Bereits in der fünften Generation gilt der süddeutsche Generalist als zuverlässiger und kenntnisreicher Ansprechpartner beim Kauf und Verkauf von Kunst. Spektakuläre Sammlungen und Millionenzuschläge waren und sind in der langen Firmengeschichte keine Seltenheit. Mit dem Ergebnis von über 14 Millionen für eine vergoldete kaiserliche Bronze aus China schrieb das Haus im vergangenen Jahr deutsche Auktionsgeschichte, es ist das höchste Ergebnis, das jemals auf einer deutschen Kunstauktion eingespielt wurde.
Erfolgreiche Gründungsgeschichte
Der promovierte Chemiker Fritz Nagel (1897-1981) gründete 1922 in seiner Heimatstadt Mannheim das Auktionshaus. Er stammte aus einer kunstsinnigen Familie. Schon der Großvater war in Mannheim ein bekannter Goldschmied und vermittelte nebenbei Werke von Münchner Malern, und der Vater, der das großväterliche Juweliergeschäft übernahm, handelte ebenfalls mit Kunst und Antiquitäten. In der Folgezeit konnte Nagel zahlreiche bedeutende Sammlungen anbieten. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte Fritz Nagel den Firmensitz nach Stuttgart. Dort führte er 1950 seine erste Nachkriegs-Auktion durch. In den vergangenen Jahren kamen immer wieder bedeutende Sammlungen, Schlossinventare und Einzelobjekte unter den Hammer. Die wohl spektakulärste Auktion fand im Jahre 1990 statt: Die Versteigerung von 350 000 chinesischen Porzellanen von der 1822 auf dem Weg von China nach Indonesien, gesunkenen Dschunke Tek Sing. Damit auch aus Übersee geboten werden konnte, wurde Tag und Nacht versteigert. Dieser achttägige Versteigerungsmarathon sorgte für weltweites Medieninteresse. Im November und Dezember will das Haus sein Jubiläum mit zwei großen Auktionen gebührend feiern. Highlights werden unter anderen die Sammlung Classen mit historischem Schmuck und Objets de vertu sein. Bedeutend auch ein kostbares französisches Diadem mit großen Saphiren und Diamanten aus der Zeit um 1900. Aus einer Stuttgarter Sammlung stammen außergewöhnliche Jugendstilgläser. Der erste Teil dieser Sammlung wurde bereits im Frühjahr mehr als erfolgreich versteigert und spielte insgesamt über 200 000 Euro ein. Im Bereich Asiatische Kunst kommen ein extrem seltenes kaiserliches Landschaftspaneel mit Eisvogelfeder und Elfenbein, sowie eine feuervergoldete Bronze des Amitayus ebenfalls aus kaiserlichem Besitz zum Aufruf. pm