Für alle Pflegeberufe relevantes Wissen
Dabei stehen in den ersten beiden Jahren der dreijährigen Ausbildung Inhalte auf dem Lehrplan, die für alle Pflegeberufe relevant sind: medizinisches Wissen und pflegerische Basics, aber auch Kommunikation mit den zu pflegenden Menschen und mit Ärzten.
Die Auszubildenden schnuppern dabei auch ganz praktisch in unterschiedliche Pflegebereiche hinein. Sie lernen beispielsweise die Arbeit in Seniorenheimen, in psychiatrischen Einrichtungen oder im Krankenhaus kennen. Dieses breite Wissen sorgt dafür, dass Pflegefachkräfte nachher beruflich sehr flexibel sind. Wer möchte, kann sich trotzdem im dritten Jahr auf Altenpflege oder Kinderkrankenpflege spezialisieren; alle anderen führen die Ausbildung genauso breit aufgestellt zu Ende.
Die Ausbildung kostet nichts mehr
Und noch eine wichtige Neuerung gab es: Die Ausbildung ist kostenlos geworden, und es gibt eine Ausbildungsvergütung. Zuvor war die schulische Ausbildung kostenpflichtig. Mit ihrem Nebeneinander von Praxis im Ausbildungsbetrieb und Theorie in der Schule ähnelt die Pflegeausbildung jetzt dualen Ausbildungsgängen, selbst wenn sie offiziell als schulische Ausbildung gilt.
Wer sich für eine Karriere als Pflegefachkraft interessiert, sollte einen mittleren Schulabschluss mitbringen. Genauso wichtig sind allerdings das Interesse an Menschen und die Lust darauf, mit anderen zusammenzuarbeiten. Wer höher hinaus will, kann auch ein Studium anstreben: Studiengänge wie Pflegemanagement oder Pflegewissenschaft können meist berufsbegleitend absolviert werden. txn/ka
39% mehr Menschen als noch vor zehn Jahren begannen 2019 eine Ausbildung in der Pflege. Während im Jahr 2009 noch 51 400 Menschen einen Pflegeberuf lernen wollten, waren es 2019 schon 71 300. Die Männerquote stieg im selben Zeitraum von 19 % auf 25 %.
Die Zahlen für 2020 werden im Herbst bekannt gegeben. Da in jenem Jahr die Ausbildungsreform über die Bühne ging, werden sie mit Spannung erwartet. Quelle: Destatis