Zwei schwierige Jahre liegen hinter den Schülern. Pandemiebedingt musste der Unterricht online stattfinden, Partys waren verboten und zu allem übel war auch die Berufs- und Studienorientierung durch die Corona-Pandemie sehr eingeschränkt. Ausbildungsmessen konnten nicht in der gewohnten Form stattfinden, ein persönliches Kennenlernen mit potenziellen Arbeitgebern war nicht möglich. Damit sich die Schüler trotzdem über die beruflichen Möglichkeiten informieren konnten, haben viele Veranstalter ihre Ausbildungsmessen ins Digitale verlegt.
Auch die VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall musste das Konzept ihrer beliebten Job-Börse überdenken: „Als im Frühjahr 2020 plötzlich Corona das Leben veränderte, waren wir schon mitten in den Planungen. Wir standen vor der Wahl, entweder die Veranstaltung komplett abzusagen oder eine neue Form zu finden, die es Jugendlichen und Unternehmen ermöglichte Kontakt miteinander aufzunehmen“, erklärt Organisatorin Carolin Fischer. Das Kreditinstitut hat sich dann für eine digitale Variante entschieden.
Das Online-Konzept konnte sich über regen Zuspruch freuen. „Wir waren sehr zufrieden mit den Seitenaufrufen und der Verweildauer bei der digitalen Variante. Die Jugendlichen waren coronabedingt zum großen Teil zu Hause, hatten Zeit und haben sich doch immer wieder in die Job-Börse rein geklickt“, erzählt Fischer.
Trotzdem war sowohl für die VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall als auch für die teilnehmenden Firmen und Institutionen schnell klar: Das digitale Format kann die etablierte Präsenzveranstaltung nicht ersetzen. „Die Unternehmen meldeten uns zurück, dass die Online-Börse für sie nicht so erfolgreich war. Der Kontakt über Video ist oft emotionslos und beschränkt sich auf die Daten und Fakten. Dinge, die man beim persönlichen Gespräch mitbekommt, wie beispielsweise der Händedruck, die Mimik und die Gestik, bleiben auf der Strecke“, so die Organisatorin. Auch entstehe oft kein richtiges Gespräch, man beschränke sich auf das Abfragen von Punkten.
Deshalb hat sich die VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall für die diesjährige Ausgabe gegen eine rein digitale oder eine Hybridvariante mit einer Mischung aus digitalem und persönlichem Angebot ausgesprochen. „Es war für uns immer klar, dass, wenn es geht, wieder eine Präsenzveranstaltung stattfindet“, sagt Carolin Fischer und ergänzt: „Der persönliche Austausch bei diesen Themen ist immens wichtig. Das ist auch der Anspruch der Unternehmen und Institutionen. Sie wollen auf die jungen Bewerber zugehen können und sich persönlich kennenlernen und so erste Kontakte knüpfen.“ Zudem sehe sich das Kreditinstitut als Regionalbank auch nicht in der Rolle des Betreibers einer Azubi-Plattform im Internet.
Die Freude, dass 2022 nun endlich wieder eine Präsenzmesse stattfinden kann, ist bei allen Beteiligten groß. „Auch wenn es ein enormer Aufwand und Kostenfaktor für uns ist, machen wir das sehr gerne. Wir sehen es als unseren Auftrag, die Menschen hier in der Region zu unterstützen. Fachkräfte hier in der Region zu binden und den jungen Leuten eine Perspektive zu geben, das nützt uns allen!“ es