100 Jahre AWO Schwäbisch Hall
Sonderveröffentlichung

100 Jahre AWO Schwäbisch Hall 100 Jahre AWO Schwäbisch Hall

Es braucht Menschen im Haupt- und Ehrenamt - Soziale Arbeit ist gefragt: Angebote für Jugend, Schule, Migranten sowie Senioren, guter Arbeitgeber, wichtiger Träger sozialer Arbeit im Landkreis und vieles mehr.

14.10.2024

Unsere Vision ist es, die AWO Schwäbisch Hall für die anstehenden Herausforderungen fachlich gut aufzustellen. Wir wissen, soziale Arbeit ist gefragt. Da, wo wir gut sind – bei Angeboten für Jugend, Schule, Migrantinnen und Migranten sowie Seniorinnen und Senioren – wollen wir noch besser werden. Wir stellen uns auf neue Aufgaben ein und werden konkurrenzfähig bleiben. Denn wir wollen weiterhin ein guter Arbeitgeber und ein wichtiger Träger der sozialen Arbeit hier im Landkreis sein“, betont der Geschäftsführer der AWO, Lars Piechot, anlässlich der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum.

Dabei bestimmen die Grundwerte des freiheitlichen demokratischen Sozialismus – Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz – das Handeln aller AWO-Recken von Beginn an bis heute. Sechs Mitstreiter erklären, was diese fünf Werte für sie bedeuten:

Freiheit ist mir wichtig, weil es in meinen Augen die Grundlage unserer Demokratie ist. Mit Blick auf unsere soziale Arbeit lege ich Wert darauf, dass jeder die Freiheit hat, unsere Gesellschaft mitzugestalten und ein Teil von ihr zu sein. Ohne Freiheit gibt es keine Teilhabe. Freiheit ist für mich ein hohes Gut. Sie hört jedoch da auf, wo sie die Freiheit anderer einschränkt oder verletzt“, erklärt Geschäftsführer Lars Piechot.

Gleichheit ist mir wichtig, weil ich davon überzeugt bin, dass jeder Mensch einen außerordentlichen Wert hat und deshalb alle Menschen mit der gleichen Wertschätzung und Würde behandelt werden sollen“, meint Gabriel Riem, Schulsozialarbeiter und Betriebsratsvorsitzender.

Vorsitzender Ernst-Michael Wanner (links) und Geschäftsführer Lars Piechot laden zum Mitmachen ein. Fotos: AWO
Vorsitzender Ernst-Michael Wanner (links) und Geschäftsführer Lars Piechot laden zum Mitmachen ein. Fotos: AWO

Toleranz bezeichnet für mich die Bereitschaft, Unterschiede in Meinungen, Überzeugungen und Lebensweisen oder Eigenschaften zu akzeptieren und zu respektieren. Es beinhaltet ein offenes und verständnisvolles Verhalten gegenüber anderen, selbst wenn deren Ansichten und deren Verhaltensweisen von den eigenen abweichen. Toleranz hat viele Facetten und ist ein wichtiges Element in unserer Gesellschaft, da sie zur Harmonie und zum Zusammenleben verschiedener Kulturen und Perspektiven beiträgt“, sagt Diana Hägele, Jugendsozialarbeiterin im Projekt SLAY.

Gleichheit ist mir wichtig, weil jeder Mensch die gleichen Chancen und Rechte haben sollte, unabhängig von Herkunft oder Umständen. Nur wenn wir fair behandelt werden und die gleichen Chancen haben, können wir unser Bestes geben und in einer friedlichen, gerechten Gesellschaft leben“, betont Yulisa Negulici, Auszubildende Büromanagement.

Solidarität bedeutet für mich, füreinander da zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen – besonders in herausfordernden Zeiten. Es ist die Verantwortung, nicht wegzusehen, sondern aktiv mitzuhelfen, damit niemand allein kämpfen muss. Solidarität schafft Zusammenhalt und macht uns als Gemeinschaft stärker“, erklärt Michail Makrygiannis, IT Management.

Gerechtigkeit ist mir von klein auf wichtig, weil ich es einfach als sehr unfair und rücksichtslos empfinde, wenn es nicht gerecht zugeht. In der Regel ist es von einer Seite aus sehr egoistisch. Das kann ich nicht ab. Denn jeder Mensch hat ein Recht darauf, dass mit ihr oder ihm gerecht umgegangen wird. So beugt man Ärger, Leid und Schmerz vor“, zeigt sich Dagmar Alberti, Presse & Öffentlichkeitsarbeit, überzeugt.

