Ein alteingesessener Ulmer Handwerksbetrieb in der Weststadt feiert heuer einen sehr runden Geburtstag: die Thomas Mack GmbH & Co. KG. Die drei Standbeine der Firma umfassen Sanitärinstallationen, Heizungsbau sowie Spenglereiarbeiten. Und das seit nunmehr stolzen 100 Jahren.
Gegründet wurde der Betrieb 1925 durch Wilhelm Grupp, damals in der Kohlgasse 12, direkt im Schatten des Münsters. Als der Firmengründer während des Zweiten Weltkrieg starb, musste Gerhard Mack, damals jüngster Geselle und Opa des heutigen Inhabers, notgedrungen einspringen, um dem Betrieb das Überleben zu sichern und ihn im Namen der Witwe weiterzuführen. Damals selbst noch kaum volljährig ging dies nur mit einer Sondererlaubnis. 1988 folgte Sohn Thomas Mack, unter dessen Regie und unter neuer, gleichnamiger Firmierung der Betrieb in die Magirusstraße 42 umzog. Der vorhandene Bürotrakt und die neu dazu gebaute Werkstatt bot und bietet Platz für Verwaltung, Materiallager und den Fuhrpark.
Schon früh erkannte Mack die Zeichen der Zeit und erweiterte das ursprüngliche Geschäftsfeld der Gasheizungen um zukunftsträchtige Technologien, sprich Wärmepumpen und Fernwärme. Wenngleich Wartungen und Reparaturen bei Gasanlagen nach wie vor sehr stark nachgefragt sind. „Beim Heizungsbau bewegt sich viel. Sicher wird in den nächsten Jahren noch mehr verlangt“, sagt Inhaber Florentin Mack. Er führt seit 2022 den Betrieb zusammen mit Betriebsleiter Benjamin Ruopp, der ihm als rechte Hand für technische Belange zur Seite steht. „Wir setzen auf die Stadt, den Umkreis und insbesondere die Nähe zur Innenstadt. Wir kennen uns aus in alten Häusern und wissen, wie man dort vorgeht und Lösungen schafft“, so Mack weiter.


Historische Projekte und aktuelle Herausforderungen
Eine eher untergeordnete Rolle spielt heute die Spenglerei, trotz modernster Bearbeitungsmaschinen aller Art. Viele Dachdecker machen ihre Blechverwahrungen heute selbst. Das war nicht immer so. Für jedermann sichtbar ist die gewaltige Kuppel der ehemaligen Dreifaltigkeitskirche, dem heutigen Haus der Begegnung. Sie entstand in der Werkstatt Mack im Jahr 1977. Historische Bilder zeigen Vater und Großvater gemeinsam auf der Baustelle, wo ein gewaltiger Kran dem Kirchturm in luftiger Höhe die glänzende Kupferhaube aufsetzt. Gleiches gilt für die Dorfkirche Luizhausen. Auf solche Großaufträge wartet man heute vergebens, so Mack. Da diese EU-weit ausgeschrieben werden müssen. Da kommen kleine, regionale Firmen nicht mehr zum Zug. Zu den Kunden heute gehören Gewerbe und Industrie gleichermaßen wie auch Privatleute und etliche Hausverwaltungen. Als guter mittelständischer Handwerker erhebe man den Anspruch, hohe Qualität an zufriedene Kunden zu liefern. Zum Einsatz kommen Markenprodukte der führenden Hersteller. Das wolle man in Zukunft genau so weiterführen, wie in den letzten Jahrzehnten. Für Beratung, Planung sowie sorgfältige und termingerechte Ausführung sorgt ein eingespieltes, junges, dynamisches Team zusammen mit erfahrenen Altgesellen. „Wir sind bestrebt, junge Leute für diesen vielseitigen Beruf mit Zukunft zu begeistern. Ein Handwerksberuf hat nach wie vor Hand und Fuß. Die Digitalisierung in der Gebäudeautomation schreitet voran, die Aufgaben sind spannend“, so Mack. In der Summe sind sechzehn Mitarbeiter beschäftigt.
Einblick in hundert Jahre Handwerksgeschichte
Das Firmenjubiläum werde natürlich gebührend gefeiert. Am Freitag, dem 12. September ab 12 Uhr ist die Öffentlichkeit eingeladen, sich in Betrieb, Lager und Maschinenpark umzuschauen. Im Innenhof spielt eine Live-Band, der Unterhaltungswert werde hoch, verspricht Mack. Auch für Essen und Trinken ist gesorgt. Die Firmengeschichte, mit schönen alten Bildern aus hundert Jahren und etlichen historischen Schriftstücken und Dokumenten, hat Mack in einem Ordner zusammengetragen, der am Nachmittag eingesehen werden kann.
Direkt am Firmengelände stehen keine Parkplätze zur Verfügung. Mack empfiehlt den ÖPNV zu nutzen, die Straßenbahnhaltestelle „Magirusstraße“ der Linie 2 liegt direkt um die Ecke. Thomas Löffler
Info
www.mack-ulm.de