Das schöne Bild des wird Eheschlusses oft verwendet, wenn von der Eingliederung Wessingens und Zimmerns nach Bisingen die Rede ist. Vor 50 Jahren gaben sich die drei Gemeinden das Ja-Wort. Damals fragte sich so mancher allerdings, ob es denn wirklich eine Heirat war - immerhin, Zimmern und Wessingen wurden gefragt, es gab ein großes Fest, bei dem sich feierlich das Versprechen gegeben wurde. Mit der Freiwilligkeit war es allerdings so eine Sache.
Politischer Wirbel
Die Gemeindereform wirbelte viel durcheinander. Heinrich Haasis war gerade erst frisch als Bürgermeister in Bisingen gewählt - und hatte mit der Eingemeindung Wessingens und Zimmerns ein gewaltiges Projekt zu stemmen.
Vor 50 Jahren wurden die Eingliederungsverträge unterzeichnet. Gefeiert wird diese „Ehe" mit einem Festakt am Freitag, 28. Oktober. Festredner ist, wer könnte passender sein, Heinrich Haasis, heute Vorstandsvorsitzer der Sparkassenstiftung für internationale Kooperation.
Um eine Eingemeindung wären Zimmern und Wessingen ohnehin nicht herumgekommen, die Frage war nur, mit wem würden sie denn lieber in die Zukunft gehen? Denn es machten ja gleich zwei Verehrer die Aufwartung: Bisingen und Hechingen.
Wegen der Nähe zur Stadt Hechingen gab es anfangs in Wessingen große Bestrebungen, sich nach Hechingen eingliedern zu lassen, wenn schon die Selbstständigkeit nicht bewahrt werden konnte.
Für Bisingen wäre dieser Zug fatal gewesen, es wäre bestimmt nicht selbstständig geblieben. Bisingen wäre entweder ein Teilort von Balingen oder Hechingen geworden.
Im Nachhinein ist es schön zu sehen, dass damals insbesondere für die Wessinger das neue Bisinger Schulzentrum den Ausschlag für ihre Entscheidung, für Bisingen zu stimmen, gab - Hechingen hatte nicht zusichern können, dass alle Wessinger Kinder in Hechinger Schulen unterkommen.
Nicht vergessen ist allerdings auch das wahrhaft stolze Hochzeitsgeschenk, das Zimmern mit in die Ehe brachte: die Burg Hohenzollern. Hechingen schaute etwas neidvoll zu.
Steinhofen, Zimmern, Wessingen, Thanheim
Große Reform: Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden am 1. März 1972 die beiden Gemeinden Wessingen und Zimmern eingemeindet. Die Eingemeindung von Thanheim erfolgte am 1. Januar 1974. Steinhofen war schon 1938 dazu gekommen.
Unterzeichnung in der Aula
Die Verträge wurden am 26. Februar 1972 in der Schulaula von den Bürgermeistern Heinrich Haasis (Bisingen), Johann Pflumm (Wessingen) und Robert Bogenschütz (Zimmern) unterzeichnet, am 1. März 1972 traten sie in Kraft.
Die Teilorte wurden gefördert - und haben sich alle gut entwickelt. Es war seinerzeit die richtige Entscheidung des noch jungen Bürgermeisters Heinrich Haasis, die Teilorte zusammenzuführen und den Verwaltungsraum Bisingen zu festigen, um diesen als eigenständige Raumschaft zwischen Hechingen und Balingen zu behaupten. Fazit aus heutiger Sicht: Die Entwicklung ist positiv verlaufen. Die Gesamtgemeinde ist selbstverständlich. Dabei hat sich jeder Ortsteil ein Stück eigene Identität bewahrt.
Festakt mit Heinrich Haasis
Der Festakt 50 Jahre Eingemeindung Wessingen und Zimmern findet am Freitag, 28. Oktober, 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) in der Festhalle in Wessingen statt.
Das Programm:
• Musikverein Zimmern
• Begrüßung Bürgermeister Roman Waizenegger
• Musikverein Zimmern
• Festvortrag Ehrenbürger und Ehrenpräsident des Weltverbandes der Sparkassen Heinrich Haasis
• Musikverein Zimmern
• Schlusswort Ortsvorsteher Joachim Breimesser (Wessingen) und Ortsvorsteher Andreas Fecker (Zimmern)
• Hohenzollernlied
• Anschließend Stehempfang