„Hülbener Brille“:  Wahrzeichen der Alb
Sonderveröffentlichung

25 Jahre Schlosserei Schwenkel „Hülbener Brille“: Wahrzeichen der Alb

Das Kunstwerk aus Stahl lädt Besucher dazu ein, durch ein Brillenglas die Weite der Landschaft zu betrachten und durch das andere den Himmel zu sehen

Barbara und Klaus Schwenkel und „Die Brille“: Den Entwurf des Künstlers Karl Schwarz realisierte der Hülbener Schlossermeister und Metallbauer Klaus Schwenkel zur Jahrtausendwende. Foto: Jürgen Herdin

11.05.2024

Unvergänglich aktuell, gerade wegen ihrer auch spirituellen Bedeutung als Punkt der gedanklichen Einkehr ist die „Hülbener Brille“, die Ausflügler und Alb-Touristen gleichermaßen umd immer wieder aufs Neue erfreut. Wer von Hülben in Richtung Neuffen fährt, findet das Kunstobjekt linkerhand der Straße. Das im Jahr 2000 vom Hülbener Schlosser Klaus Schwenkel errichtete, monumentale Augenglas nach einem Entwurf des Künstlers Karl Schwarz befindet sich übrigens auf der verfüllten Fläche eines alten Steinbruchs.

Das Werk besteht aus einem Brillenglas, durch das man horizontal in die Weite blickt, das andere wurde nach oben verbogen - durch dieses schauen die Besucher gen Himmel. Das derart gestaltete Objekt aus Stahl enthält als Gravur die besinnliche Anregung: „Du siehst die Erde, die Sterne, die Pflanzen, die Tiere. Siehst Du den Menschen, ahnst Du den Schöpfer. Erkenne Gott in Christus!“

In sich gehen und die Blicke schweifen lassen: Von der Hülbener Brille erstreckt sich die Aussicht bis zum Großraum Stuttgart mit seinem Flughafen auf den Fildern. Bei guter Sicht erkennen die Augen der Ausflügler - auch ohne Fernglas oder Teleobjektiv der Kamera - zudem den nördlichen Schwarzwald.

Vor allem aber sehen Wandersleute, die von der Hülbener Brille zum Hohenneuffen wollen, die Ruine aus einer ganz besonderen Perspektive. Ziemlich genau drei Kilometer Fußweg sind es dorthin. Zudem sehen„Brillenbesucher“ den Jusi, das Hörnle und die Karlslinde am Albtrauf. Auch der Wanderparkplatz Hochholz an der Straße von Hülben nach Grabenstetten ist ein guter Ausgangspunkt für eine Stippvisite zur so außergewöhnlichen„Sehhilfe“, die von dort nur rund 400 Meter entfernt ist.

Und etwas Verbindendes hat die Hülbener Brille über ihre Inschrift hinaus auch. Von dem markanten Aussichtspunkt, der in fast allen Wanderführern verzeichnet ist, blickt man auf die Landkreise Reutlingen und Esslingen. Denn die Brille befindet sich ziemlich genau am Schnittpunkt zwischen der Reutlinger und der Esslinger Alb.
jhe