Die Wurzeln reichen weit zurück. 1990 arbeitete Ernst Schöll bei Centrotherm in Blaubeuren, wo er die Photovoltaik kennenlernte. Eine Technik, die ihn dann nicht mehr losgelassen hat. Mit dem eigenen Betrieb angefangen hat alles - wie so oft - im heimischen Keller. Schöll plante und montierte zusammen mit seinem Freund Friedrich Scheck die ersten Photovoltaikanlagen, zunächst für ihre eigenen Häuser. Für die Module überwiesen sie vorab 200.000 Euro nach Kanada. Geliefert wurden diese allerdings nie und es dauerte ewig, bis sie ihr Geld wieder hatten. Doch das ist eine andere Geschichte.
Das Rad drehte sich weiter, immer mehr Aufträge kamen hinzu. Schöll gründete die ESPV-TEC, eine Abkürzung für Ernst Schöll Photovoltaik. Das war im März 2004. Schon im Jahr 2009 hatten die Aufträge derart zugenommen, dass Schöll sogar an Weihnachten und Silvester Anlagen montierte. 2011 beschäftigte der Betrieb bereits acht Mann und im Keller war es definitiv zu eng geworden. Im Jahr darauf bezog man den eigenen Neubau im Industriegebiet am Ortsrand von Blaubeuren-Asch. Letztes Jahr kam dort noch ein weiteres Bürogebäude hinzu.
Alles aus einer Hand für den Kunden
Die Schöll Group übernimmt nicht nur Planung und Vertrieb, sondern erstellt auch Gutachten und plant Großanlagen. „Wir haben eigene Montagetrupps sowie eigene Elektriker und auch eigene Heizungsbauer, denn irgendwie hängt doch immer alles mit allem zusammen. So konnten wir mit dem eigenen Team mehr Qualität bieten und uns von den Subunternehmern trennen“, so der Gründer und Geschäftsführer Ernst Schöll. Ein eigener Trupp ist eigens für den Gerüstbau unterwegs. Das sei ein Riesenthema, denn im Falle eines Arbeitsunfalles hafte der Bauherr anteilig mit.
Neben Elektroarbeiten aller Art sowie Vertrieb, Montage und Service für Heizungen werden auch Geräteprüfungen nach VDE-Norm 701 durchgeführt, wie sie bei gewerblicher Nutzung von Elektrogeräten gesetzlich vorgeschrieben sind. 80 bis 90 Prozent der Kunden sind private Häuslesbauer, dazu kommen Industrie- und Freiflächenanlagen. Die ESPV-TEC ist bei Standardanlagen deutschlandweit aktiv. Bei größeren Projekten geht es auch nach Österreich und in die Schweiz. Die am weitesten entfernte Anlage tut in Mallorca Dienst, eine weitere große Anlage in der Nähe von Hamburg.
Im zwanzigsten Jahr seit der Gründung zählt man heute 42 Leute. Ziel sei es den Betrieb stetig weiter auszubauen, um in zehn Jahren die selbst gesteckte Obergrenze von 80 Mitarbeitern zu erreichen. Das scheint realistisch, denn die Zahlen weisen in dieselbe Richtung. Prognosen sagen voraus, dass sich der Stromverbrauch in Deutschland bis 2030 verdoppele und der Preis auf 70 Cent pro Kilowattstunde steigen werde. Deutschland hinkt beim Netzausbau um Jahre hinterher, Österreich und die Schweiz sind da viel weiter. „Wenn jeder sich seine eigene Photovoltaik aufs Dach macht und die gewonnene Energie über Nacht dezentral gespeichert wird, dann reicht es. Da müssen wir hin“, so Schöll. Ein 4-Personen-Haushalt komme mit 10 KW installierter Leistung weit, da sei man fast autark.
Ein Problem sieht Schöll in der überbordenden Bürokratie. Umfasste vor 20 Jahren eine Anmeldung genau ein Din-A4-Blatt, sind es heute über 80 Seiten für eine identische Anlage. Das nehme Ausmaße an, die man sich nicht vorstellen könne, so Schöll.
tl
Info
Zum Firmenjubiläum ist ein Tag der offenen Tür an Pfingsten geplant.
Jubiläumsaktion: Wer eine PV-Anlage über 7 KW ordert, erhält eine Wallbox zum Laden des E-Autos kostenlos dazu.
ESPV-TEC GmbH & Co. KG
Dorfstraße 88
89143 Blaubeuren-Asch
www.espv-tec.de