Schreiner Schweitzer: Die nächste Generation übernimmt
Sonderveröffentlichung

120 Jahre Schreiner Schweitzer Schreiner Schweitzer: Die nächste Generation übernimmt

Die Schreinerei Schweitzer ist mit ihren 120 Jahren ein Traditionsbetrieb - Handwerk und Hightech prägen die Arbeitsweise des Familienunternehmens, das künftig in fünfter Generation von Christian Schweitzer geleitet wird

Thomas Schweitzer (rechts) übergibt seinen Schreinereibetrieb an seinen Sohn Christian (Mitte). Christian Schweitzer und Jonathan Siegle (links) sind Geschäftsführer des Innenarchitekturbüros „Studio Schweitzer und Siegle“. Foto: Markus Burkhardt

09.07.2023

Weit über die Stadtgrenzen hinaus genießen die professionellen Holzarbeiten der Schreinerei Schweitzer einen sehr guten Ruf. Und das seit mittlerweile 120 Jahren. In diesen Tagen übergibt Inhaber Thomas Schweitzer die Firma an seinen Sohn Christian Schweitzer, der damit den alteingesessenen Familienbetrieb in fünfter Generation leitet. Zeitgleich findet die Eröffnung des jungen Innenarchitekturbüros „Studio Schweitzer und Siegle“ statt, das sich auf Konzeptentwicklung und Planung von Innenräumen spezialisiert. Zwei Firmen, die unabhängig voneinander agieren und sich bei allen Holzarbeiten dennoch perfekt ergänzen. 

Handwerk und Hightech

Die Schreinerei hat ihren Sitz am Rande zur Friedrichsau, in der Talfingerstrasse, direkt gegenüber dem Donaustadion. Dort produziert man auf hochmodernen, computergesteuerten Maschinen Designmöbel, qualitative Einbauküchen und Inneneinrichtungen – kurz alles, was aus dem Naturwerkstoff Holz in allen seinen Varianten entstehen kann. Auf den individuellen Geschmack der Kunden abgestimmt und passgenau: „Bei unseren Arbeiten legen wir großen Wert auf hohe Qualität, Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Wir verwenden ausschließlich zertifizierte Materialien, wenn möglich von regionalen Zulieferern“, sagt Christian Schweitzer. Wie in fast allen Bereichen des heutigen Lebens geht auch im Schreinerei-Handwerk heute ohne PC nichts mehr. Geplant und gezeichnet wird am Rechner. Vom CAD geht es direkt in die Werkstatt auf die vernetzten CNC-Maschinen wie Plattensäge, ein 5-Achsen-Fräsbearbeitungszentrum, Furnierpresse, Dreiband- oder Kantenleimmaschine. Die Arbeitsabläufe sind effizient und liefern perfekte Ergebnisse. 


Unter der Regie des bisherigen Inhabers Thomas Schweitzer wurde der Betrieb zu einem Hightech-Unternehmen ausgebaut, der Maschinenpark wurde kontinuierlich modernisiert und stets auf dem neuesten technischen Stand gehalten. Die Arbeitsplätze sind ergonomisch, die Arbeitsflächen höhenverstellbar und körpergerecht rückenschonend. Pneumatische Hilfsmittel unterstützen beim Heben schwerer Platten. Die zwanzigköpfige Belegschaft weiß es zu danken. Was lackiert werden muss, erhält umweltfreundliche, lösemittelfreie Lacke, die in einer Infrarottrockenkammer schnell und vollständig durchtrocknen. Die anfallenden Sägespäne werden zentral zu tennisballgrossen Pellets verpresst. Der nächste Winter kommt bestimmt und somit wird nahezu kein Gas zur Heizungsunterstützung benötigt. Durch die Photovoltaikanlage auf dem kompletten Dach ist man auch beim Strom zu etwa 80 Prozent autark. Vom gehobenen Innenausbau bis zur Industrie zählen Architekten, Privatkunden, Gewerbetreibende, die Öffentliche Hand, Firmen und Gastronomie sowie Praxen und Büros zu den Kunden. Das Unternehmen weist namhafte Referenzen auf, von denen nur einige hervorgehoben werden können: Das neue Presse und Medienzentrum des Landtags Stuttgart sowie die Bürgerdienste in Ulm. Auch an vielen sakralen Bauten wie dem Ulmer Münster, den Klöstern in Wiblingen, Roggenburg, Wettenhausen und Maria Mödingen in Medingen findet man Arbeiten aus Schweitzers Werkstatt. Thomas Löffler

Schreinerei Schweitzer: Familienbetrieb mit Geschichte

Die Gründung der Schreinerei erfolgte 1903 durch Arnulf Schweitzer, der aus dem Schwarzwald stammte und in der Donaustadt Fuß fasste. Die Werkstatt befand sich damals in der Ensinger Straße.

Sein Sohn Ernst führte den Betrieb durch schwierige Zeiten und musste nach dem Krieg, der die Schreinerei buchstäblich platt gemacht hat, wieder ganz bei Null anfangen.

Im Jahr 1981 erfolgte der Umzug in die Talfinger Straße durch Ernst Schweitzer, der denselben Namen wie sein Vater trug und Inhaber in dritter Generation war.

Thomas Schweitzer, Inhaber in vierter Generation, modernisierte das Unternehmen, brachte es auf Erfolgskurs und baute es über mehr als zwei Jahrzehnte kontinuierlich aus. Er steht weiterhin beratend zur Seite, wird sich aber schrittweise in den wohlverdienten Ruhestand zurückziehen.