Vielleicht ist es nur ein Zufall, dass das 100-jährige Bestehen des Musikvereins Laufen am Kocher in das erste Jahr fällt, in dem nach vorerst überstandener Corona-Pandemie wieder große Veranstaltungen möglich sind. Vielleicht sollte das aber auch alles so sein, denn so kann einer der wichtigsten Akteure im kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Gemeinde sein Jubiläum in einem Rahmen feiern, der ihm würdig ist.
Bereits 2020 wurde begonnen, die Gedanken für einen möglichen Festablauf zu sortieren. In intensiven Diskussionen wurde geklärt, ob man überhaupt etwas Besonderes macht, und wenn ja, was man macht.
Erschwerend kam in der Vorbereitungszeit noch die Corona-Pandemie hinzu. Persönliche Treffen waren nicht immer möglich. So wurden bei Bedarf die Sitzungen online abgehalten.
Trotzdem ist ein buntes und abwechslungsreiches Programm entstanden, das ganz verschiedenen Geschmäckern gerecht wird und das auf dieser Seite ausführlich vorgestellt werden soll.
Chronik und Comedy
Auch zu Beginn des Jubiläumsjahrs 2022 sollte Corona noch für einige Planänderungen sorgen. So sollten die Feierlichkeiten eigentlich schon am 12. März starten, doch der geplante vereinsinterne Jubiläumsabend musste verschoben werden. Am 21. Mai fand er dann endlich im Laufener Ortszentrum statt, und der Erste Vorsitzende, Manfred Schreckenhöfer, konnte die von Jochen Müller federführend erstellte Jubiläumsschrift präsentieren und an die Anwesenden verteilen. In dieser sehr detaillierten Festschrift sind eine Chronik und viele weitere interessante Informationen über den Musikverein zu finden. Der eigentliche Start ins Jubiläumsjahr war aber schon der schwäbische Comedy-Abend mit „Hillu’s Herzdropfa“ am 25. März, der ebenfalls noch wegen Corona vom Ortszentrum Laufen in die Sulzbacher Stephan-Keck-Halle verlegt werden musste.
Doch mit dem Abflauen der Corona-Welle stehen die eigentlichen Höhepunkte auf dem Programm: Zunächst gibt es am Mittwoch, 15. Juni, eine Partynacht im Festzelt. Um 18.30 Uhr ist Zeltöffnung, und ab 19 Uhr steht die Vorband „No Silence on Sunday“ aus Gaildorf auf der Bühne und bringt das Publikum mit Partyhits aus den 80ern, 90ern und natürlich den aktuellen Charts zum Tanzen.
Ab 20.30 Uhr folgen dann die „Dorfrocker“, eine überregional bekannte Gruppe aus dem unterfränkischen Oberaurach, die auch schon im Fernsehen aufgetreten ist. Als „ländlichen Rock“ bezeichnen die Dorfrocker ihre überwiegend selbstkomponierte Musik, die sich im Wesentlichen zwischen deutschem Schlager und Pop-Einflüssen bewegt.
Weiter geht das Festprogramm schon einen Tag später, am Fronleichnamsdonnerstag, 16. Juni, mit der Jubiläums-Hocketse. Diese startet gegen 10 Uhr im Festzelt. Ab 11 Uhr spielt der Musikverein Fichtenberg, und um die Mittagszeit gibt es reichlich Essen und Getränke im Festzelt. Um 13.30 Uhr beginnt dann im oberen Bereich der Gerhard-Hansen-Straße der große Festumzug, an dem die sechs Musikvereine aus Sulzbach, Mittelfischach, Holzhausen, Untergröningen, Fichtenberg und Laufen zusammen mit insgesamt über 20 örtlichen Vereinen aus Sulzbach-Laufen teilnehmen werden. Nach dem Umzug treffen sich alle im Festzelt zum Fahneneinmarsch, der vom Musikverein Sulzbach begleitet wird. Von 16 bis 19 Uhr treten dann die Hohenmemminger Goißlschnalzer auf, gefolgt vom Musikverein Untergröningen von 19 bis 21 Uhr. Zum Ausklang steht dann von 21 bis 23 Uhr der Musikverein Laufen auf der Bühne.
Damit ist das Jubiläumsjahr noch keinesfalls zu Ende, denn es gibt ja noch das Weinfest im Ortszentrum Laufen am Montag, 3.Oktober, bei dem der Musikverein Laufen zusammen mit zwei Gastkapellen auftreten wird. Denkrönenden Abschluss des Jubiläumsjahrs bildet das Jubiläumskonzert, das am Samstag, 3. Dezember, in der Stephan-Keck-Halle stattfinden soll und allein vom Musikverein Laufen bestritten wird. An dem Abend werden wie immer auch Jubilare und andere langjährige Mitglieder geehrt. Manfred Schreckenhöfer hofft, dass die Corona-Lage bis dahin halbwegs entspannt bleibt und nicht neue Regeln den Organisatoren und den Musikern wieder einen Strich durch die Rechnung machen.
Ansonsten sollte einem gelungenen Jubiläumsjahr aber nichts mehr im Wege stehen. Zumal dem Verein mit seinen heute rund 150 Mitgliedern in diesem Jahr noch eine große Ehre zuteil wird: Im Herbst bekommt er von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Pro-Musica-Plakette verliehen. Dieses Ehrenzeichen kann eine Musikvereinigung frühestens zum 100-jährigen Bestehen bekommen, wenn sie sich – wie es in den Richtlinien heißt – „in ernster und erfolgreicher musikalischer Arbeit der Pflege der instrumentalen Musik gewidmet und im Rahmen der örtlich gegebenen Verhältnisse künstlerische oder volksbildende Verdienste erworben hat“. flu/pm