Dieser Titel wurde Weitingen durch den Regionalverband Nordschwarzwald bei dessen Energie-Erlebnis-Tagen im September 2015 zuteil. Zugegen war auch der damalige baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller, der sich an Ort und Stelle vom breiten erneuerbaren Energiemix in Weitingens beeindruckt zeigte. Bekanntlich konnte das Dorf auf seiner Gemarkung schon vor der „GäuWärme“ mit Wind- und Wasserkraft, Solarenergie und Biomasse eine besondere Konzentration erneuerbarer Energien vorweisen.
Verteilt sind diese auf das Windrad im Gewann „Aspach“, das Wasserkraftwerk Weitinger Mühle, den Energiehof Weitenau mit der ersten Biogas-Tankstelle in Deutschland und den knapp zwei Hektar großen „Solarpark Hirtenhaus“ der Gemeinde zusammen mit dem Energiehof, damals schon rund 100 private Photovoltaikanlagen, darunter einer genossenschaftlichen auf dem Dach des Narrenheims. Im Jahr 2015 wurde daher ein Energiewanderweg rund um das Dorf mit Infotafeln bei den Energiequellen eingerichtet.
Weitingen wurde damals bewusst gewählt, denn, so die Regionalverbandsführung, es genieße, was die Produktion von erneuerbaren Energien anbetrifft, „ein Alleinstellungsmerkmal im Land“. Kein Dorf in seiner Größe habe so einen Energie-Mix auf kleinstem Raum aufzubieten. „Wenn das alle so machen würden!“, hieß es. Die Zahlen sprechen ja auch für sich. Weitingen produziert ein Mehrfaches an Energie, als es selbst verbraucht, und speist es in die NetzeBW ein. Und der Energiehof Weitenau versorgt mit überschüssigem Strom auch die „GäuWärme“.
Allgemeines gutes Miteinander
Die gute Zusammenarbeit und Vielfalt werden auch in den Vereinen und zur Kirchengemeinde gepflegt. Sie bilden zusammen eine Vereinsgemeinschaft, die sich im vergangenen Jahr sogar selbst als eingetragener Verein (e. V.) konstituiert hat. Zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen und Unternehmungen sind Belege für die fruchtbare Kooperation.
Dazu gehörten und gehören gemeinsame Weihnachtsfeiern und Fasnachtsveranstaltungen in der Halle, das erste gemeinsame Ferienprogramm in der weiteren Umgebung, die gegenseitige Unterstützung bei Vereinsfesten, an der Fasnet und beim „,Hoametfescht“, Dorf- und Landschaftsputzeten sowie die zweimalige gemeinsame und erfolgreiche Präsentation beim Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Zuletzt auch das kräftige Mitanpacken beim Bau der „Kleinen Markthalle“ sowie vor allem beim gelungenen Umbau der alten Sporthalle zur modernen und schmucken „Buchsteighalle“.
Aber auch die örtlichen Firmen und Betriebe unterstützen sich gegenseitig und fördern aktiv das Miteinander sowie die Arbeit der Vereine. Dies zeigt sich auch bei der ersten Gewerbeschau am Sonntag rund um das Gelände der „Gäu Wärme“. Dabei übernimmt die Vereinsgemeinschaft an beiden Tagen die Bewirtung. Hermann Nesch
DAS PROGRAMM
Samstag, 22. Juni
15.00 Uhr: Kleiner Festakt, unter anderem mit Klaus Mack (MdB), Landrat Dr. Klaus Michael Rückert, Bürgermeister Markus Tideman
16.00 Uhr: Führungen durch das Gebäude der „GäuWärme“, anschließend Führung durch den Energiehof Weitenau
18.00 Uhr Gemütliches Beisammensein mit musikalischer Unterhaltung durch Oliver Leins
Sonntag, 23. Juni
10.00 Uhr Ganztägige Gewerbeschau, Fachvorträge von Energieberatern, Vorführungen und Werksführungen, Kinderprogramm
11.00 Uhr: Mittagessen, Unterhaltung durch den MV Ergenzingen
12.00 Uhr: Waffeln der Ministranten
14.30 Uhr: Kaffee und Kuchen der Landfrauen Freudenstadt
An beiden Tagen Bewirtung durch die Weitinger Vereinsgemeinschaft (WVG)