Allen Unkenrufen und den nicht gerade rosigen Zeiten zum Trotz sind die Inhaber der Langenauer Buchhandlung Mahr noch ein gutes Stück davon entfernt, den Ruhestand anzutreten. Und wenn sie das Unvermeidliche in einigen Jahren doch tun, soll der Laden in der Lange Straße auf jeden Fall weiterbestehen.
Thomas Mahr nutzt die Zeit, um geeignete Nachfolger zu finden. Dazu geht er verschiedene Wege und plant sogar einen Abstecher zurück zu den Wurzeln. Mit einem analogen Zettel am Schwarzen Brett in der Mensa der Uni Tübingen. Da ist das „Projekt Buchhandlung Mahr“ entstanden.
Mahr studierte Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft in der Stadt am Neckar, seine Frau Angelika dieselben Fächer in Erlangen. So könnten sich, wie Mahr hofft, nach mehr als 40 Jahren Erfolgsgeschichte wieder Studierende finden, die der Story ein paar Kapitel hinzufügen. In ihrer eigenen Handschrift, versteht sich. Doch bis dahin darf noch einiges Wasser die Nau hinunterfließen.
Dahin hat es das Paar aus dem Illertal 1984 verschlagen. Damals begann der kulturelle Aufschwung in Langenau, den die Buchhändler maßgeblich mitprägten. Es ging ihnen um gute, schöne Literatur und immer auch den politischen Diskurs, um einen Beitrag zu Demokratie und Vielfalt. Mit Vorträgen, Diskussionsveranstaltungen, Lese-Reihen zu gesellschaftlichen Entwicklungen ebenso wie mit Aufsehen erregenden Aktionen wie dem Flashmob zum 70. Jahrestag des Grundgesetzes oder dem Projekt „Blumenwiese“ bei Hörvelsingen. hib