Rangendinger Firma MAXX: Vom Handgerät bis zur Containerstation
Sonderveröffentlichung

25 Jahre MAXX Rangendinger Firma MAXX: Vom Handgerät bis zur Containerstation

Die Firma MAXX - Mess- und Probenahmetechnik GmbH feiert silbernes Jubiläum. Seit 25 Jahren stellt sie Geräte zur Wasserprobeentnahme und deren Aufbewahrung her.

2019 wurde die Firma MAXX für die Entwicklung und Herstellung eines batteriebetriebenen Pestizidprobenehmers vom Umweltministerium Baden-Württemberg mit dem Umwelttechnikpreis ausgezeichnet. Von links: Minister Franz Untersteller, Geschäftsführer Eduard Seifer und Geschäftsführer Karl-Heinz Walz mit seinen beiden Töchtern Daniela Trivic und Sarah Maute, die ebenfalls im Unternehmen beschäftigt sind. Firmenfoto

22.06.2023

Es war ein mutiger Schritt, den vor 25 Jahren die beiden Kaufleute Karl-Heinz Walz und Eduard Seifer gewagt haben, sich mit der Herstellung von automatischen Probenehmern für eine bessere Umwelt selbständig zu machen. Die ersten Versuche wurden in einer Garage in Weilheim unternommen. Damals befand sich der erste Firmensitz im ehemaligen Hirrlinger Raiffeisengebäude. Im Jahr 1999 kaufte die Firma MAXX das ehemalige Gebäude der Textilfabrik Mauz in Rangendingen, wo sie heute noch ansässig ist und sich wohlfühlt.

Das Geschäft mit der Planung, Herstellung und dem Vertrieb von Flüssigkeits-Probeentnahmegeräten boomt seit der Firmengründung. „Wir machen uns Gedanken über die Probenahme der Zukunft“, sagt Eduard Seifer, der ebenfalls Geschäftsführer ist. Bei uns geht es um die Beurteilung der Wasserqualität“, heißt es. Zu den Kunden gehören zum Beispiel Kommunen mit ihren Wasserversorgungsbetrieben und Kläranlagen sowie Firmen, die ihr gereinigtes Abwasser direkt in den Fluss oder Bach leiten.

Insbesondere bei der Analyse von industriellen Abwässern und Produktflüssigkeiten verläuft die Probeentnahme anders und ist oft mit schwierigen Inhaltsstoffen, hohem Druck und Temperaturen verbunden. Solche anspruchsvollen Lösungen können mit den mobilen und stationären Geräten aus Rangendingen schnell, kreativ und wirtschaftlich erarbeitet werden. Die Wasserqualität muss hier ständig überprüft und protokolliert werden“, so Walz.

Gekühlt und beweissicher

Das Firmengebäude der Firma MAXX, Mess- und Probenahmetechnik GmbH in Rangendingen. Foto: Klaus Stifel
Das Firmengebäude der Firma MAXX, Mess- und Probenahmetechnik GmbH in Rangendingen. Foto: Klaus Stifel

Außerdem gilt es die Wasserentsprechenden proben in Schränken und Behältern gekühlt und beweissicher aufzubewahren. „So etwas muss auch gerichtsverwertbar sein“, informiert Walz. Der Großteil des Erfolges basiert auf der Zuverlässigkeit der Geräte, die bei Großkunden wie der Bayer AG, WackerChemie, BASF, Novartis und Hoechst im Einsatz sind.

Die Rangendinger Tüftler bauen aber nicht nur Standardgeräte, sondern auch Geräte für spezielle Anwendungen. So zum Beispiel automatische Probenehmer, die das in den Fluss eingeleitete Kühlwasser von Industriebetrieben im 15-Sekunden-Takt auf den Milliliter genau beproben. Für die Internationale Atomenergiebehörde IAEA entwickelt MAXX momentan zur Bestimmung radioaktiver Bestandteile spezielle Regensammler, deren Proben verdunstungssicher aufbewahrt werden müssen. Ein weiterer Großkunde ist die Bundesanstalt für Gewässerkunde, die, so Karl-Heinz Walz, an über 100 Messtationen aus Flüssen mit der Rangendinger Technik Gewässerproben zur Bestimmung der Radioaktivität entnimmt

Im Auftrag des Umweltbundesamtes und in Zusammenarbeit mit dem Umweltforschungszentrum (UFZ) in Leipzig entwickelte MAXX eine automatische Probenahme für das Kleingewässer-Monitoring an Vorflutern und Ablaufgräben in landwirtschaftlichen Gebieten zum Nachweis von möglichen Pestizidauswaschungen. Die Flüssigprobe kann mit dem Rangendinger Know-how sogar noch gekühlt werden. Das Probeentnahmeprogramm wird hierbei automatisch bei einem bestimmten Wasserstand im Vorfluter gestartet. Ein GPS-Tracker mit Neigungsschalter schlägt an, wenn das Gerät umgeworfen oder abtransportiert wird. Für die Entwicklung und Herstellung dieses neuartigen batteriebetriebenen Pestizidprobenehmers wurden die beiden Geschäftsführer Karl-Heinz Walz und Eduard Seifer 2019 vom Umweltministerium Baden-Württemberg mit dem Umwelttechnikpreis ausgezeichnet. Das Unternehmen befindet sich weiter auf Expansionskurs. So wurde zum 25. Firmenjubiläum der Neubau einer Lagerhalle fertiggestellt und die Erweiterung des Bürobereichs im Dachgeschoss angegangen. Damit, so Eduard Seifer, seien die Lagerkapazität und die Büroräume verdoppelt worden.

„Das zeigt, dass wir weitermachen und an unserem Kurs festhalten wollen“, meint Eduard Seifer. Beabsichtigt ist die Aufstockung des Personals von derzeit 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Jahresumsatz liegt bei rund zehn Millionen Euro. „Wir sind finanziell völlig unabhängig und können Entscheidungen selbst und ohne die Mitwirkung von Dritten treffen“, betont Geschäftsführer Karl-Heinz Walz. Klaus Stifel