Müllheizkraftwerk Ulm-Donautal: Aus Müll wird Energie
Sonderveröffentlichung

25 Jahre Müllheizkraftwerk Ulm-Donautal Müllheizkraftwerk Ulm-Donautal: Aus Müll wird Energie

Das Müllheizkraftwerk (MHKW) ist seit 25 Jahren einer der größten regionalen Energieproduzenten.

Der Kranführer steuert den vier Tonnen schweren Polypgreifer, der seinerseits mehr als vier Tonnen Müll fassen kann. FOTO: MHKW

14.05.2022

Im Jahr 1997 ging das Müllheizkraftwerk Ulm-Donautal in Betrieb. Auf der einen Seite steht die Entsorgung des Abfalls von mittlerweile 1,2 Millionen Einwohnern - auf der anderen Seite die Produktion von Strom und Fernwärme aus dem ,,Rohstoff Müll“ für Industriebetriebe und Privathaushalte in Ulm. Das sind die zwei Hauptaspekte dieser Anlage: CO₂-sparende, klimafreundliche Energieproduktion und umwelttechnisch sichere Abfallentsorgung. Dieses Vorgehen schont nicht nur die Umwelt, sondern verringert auch die Abhängigkeit von anderen Energielieferanten. Denn die Verwertung der Verbrennungsenergie spart große Mengen an fossilen Brennstoffen: jährlich etwa 40 000 Tonnen Heizöl.

Idealer Standort im Ulmer Donautal

Im vergangenen Jahr wurden im Müllheizkraftwerk Ulm-Donautal rund 169 000 Tonnen Abfälle thermisch behandelt und daraus Strom und Fernwärme erzeugt. Die Fernwärme fließt in das Netz der Fernwärme Ulm GmbH (FUG), die auch die Betriebsführung im Müllheizkraftwerk innehat. Der Strom, soweit nicht in der Anlage selbst benötigt, fließt ins Stromnetz im Stadtgebiet. So wurden im vergangenen Jahr 45 Millionen Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist und 164 Millionen Kilowattstunden Fernwärme ans Netz der FUG abgegeben.

Dies entspricht rund 25 Prozent des Ulmer Fernwärmebedarfs und circa 30 Prozent des Strombedarfs der Ulmer Privathaushalte. Durch die Verwertung der Verbrennungsenergie im Abfall werden große Mengen an fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl nicht mehr benötigt. Seit der Inbetriebnahme des Müllheizkraftwerks werden daher am Standort Donautal pro Jahr mehr als 14 000 Tonnen Kohlendioxid vermieden.

Rund 50 Prozent der brennbaren Inhaltsstoffe im Restabfall, der in einer Müllverbrennungsanlage entsorgt wird, sind organischen Ursprungs. Diese so genannten biogenen Anteile sind als erneuerbare Energien einzustufen. Anders als Kraftwerke fossilen Brennstoffen leisten die Müllverbrennung und Energieerzeugung aus Restmüll einen aktiven Beitrag zur CO₂-Reduzierung.

Dauerbetrieb dank steter Wartung und Optimierung

Seit 25 Jahren ist die Anlage durchgehend in Betrieb. Das ist eine große Leistung, die nur deshalb erreicht werden konnte, weil die Belegschaft das Kraftwerk durch kontinuierliche Wartungs- und Optimierungsarbeiten auf höchstem technischen Stand hält. 

Auch bei den Umweltstandards ist die Anlage in Topform. Die Messwerte der Emissionen zeigen: Das MHKW Ulm-Donautal liegt seit Jahren unter sämtlichen strengen Grenzwerten, die das Regierungspräsidium Tübingen als Aufsichtsbehörde festgesetzt hatte.

Tag der offenen Tür am Sonntag, 15. Mai

Morgen von 10 bis 17 Uhr kann jeder das MHKW Ulm-Donautal und die Arbeit, die dort geleistet wird, anlässlich des 25-jährigen Jubiläums selbst kennengelernen. pm