Neuordnung bei den Ladies Open in Hechingen
Sonderveröffentlichung

25. boso Ladies Open Hechingen Neuordnung bei den Ladies Open in Hechingen

Turnierleiter Gerhard Frommer verabschiedet sich in den Ruhestand, sein Nachfolger wird Andreas Fechter. Es gibt Neuerungen wie die Einbindung von Trainer-Coachings

Andreas Fechter (links) und Gerhard Frommer werden die Ladies Open gemeinsam organisieren. Foto: Sascha Eggebrecht

29.07.2024

Wenn die 25. Auflage der Ladies Open am 4. August Geschichte sein wird, dann wird auch ein ganz großes Kapitel des Turniers beendet sein. Denn Turnierboss Gerhard Frommer, der das beliebte Turnier vor einem Vierteljahrhundert aus der Taufe gehoben hat, wird in den Ruhestand gehen. Er war über Jahre hinweg der Kopf des 60.000-US-Dollars-Turniers. Da stellt sich natürlich die Frage, wer es sich zutraut, in diese großen Fußstapfen zu treten?

Es ist Andreas Fechter. „Er ist der ideale Mann für diese Position. Er kennt den Verein bestens, spielt selbst bei uns in einer Herren-40-Mannschaft und war schon in der Turnierorganisation mit dabei. Ich freue mich einfach, dass das Turnier nun auch fortgeführt werden kann“, sagt Gerhard Frommer. Denn der erfahrene Funktionär weiß, dass eine Turnieraustragung von Jahr zu Jahr schwieriger wird: „Es ist eben nicht mehr jeder bereit, für das Turnier eine Woche Urlaub zu opfern. Aber Andreas baut gerade ein junges Team auf, das mit Herzblut dabei ist.“ So waren die freien Plätze für die Linienrichter und Ballkinder schnell gefüllt. „Bei anderen Turnieren müssen Linienrichter und auch Ballkinder teilweise eingekauft werden. Bei uns nicht“, sagt Andreas Fechter erfreut. Erfreulich war in den vergangenen Monaten auch, dass das Turnier ausgezeichnet wurde.„Wir haben den Grünen Stern erhalten. Es ist ein Feedback der Spielerinnen, die an dieser Abstimmung teilnehmen“, erklärt Fechter. Der Vorteil: Die Ladies Open sind nun ein „Leading Tournament“. Denn von 200 Turnieren dieser Kategorie haben nur acht diesen Stern erhalten. Bei der Online-Anmeldung erkennen die Spielerinnen somit sofort, dass es sich um ein beliebtes Turnier handelt. „Dies lockt dann auch noch die eine oder andere gute Spielerin mehr an“, sagt Frommer.

So auch Vorjahressiegerin Brenda Fruhvirtova. Die 17-Jährige steht mittlerweile auf Position 88 in der WTA-Rangliste. Frommer freut sich auf den Start der Tschechin: „Brenda hat im vergangenen Jahr in einer Stadtvilla im alten englischen Stil gewohnt. Dies hat ihr so gut gefallen, dass sie sich eine Titelverteidigung sehr gut vorstellen kann.“

Ein anderer Grund für ein Kommen könnten aber auch die Weltranglistenpunkte sein. Denn bei einem Sieg in Hechingen winken 75 Punkte. Zum Vergleich: Beim Porsche-Cup in Stuttgart gibt es für den Achtfinaleinzug nur 60 Zähler. Und in der Zukunft könnte das Turnier für die Spielerinnen noch attraktiver werden, denn die Macher planen, Hospitality anzubieten. „In diesem Jahr klappt es noch nicht. Aber für die 26. Auflage haben wir es fest vor. Im Stadthotel in Balingen würden wir dann 50 Zimmer buchen und die Spielerinnen müssten dafür nichts zahlen“, sagt Fechter.

Dieser Schritt würde sicherlich dafür sorgen, dass weiter gute Spielerinnen nach Hechingen kommen, denn auf diesem Level freuen sich die Athletinnen über jeden Euro, den sie sparen können. So können sich die Teilnehme rinnen in diesem Jahr auch auf einen 10-Euro-Gutschein freuen. „Jeden Tag erhalten sie diesen, um sich davon ein Essen kaufen zu können“, erklärt Frommer.

Neu wird in diesem Jahr auch sein, dass die Trainer der Spielerinnen aktiv coachen dürfen.„Auf der WTA-und ATP-Tour ist dies ja schon länger erlaubt, auf der ITF-Ebene erst seit diesem Jahr. Dies wird sicherlich auch nochmals attraktiver für die Zuschauer sein, wenn sie beobachten können, wie die Spielerin mit ihrem Trainer interagiert“, sagt Fechter. Ferner steht jetzt schon fest, wer die Wildcards für die Qualifikation vom Verein erhält. „Wir wollen ja immer unsere Oberligaspielerinnen miteinbeziehen. Daher werden Gwendolyn Fedel und Alessa Maier je eine Wildcard erhalten“, sagt Frommer. Alexandra Vecic erhält in diesem Jahr keine Karte für das Hauptfeld. „Sie muss auch Quali spielen“, betont Frommer. Die Wildcard für das Hauptfeld hat der TC Hechingen an den DTB verkauft. „Sie haben uns 2500 Euro gegeben. Dieses Angebot haben wir gern angenommen. Das Geld stecken wir alles in den Verein“, sagt Frommer. Denn vor allem die Duschräume auf der Anlage des TCH sind in die Jahre gekommen und müssen dringend aufgehübscht werden. „An diese Arbeiten werden wir uns machen“, verspricht Fechter.