DRK-Ortsverein Langenau: Ein Querschnitt durch die Stadtgesellschaft
Sonderveröffentlichung

100 Jahre DRK-Ortsverein DRK-Ortsverein Langenau: Ein Querschnitt durch die Stadtgesellschaft

Ein Jahrhundert Rotes Kreuz in Langenau: Anlass für Rückblick und kleine Bilanz jüngerer Vergangenheit

Im Team des DRK-Ortsvereins Langenau sind heute viele Frauen aktiv. Foto: Jenny Kwittung

10.09.2023

Handwerker wie Schneidermeister, Bäcker, Gerber, Schlosser oder Korbmacher gehörten ebenso zu den Gründungsmitgliedern des Ortsvereins Langenau wie Hilfsarbeiter, Polierer, Bankbeamter oder Landwirt. Damals wie heute repräsentiere der Verein einen Querschnitt durch die Stadtgesellschaft, sagt Ortsvereinsvorsitzender Christian Weber. Mit dem Unterschied, dass heute auch viele Frauen im Deutschen Roten Kreuz (DRK) aktiv sind.

Das Protokoll vom 15. September 1923, als die „hiesige Freiwillige Sanitätskolonne“ erstmals im Zeichensaal der oberen Schule (heute Robert-Bosch-Gymnasium) zusammenkam, verzeichnet die Namen von 15 Männern samt jeweiligem Beruf. Sie hatten zuvor einen kostenlosen Sanitätskurs absolviert. Ärztlicher Leiter war Dr. Hammerschmidt vom Württembergischen Landesverband des Roten Kreuzes. Er betonte, wie wichtig es sei, regelmäßig und zahlreich zu den Übungen zu erscheinen, um bald einsatzfähig zu sein.

VW-Bus als erstes Fahrzeug

Das waren die Freiwilligen tatsächlich schon wenig später: Laut Stadtgeschichte von Uwe Schmidt rückte die Kolonne 1924 sechsmal zusammen mit der Feuerwehr aus, am 24. September „übernahm sie den Sanitätsdienst bei einem Radrennen“. Anfangs hatte der Ortsverein noch kein eigenes Fahrzeug. Das erste war seit 1960 ein VW-Bus, der für Krankentransporte eingesetzt und in einer Garage beim Krankenhaus, später bei der Firma Hörsch untergestellt wurde.

Einige Zeit diente der Stadel eines Bauernhofs im Breiten Weg als Garage, bevor eine ehemalige Tankstelle am Burghof fürs Einsatzfahrzeug gemietet werden konnte. Dort waren auch Büro und Lager, während das Material für den „Glückshafen“ unterm Jahr im Schwimmbad gestapelt wurde.

Überhaupt führte der Verein bis 2011 ein Nomadenleben: Zu Unterricht und Vereinsabenden kamen die Mitglieder eine Zeitlang in der Schule in Bernstadt zusammen, dann im ehemaligen Gasthaus „Lamm“ am Marktplatz. Als das Gebäude abgerissen wurde, zog man in die Hausmeisterwohnung der Ludwig-Uhland-Schule, die als „Café Kanne“ tagsüber als Jugendtreff diente. Als auch dessen Tage gezählt waren, ging‘s zurück ins Gymnasium. Diesmal aber in ein freies Klassenzimmer. Mit dem Vorteil, dass der Raum nicht nach und vor jeder Lehrstunde umgeräumt werden musste, und dem Nachteil, dass er unterm Dach lag. ein Wunder, dass der Wunsch nach einer festen Bleibe aufkam, die alle Bereiche unter einem Dach vereint. hib