Knackpunkt Zeugnis
Sonderveröffentlichung

22. AOK-TopJob in Ehingen Knackpunkt Zeugnis

Oft heißt es, gute Noten seien das wichtigste für das spätere Berufsleben. Doch stimmt das oder gibt es da noch mehr? 

Für Schülerinnen und Schüler, die vor der Berufswahl stehen, ist es lohnenswert, sich bei Unternehmen über die Einstellungskriterien zu informieren. Foto: freepik.com

15.07.2023

Gute Noten sind bei der Berufs- oder Studienwahl, insbesondere aber bei der Bewerbung durchaus wichtig. Nun können aber nicht alle Schülerinnen und Schüler mit einem Einser-Schnitt im Zeugnis aufwarten - was auch nicht schlimm ist. Auch abseits der Zensuren gibt es Dinge, auf die Unternehmen und Hochschulen achten. Es lohnt sich, bei den künftigen Wunscharbeitgebern im Vorfeld nachzufragen. Das kann per E-Mail, Telefon, im Rahmen eines Azubi-Tags oder auch bei der Arbeits- und Studienmesse passieren. Gerade auf Messen geben die Aussteller gerne Auskunft darüber, was für die einzelnen Ausbildungsberufe gefordert ist. Eins ist sicher: Nicht immer sind es die Noten.

Der Ausbildungsplatz

Ein gutes Zeugnis ist alles andere als unwichtig. Die meisten Unternehmen achten bei Bewerbungen allerdings auch auf andere Dinge. Bild: Dominik Schele
Ein gutes Zeugnis ist alles andere als unwichtig. Die meisten Unternehmen achten bei Bewerbungen allerdings auch auf andere Dinge. Bild: Dominik Schele

In den meisten Fällen wird man von den eigenen Noten nicht überrascht. Wer also schon ahnt, dass das Zeugnis nicht ganz ideal ausfällt, sollte versuchen frühzeitig gegenzulenken. Es kann helfen, sich gezielt Nachhilfe für die noch anstehenden Prüfungen zu suchen. Das sprichwörtliche Ruder dadurch noch herumzureißen ist zwar schwer, aber nicht unmöglich. Aber auch gänzlich andere Herangehensweisen sind möglich. Schülerinnen und Schüler können sich für die Ferien ein Praktikum in der Wunschbranche suchen, in einer Schüler-AG mitmachen, sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich im Sportverein, bei der Jugendbetreuung oder im Tier- und Umweltschutz einbringen oder eine Sprachreise machen. Und warum der Aufwand? Weil künftige Arbeitgeber eben nicht ausschließlich auf die Noten achten. Schulische und außerschulische Aktivitäten zeigen, dass sich die potenziellen Auszubildenden für etwas interessieren, dass sie offen sind Neues zu lernen, sich etwas trauen, aktiv sind und bereit sind, sich einzubringen. Alles Dinge, die für das Berufsleben wichtig sind und von Arbeitgebern geschätzt werden.



Der Studienplatz

Die Vergabe von Studienplätzen ist weitaus anonymer als die Vergabe von Ausbildungsplätzen. Denn an einer Hochschule ist es nicht möglich, hunderte Bewerber in einem persönlichen Gespräch kennenzulernen. Daher spielen hier die Noten auch eine wichtigere Rolle - aber nicht nur. Bei Studienfächern unterscheidet man zwischen zulassungsbeschränkten und zulassungsfreien Fächern. Zu den zulassungsbeschränkten Studienfächern gehören zum Beispiel Humanmedizin, Zahnmedizin oder Pharmazie. Gibt es in diesen Studiengängen mehr Bewerberinnen und Bewerber als Plätze, werden die Plätze an diejenigen mit den besten Noten vergeben. Bei den zulassungsfreien Studienfächern kann die Hochschule selbst entscheiden, welche Kriterien sie für die Vergabe wählt. In den meisten Fällen ist es eine Kombination aus Abiturnote, Wartesemestern, relevanten Praktika, Auslandsaufenthalten oder abgeschlossenen Berufsausbildungen. Aber auch ehrenamtliche Arbeiten können zählen. Meist lässt sich die Uni bei den Kriterien nicht in die Karten schauen - schaden können solche Zusatzqualifikationen aber in keinem Fall.

Und jetzt?

Das Fazit: Egal, ob Ausbildung oder Studium - Noten sind alles andere als unwichtig, aber es zählen auch andere Stärken und Engagement. Außerdem sollten sich Schülerinnen und Schüler wegen der Noten nie von einer Bewerbung in einem Unternehmen oder an einer Hochschule abhalten lassen - denn vielleicht klappt es ja doch? Von Dominik Schele