Es ist ein kleines halbrundes Jubiläum, das Stephan Schneider am kommenden Sonntag, 8. September, auf seinem landwirtschaftlichen Anwesen feiert. Immerhin gibt es den Kreinehof schon seit 15 Jahren.
„Es soll eine schöne gemütliche Veranstaltung werden“, sagt Schneider. Groß und Klein seien willkommen und dürfen sich auf dem Hof umschauen. Schon als Kind sei er von der Landwirtschaft fasziniert gewesen. „Bereits mein Opa Manfred Albus und meine Eltern“, so Schneider, „hatten Tiere und einen Stall.“ Im Alter von erst 18 Jahren verwirklichte er seinen Traum vom eigenen Hof mit Rinderzucht in der „Kreine“ in Bietenhausen. Angefangen habe es mit zwei Rindern. Heute sind es 45 Schottische Hochlandrinder und Piemonteser, die als die älteste, heute noch existierende Rinderrasse gilt. Sie stammt aus Nordwestitalien. Es wird davon ausgegangen, dass vor zirka 25.000 Jahren größere Herden Zebu-Buckelrinder aus dem heutigen Pakistan nach Europa gelangten und sich in den Alpen mit Auerochsen paarten, woraus das Piemonteser Rind entstand. Zuchtbulle „Accon“ ist mit 14 Jahren fast so alt wie der Kreinehof. Als Bauer und Direktvermarkter müssen viele Arbeitsschritte selbst, größtenteils per Hand, erledigt werden. „Von der Geburt eines Kalbes bis zu dessen Lebensende versorge ich meine Rinder Tag für Tag.“
Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein haben die Rinder auf der heimischen Weide Auslauf. Im Winter sind sie im geräumigen Stall untergebracht, wo sie ausschließlich mit Grassilage gefüttert werden. Schneider: „Kraftfutter gibt es bei mir nicht.“
Außerdem setzt Stephan Schneider – er ist zudem gelernter Metzger und arbeitet hauptberuflich als Installations- und Heizungsbaumeister – auf eine stressfreie Schlachtung. „Ich möchte meinen Rindern den Transportweg ersparen und sie in ihrer gewohnten Umgebung auf dem Hof töten.“ Sie werden mit einem Bolzenschuss betäubt und bekommen nichts mit. Dabei ist eine Kopffixierung vorgeschrieben. Bis zur Schlachtung sind die Rinder zwischen zweieinhalb und dreieinhalb Jahre alt. Trotzdem unterstreicht der Hobbylandwirt seine Liebe zu den Rindern. „Ich weiß, dass sie ein glückliches Leben hatten.“ Das zarte Fleisch und die selbstgemachte Wurst verkauft der 33-Jährige von seinem EU zertifizierten Hof aus direkt an den Endverbraucher. Klaus Stifel
Fest zum 15-jährigen Bestehen
Das Fest auf dem Kreinehof beginnt am Sonntag um 10.30 Uhr mit dem Frühschoppen. Dazu spielt der Musikverein Bietenhausen. Zu essen gibt es Spanferkel, Pommes und Rote Würste aus eigener Produktion. Aufgebaut sind ein Weizenbierstand und eine Strohhüpfburg für die Kinder. Zu kaufen gibt es Produkte von Erzeugern aus der Region, wie zum Beispiel Eier, Nudeln, Senf und Hochprozentiges.