Frisch müssen sie sein, die Blumen für die einzigartigen Arrangements, Gestecke und Sträuße von Birgit Brendle-Kirwald. Zweimal täglich rollt beim Hechinger Blumenfachgeschäft Rosenrot eine schnittfrische Lieferung an. Und wo gebunden wird, fallen bekanntlich auch Blätter: „In der Woche haben wir einen ganzen Bus voll Grünabfall“, so die Inhaberin und gelernte Floristin.
Ihre Lieblingsblume? „Die weiße Rose“, sagt sie – schwerenherzens, denn sie liebe alle Blumen. Wenn sie sich aber selbst einen Strauß binden sollte, dann: „Weiß grün. Rosen oder Hortensien, grüne Bartnelken und viel Schleierkraut.“ Rosa- und Pinktöne würden ihr auch gut gefallen. Etwa 80 Sträuße binden sie und ihre vier Mitarbeiterinnen täglich – naja, offiziell drei, denn die vierte ist Brendle-Kirwalds stolze Mutter. „Sie ist jeden Tag da und schafft mit.“
Von Rottweil bis Reutlingen lockt das Rosenrot die Kundschaft nach Hechingen. Die Inhaberin kennt ihre Stammkunden genau und weiß, welcher Stil jedem einzelen gefällt. Beim Binden der Sträuße sitzt jeder Handgriff. Wo eben noch rosarote Rosen, grüne Bartnelken, pinke Skabiosen und weißer Lisisanthus lagen, hält BrendleKirwald wenige Augenblicke später einen kurzen, runden Strauß in der Hand: klassich, stilvoll und doch frisch, frech und einzigartig – ganz nach Rosenrot-Manier. „Da hat jede ihren eigenen Stil“, sagt sie. Floristik sei noch immer ein kreatives Handwerk.
Einrichtung à la Rosenrot
Brendle-Kirwald habe schon immer Floristin werden wollen. Innenarchitektur liege ihr auch – doch dieses Talent lebt sie im Rosenrot ebenfalls aus. In ihrem Laden bietet sie ein großes Sortiment an hochwertigen Wohnaccessoires und Möbeln von renommierten Herstellern an. „Auf Anfrage richten wir auch ganze Häuser ein“, sagt Brendle-Kirwald. Kunden von Schömberg bis Mössingen hätten bereits Wohn-, Ess- und Schlafzimmer à la Rosenrot. Denn eines hat Brendle-Kirwald ganz sicher: einen Sinn fürs Schöne.
Nach ihrer Lehre arbeite sie jahrelang als Angestellte, bevor sie sich 1999 entschloss, ihr eigenes Ding zu machen. Wieso eigentlich Rosenrot? Man sei bei Kaffee und Kuchen am Tisch gesessen und habe „so rumüberlegt“. Es fiel der Vorschlag: „Naja, Scheeweißchen vielleicht?“ Da habe sie es gewusst: „Nein, Rosenrot – das ist es.“ Die rote Rose sei eine bedeutungsvolle Blume. Die Blume der Liebe.
Trotz der Namenstreue zum Klassiker: Im Rosenrot liegt man immer voll im Trend. Brendle-Kirwald geht mehrmals im Jahr auf die Messen in Stuttgart, München und Frankfurt, um Ausstellung und Angebot „up-todate“ zu halten. Schon länger „en vogue“ seien Kränze und langgebundene Sträuße aus Trockenblumen, Pamapasgras und Eukalyptus.
Sekt und Schnäppchen
“Wir haben unheimlich tolle und treue Kunden“, sagt Brendle-Kirwald. Mit denen will sie zum 25-jährigen Bestehen gebührlich die Korken knallen lassen. Am Donnerstag, 2. Mai, wird im Rosenrot den ganzen Tag Sekt ausgeschenkt. Außerdem bekommt jeder 25. Kunde passend zum Jubiläumsjahr ein kleines Geschenk. jau