Es ist an diesem Wochenende wieder ordentlich was los an der zwischen Stetten und Hörschwag gelegenen Walzmühle. Der Musikverein Stetten-Hörschwag feiert sein 18. Sägefest. Man darf sich auf viel Musik und beste Unterhaltung an allen drei Tagen freuen.
Wer erinnert sich an die Anfänge? Bei der ersten Veranstaltung lebte noch die Mühlen-Besitzerin Klara Walz. Ein Original, als Betreiberin der Säge weitum bekannt, fast legendär. Die Geschichte ist bekannt: Ihr Bruder, der die Säge übernehmen sollte, kehrte nicht aus dem Krieg zurück. Die Schwestern Klara und Marie übernahmen das Anwesen bis zu seiner Rückkehr – die freilich niemals eintrat. Die Idee, rund um die Mühle zu feiern, wurde seinerzeit hie und da als leicht irre angesehen. Doch der Erfolg gab den Veranstaltern recht. Zur Premiere strömten Hunderte von Besuchern nicht nur aus Burladingen und den Ortsteilen, sondern aus der ganzen Region und darüber hinaus herbei. Die Mühle war damals schon wegen der SWR-Dokumentation „Der Herrgott weiß, was mit uns geschieht“ berühmt. Viele wollten erleben, was sie zuvor im Fernsehen gesehen hatten.
Das Programm
Der Erfolg hat angehalten. Auch dieses Mal lohnt sich der Besuch wieder. Den Auftakt macht am Samstag im Festzelt neben der Mühle die Fehlataler Blasmusik um 19 Uhr. Da dürfte es bereits hoch hergehen.
Der Sonntag eröffnet mit einem Zeltgottesdienst, anschließend darf man sich zum Frühschoppen niederlassen. Den ganzen Tag über werden Kapellen die Gäste mit zünftiger Blasmusik unterhalten.
Wie seit vielen Jahren sind auf dem Außengelände Landmaschinen ausgestellt. Für Landwirte, Waldbesitzer und technisch Interessierte bietet sich ein Gang über das Gelände an. Auch die Mühle und die altertümliche Säge sind geöffnet. Es finden Führungen statt. Daneben lockt ein Spaziergang auf dem nahe gelegenen Themenwanderweg Lauchertwasser, an dem es auch Spielstationen für junge Leute gibt.
Geheimtipp: Montagabend
Ein Geheimtipp ist das Handwerkervesper am Montagabend. Wenn die Blaskapelle „Peng“ aufspielt, platzt das Zelt regelmäßig aus den Nähten. Man sollte rechtzeitig da sein, um einen guten Platz zu erhalten. Die Kapelle spielt ab 18.30 Uhr. Was? Märsche, Polkas, aber auch Schlager und Hits.
Beste Bewirtung
Natürlich herrscht an Essen und Getränken an allen drei Tagen kein Mangel, die Musikerinnen und Musiker haben bestens vorgesorgt. Also, auf nach Stetten zum Sägefest. bad
Info
Das Anwesen ist aufgrund des Familiennamens der Vorbesitzerinnen Klara und Marie Walz als Walzmühle bekannt. Inzwischen heißt es offiziell Alb-Mühle. Richtig durchgesetzt hat sich der neue Name allerdings noch nicht. Auf jeden Fall korrekt ist im Hinblick auf das Wochenende die Bezeichnung Sägefest, da das kleine, urtümliche Sägewerk, in dem abertausende von Stämmen zerlegt wurden, ja weiterhin vorhanden – und funktionstüchtig – ist. Aber egal, wie die Bezeichnung lauten mag, wer Zeltfestatmospähre liebt, sollte am Samstag und Sonntag auf jeden Fall vor Ort sein.