Damit diese Werte auch weiterhin gelebt werden können, braucht es im Haupt- und Ehrenamt Menschen, die für die AWO Schwäbisch Hall brennen. Der Vorsitzende der AWO Schwäbisch Hall, Ernst-Michael Wanner, lädt daher ein zum Mitgestalten der sozialen Arbeit in der Region. Er sagt: „Meine besonderen Wünsche zum 100-jährigen Jubiläum stehen ganz im Zeichen dessen, dass wir neue Mitglieder gewinnen möchten. Wir wollen uns verstärken und verjüngen. Wie andere Vereine unterliegen wir einem traurigen Abwärtstrend. Es ist eine große Herausforderung, diesem Trend etwas Wirkungsvolles entgegenzusetzen.“ Und weiter: „Wir bei der AWO Schwäbisch Hall haben uns vorgenommen, damit aktiv umzugehen. Wir versprechen uns gerade von jungen Menschen, die sich zum Beispiel vehement für die Umwelt einsetzen, sie für soziales Engagement gewinnen zu können.“

Der Ehrenvorsitzende der AWO, Rüdiger Schorpp, sagt zur Basis der sozialen Arbeit: „Feste Werte, unermüdliches Engagement und viel Hartnäckigkeit bestimmen die Arbeit im Ehrenamt. Den Benachteiligten helfen – überparteilich und nicht konfessionell gebunden. Denn jeder hat einen Anspruch auf Hilfe. Nicht als Bittsteller, sondern mit dem Rechtsanspruch auf Solidarität.“ Diese Haltung prägt das Wesen von Rüdiger Schorpp. Wünsche hat der Ehrenvorsitzende „einen ganzen Haufen“, – auch in Bezug auf die AWO Schwäbisch Hall. Das Wichtigste ist für ihn jedoch, dass die AWO noch sehr lange mit den Grundwerten, die auch ihn leiten, fortbestehen möge. Da, wo Hilfe nötig ist, wird geholfen.

Mehr zu Vorstand, Leitsätzen und Verband
Mehr zu Vorstand, Leitsätzen und Verband

Geschäftsführer Lars Piechot betont abschließend: „Meine Vision ist, die AWO Schwäbisch Hall für die anstehenden Herausforderungen fachlich gut aufzustellen. Wir wissen, soziale Arbeit ist gefragt.“ Er hat sich fest vorgenommen, die Verantwortung und die Arbeit der AWO in den beiden Landkreisen fest im Blick zu haben. Er ist entschlossen, die Chance zu nutzen und das, was sein langjähriger Vorgänger Werner Hepp und der Vorstand aufgebaut haben, in eine neue Zeit zu führen. Damit meint er die sinnvolle Digitalisierung der Prozesse, den Generationswechsel und die AWO als familienfreundlichen Arbeitgeber. „Da sind wir mittendrin in allen Themen.“

Zahlen und Fakten zur AWO Schwäbisch Hall

• 303 Mitarbeitende allein im Hauptamt, mit Ehrenamt, mit Nachwuchs und Honorarkräften beläuft sich die Zahl auf 402

• drei gemeinnützige Gesellschaften in zwei Landkreisen

• Jahresumsatz 2023: rund 9,7 Millionen Euro

• Schwerpunkte: Kinder, Jugend, Familien, Senioren und Migranten in Schulen und im Sozialraum

• Vorstände: Ernst-Michael Wanner (1. Vorsitzender), Rüdiger Schorpp (Ehrenvorsitzender), Heide Blank und Jürgen Riehle (2. und 3. Vorsitzende), Werner Vogelmann (Kassierer), Beisitzer: Hubert Ackermann, Jürgen Eiermann, Anja Häußler, Werner Hepp, Monika Jörg-Unfried, Danny Multani, Franz Mühleck, Dieter Müller, Hans Neumann, Richard Seubert.

100 Jahre soziale Arbeit

Die AWO in Hall ist Mitgliederorganisation, Dienstleister und Interessenvertretung für Stadt und Kreis.

Struktur. Der Ortsverein der AWO ist eine Mitgliederorganisation und genau 100 Jahre alt. Er stellt die Gesellschafterversammlung des ehrenamtlichen Vereines. Die AWO Schwäbisch Hall ist als Ortsverein Mitglied im Kreis-, im Bezirks- und im Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt. Die professionellen Angebote der AWO Schwäbisch Hall sind in die drei gemeinnützigen Gesellschaften, die AWO Soziale Dienste gGmbH SHA, die AWO Familien- und Migrations gGmbH SHA und die Samhuk gGmbH im Ostalbkreis gegliedert. Die Geschäftsführung der AWO Schwäbisch Hall verantwortet alle drei Gesellschaften. Im Auftrag der AWO Schwäbisch Hall sind mehr als 400 Mitarbeiter sowie Ehrenamtliche im Landkreis Schwäbisch Hall und im Ostalbkreis im Einsatz. Zum Leistungsspektrum zählen neben Angeboten der ambulanten Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe, die Schulkindbetreuung und die Schulsozialarbeit an zahlreichen Schulen. Darüber hinaus ist die AWO Träger von Jugendarbeit, Migrationsberatung, Flüchtlingssozialarbeit und Integrationsmanagement. Angebote für Senioren runden die Palette ab.