Es darf wieder in die Pedale getreten werden
Sonderveröffentlichung

Tour de Kreisle 2022 Es darf wieder in die Pedale getreten werden

Zu Gunsten des stationären Hospizes in Faurndau: Ab 25. Juli radeln die Teilnehmer durch den Landkreis - Rundfahrt besteht aus fünf Etappen

21.07.2022

In diesem Jahr gibt es ein ,,kleines Jubiläum": Der Initiator der Tour de Kreisle", Klaus Riegert, steigt zum 20. Mal in die Pedale. Begonnen hat er mit der Tour durch den Landkreis im Jahr 1998 als Bundestagsabgeordneter in den Sommerferien. Mit Weggefährten besuchte er mit dem Fahrrad die Städte und Gemeinden des Landkreises. Er verband bereits damals die Sommerausfahrt zum Einwerben von Spenden für soziale Zwecke. Als Klaus Riegert 2008 zum Vorsitzenden von,Hospiz im Landkreis Göppingen e.V. gewählt wurde, machte er die ,,Tour de Kreisle" zur jährlichen Benefizfahrt für das stationäre Hospiz. Dieses ging nach langer Planungsphase 2013 in Faurndau in Betrieb. Zur Finanzierung der laufenden Kosten muss der Verein jährlich rund 135 000 Euro selber aufbringen. Aus Sicherheitsgründen ist zwischenzeitlich die Teilnehmerzahl bei der Radrundfahrt auf 60 Radlerinnen und Radler begrenzt.

Bei Firma Krauter geht es los

Dieses Jahr beginnt der Benefizevent am 25. Juli und endet am 29. Juli um 15.30 Uhr im Malteser Zentrum in Uhingen. Gestartet wird morgens vom Werkgelände der Firma Werner Krauter GmbH in Göppingen. Dort können auch über Nacht die Räder eingestellt werden. Anschließend geht es zu den Rathäusern im Landkreis und zu Firmen und Sponsoren, die die Arbeit des Hospizes teilweise schon seit vielen Jahren unterstützen. Begleitet wird der Tross von prominenten (Ex)-Sportlern, die gerne der Einladung von Klaus Riegert folgen. Für die Radler geht's richtig zur Sache. Täglich werden 70 bis 80 km im Sattel zurückgelegt. Es gibt Steigungen von Schlat ins obere Filstal, von Eybach nach Böhmenkirch oder von Ottenbach über den Hohenstaufen in den östlichen Schurwald. Wichtig sind neben einem verkehrssicheren Fahrrad (für Nichttrainierte möglichst ein E-Bike) die Helmpflicht für alle.

Sicherheit auf der Strecke

Sechs bis acht erfahrene Guides sorgen für die Sicherheit der Teilnehmer auf der Strecke und wer nicht mehr kann, darf in den ,,Malteser-Besenwagen" einsteigen und das Fahrrad wird auf den ,,Krauter-Fahrradtransporter" aufgeladen.

Das stationäre Hospiz in Faurndau ging im Mai 2013 in Betrieb. Seitdem sind rund 700 schwerstkranke ,,Gäste", wie die Patienten liebevoll genannt werden, vom 20-köpfigen Pflege- und Hauswirtschaftsteam von Hospizleiterin Marta Alfia auf ihrem letzten Weg begleitet worden. Unterstützt werden die Fachkräfte von zwanzig Ehrenamtlichen, die für ihren Dienst über mehrere Monate geschult wurden. Ehrenamtlich wird auch die Geschäftsführung von Georg Kolb erledigt. Für die seelsorgerische Betreuung kommen jede Woche der katholische Krankenhauspfarrer von der Klinik am Eichert und die evangelische Gemeindediakonin von Faurndau ins Hospiz. Aufgenommen ins Hospiz wird jeder Erwachsene, unabhängig seiner Nationalität, Konfession oder Herkunft. Voraussetzung ist aber eine schwere bereits austherapierte Erkrankung, die Erforderlichkeit einer palliativen Versorgung, die nicht zu Hause oder in einer anderen pflegerischen Einrichtung erbracht werden kann und eine kurze begrenzte Lebenserwartung. Die Aufnahme ins Hospiz muss von einem Arzt verordnet werden. Und dann ist ausschlaggebend, dass ein freies Bett im Hospiz bereitsteht. Wenn nicht, versucht Hospizleiterin Marta Alfia, mit den Angehörigen eine Zwischenlösung zu finden. Der Betrieb wird zu 95 Prozent von den Krankenkassen finanziert. Den Rest muss der Hospizverein aus Eigenmittel aufbringen. Dies kann nur über Spenden und Mitgliedsbeiträge erfolgen.

Unterstützung aus Geldern der Tour

Die Benefizfahrt ,,Tour de Kreisle" steuert dazu jedes Jahr um die 35 000 Euro bei. Neben der Finanzierung des Betriebs in Göppingen will sich der Verein künftig mit neuen Tageshospizplätzen und stationären Hospizplätzen in Geislingen engagieren. Der Bau dort soll 2025 fertiggestellt sein. Er soll das palliative Angebot im Landkreis Göppingen flächendeckend weiter verbessern, insbesondere wenn die Palliativstation der Helfenstein-Klinik von Geislingen in die neue Klinik in Göppingen verlagert wird.

Ein wichtiger Partner bei der Benefizrundfahrt ist seit Jahren die NWZ. Das Redaktionsteam sorgt vor, während und nach der Tour mit Berichterstattungen, Bildern und Anzeigen für die entsprechende Wertschätzung der „Tour de Kreisle“ und des Hospizes in der Bevölkerung. „Wir sind dankbar, für die breite Unterstützung, die wir über all die Jahre im Landkreis Göppingen und darüber hinaus erfahren haben. Damit können wir schwerstkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase qualitativ sehr gut unterstützen und sind gerne bereit und motiviert weitere neue Hospizangebote unseren Mitbürgern anzubieten", so Geschäftsführer Georg Kolb.

Info Für Fragen zur ,,Tour de Kreisle" und zum Hospizangebot steht Georg Kolb unter Tel. 0171-8038767 oder per E-Mail info@hospiz-goeppingen.de bereit.

Diese Promisportler sind dabei

Montag, 25.7.: Anne Bocka, Sarah Irmler, Britt van der Baan und Nicole Kiener, alle Frisch Auf Göppingen Handball Frauen

Dienstag, 26.7.: Prof. Dr. Dieter Kassner, 3. Platz Senioren WM Leichtathletik Fünfkampf Werfen (3 Mal), Thomas Mürder, Polizeipräsident a.D.

Mittwoch, 27.7.: Eberhard Gienger, Turnlegende

Donnerstag, 28.7.: Ulrich von Buch, Präsident des Württembergischen Fechterbundes

Freitag, 29.7.: Steffen Handschuh, ehemaliger Bundesliga Fußballspieler VfB Stuttgart