eng wird und man wegen der Pandemie-Maßnahmen nur wenig raus kommt.

Hier lassen sich verschiedenste Pflanzen, Blumen und sogar Obst und Gemüse anbauen, hier kann man seine Träume von einer Freiluft-Lounge verwirklichen, und hier ist der perfekte Ort, um zu entspannen und das Frühjahr und den Sommer zu genießen.

Das Material schonen

Damit das lauschige Plätzchen im Freien auch bei heißem Wetter oder leichtem Sommerregen nutzbar ist, sollte man für den passenden Sonnen- oder Regenschutz sorgen. Markisen und Sonnenschirme bieten sich da an, allerdings sollte man diese auch pflegen. Beide lassen sich einfach reinigen, wichtig ist dabei vor allem, dass man das Material nicht zu heftig strapaziert.

Das Gute an Sonnenschirmen und Markisen ist auch, dass man unter ihnen sitzt und oft nicht sieht, wie dreckig sie auf ihrer Oberseite sind. Trotzdem sollte man ihnen gelegentlich eine Auffrischungskur gönnen – auch damit der Stoff lange nutzbar bleibt.

Ist der Sonnenschutz nur ein wenig verstaubt, reicht dabei eine Dusche mit Wasser aus dem Schlauch. Zum Hochdruckreiniger sollte man nicht greifen, denn dieser kann den Stoff beschädigen, warnt der Verband Deutscher Sonnenschutzreiniger (VDS). Mit verdünntem Feinwaschmittel und einem Schwammtuch lassen sich punktuell Flecken beseitigen. VDS-Vorsitzender Werner Gräf warnt hier allerdings vor dem Einsatz von groben Schwämmen oder scharfen Reinigungsmitteln, „da es sonst möglicherweise zu Verfärbungen oder zur Beschädigung der Beschichtungen kommen kann“.

Bei gröberen Verschmutzungen wie Stockflecken sowie bei Schimmel oder Moos auf den Stoffen sollten Profis ran. Diese waschen den Stoff und imprägnieren ihn, so dass er vor der Witterung wieder geschützt ist und in alter Frische glänzt.

Diese umfassende Reinigung muss aber nicht jedes Jahr geschehen – selbst Branchenvertreter Gräf empfiehlt diese Pflege bei hochwertigem Sonnenschutz nur etwa alle zwei bis drei Jahre, und das sei zudem abhängig vom jeweiligen Standort. dpa

Genug Platz einräumen

Blumen: Wer es bunt auf dem Balkon mag, sollte gut planen.


Wer die Balkonkästen für den Sommer neu bepflanzt, sollte ausreichend Platz zum Wachsen einplanen – damit sich Sommerblumen schön entfalten können und schnellwüchsige oder rankende Sorten andere Sorten nicht überwuchern.

Sieben Pflanzen auf einen Meter, empfiehlt die Fachgruppe Jungpflanzen (FGJ) im Zentralverband Gartenbau als Faustregel für die Bepflanzung. Wenn vorhanden, sollte man zudem die Platzangaben auf den Etiketten der einzelnen Sorten beachten.

Passende Sorten wählen

Neben den Wuchs-Eigenschaften ist es auch wichtig darauf zu achten, welche Bedürfnisse die Pflanzen genau haben und welche zusammenpassen. Für einen sonnigen Balkon empfehlen die Experten etwa Geranien, Husarenknöpfchen oder Löwenmäulchen. Diese Blumen vertragen auch zeitweise Trockenheit.

An schattigen Plätzen gedeihen hingegen Begonien und Edellieschen besonders gut. Auch Fuchsien und Hortensien brauchen keine Mittagssonne, dafür aber viel Wasser. Insgesamt brauchen Sommerblumen viele Nährstoffe – die Experten empfehlen daher, frische Erde zu verwenden sowie die Pflanzen in den Balkonkästen regelmäßig zu düngen. dpa