Sie gehört zu den Vorreitern in Sachen umweltfreundliche Energiegewinnung im Alb-Donau-Kreis. Gemeint ist die 2000-Seelen-Gemeinde Berghülen, die als eine der ersten vor zehn Jahren eine Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) gegründet hat. Vergangenes Jahr wurden auf der Gemarkung rund 26 Millionen kWh produziert, in diesem beachtlichen Betrag sind private PV- und Windkraftanlagen eingerechnet, informiert BEG-Vorstand und Bürgermeister Bernd Mangold.
Nicht nur auf Wohnhäusern, auch auf Dächern der Auhalle und der Feuerwehr sind Sonnenkollektoren angebracht. Im Ranking der Solarbundesliga bedeutet das im Alb-Donau-Kreis Platz 1. Berghülen selbst verbraucht laut Rathauschef 4,7 Millionen kWh im privaten und gewerblichen Bereich, der Rest des gewonnenen Stroms wird ins öffentliche Netz eingespeist.
Da ist es nicht verwunderlich, wenn Mangold nach einem Jahrzehnt von einer „Erfolgsgeschichte" spricht: „Wir haben beste Erfahrungen mit dem Modell Berghülen gemacht und können es anderen Gemeinden nur empfehlen." 2012 habe man mit 71 Mitgliedern die Energiegenossenschaft begonnen, heute sind es 235, die mit rund 1,22 Millionen Euro an den regenerativen Energien im Ort beteiligt sind.
Rund die Hälfte sind einheimische Investoren, der Rest kommt von außerhalb. Ihre Beweggründe mitzumachen: ,,Wir wollen gemeinsam mit erneuerbaren Energien etwas unternehmen, weil wir für kommende Generationen und die Umwelt Verantwortung tragen."
Die Einlagen betragen zwischen 500 Euro und der Höchstgrenze in Höhe von 10 000 Euro. In den vergangenen Jahren konnten sich die Genossen über eine jährliche Dividende in Höhe von 1,9 bis 2,5 Prozent freuen, fügt Vorstandskollege Paul Bottenschein hinzu. lejo