Vor 50 Jahren ins Leben gerufen, erfreut sich der GenerationenTreff Ulm/Neu-Ulm e.V. heute größeren Zuspruchs denn je. Nächste Woche Freitag wird gefeiert. „Uns allen war bisher gar nicht bewusst, dass die Gründung vor einem halben Jahrhundert etwas ganz Besonderes war. Denn damals waren Frauen außerhalb der eigenen Familie kaum engagiert“, sagt Vorsitzender Dieter Lehmann. Nicht so im GenerationenTreff (GT), der sich damals noch „Altentreff“ nannte. Dort machte der weibliche Anteil seit Beginn mehr als zwei Drittel aus und das ist auch bis heute so. Es gab zwar Altenheime und Kaffeekränzchen für Senioren, aber keine Institution, in der man sich in unterschiedlichsten Kursen und für jede Interessenslage organisieren und weiterbilden und gemeinsam etwas unternehmen konnte.
Keine Furcht vor der Technik
Das dreimal jährliche erscheinende Programmheft zeugt von der Vielfalt des Angebots. Rund 100 Kurse mit 800 bis 1.000 Teilnehmenden sind es jede Woche. Ob Vorträge aus allen Bereichen des tägliches Lebens, Lesungen, Kino und Theaterbesuche, Computer- und Sprachkurse, Gesprächs- und Diskussionskreise, sportliche Bewegung, Kegeln oder Schach und Skat. Hoch im Kurs stehen auch Führungen sowie Tagesausflüge mit dem Bus.
Großen Zuspruch finden Kurse zum Einstieg in die digitale Welt. Sie öffnen den Weg zum Umgang mit Laptop, PC und Handy. „Viele Teilnehmer sind an der Technik interessiert oder merken, auf Dauer geht es nicht mehr anders. Sei es eine schnelle Fahrplanauskunft, die Online-Reservierung einer Eintrittskarte oder schlicht nur, um mit den (Enkel)Kindern zu chatten.“
Musik spielt eine große Rolle
Auch die Liebe zur Musik zieht viele an. Ob Jazz-Frühstück, Irish Folk, die Musikreihen im Furttenbachgarten oder, um selbst aktiv zu singen. Wer hat ihn nicht im Ohr, den kleinen grünen Kaktus der Comedian Harmonists oder weiß nicht, dass Marmor, Stein und Eisen bricht, aber die Liebe nicht? Begleitet von Schlagzeug, Saxophon und Kontrabass fordert Prof. Dr. Bernhard Widder am Klavier zum gemeinschaftlichen Gesang.
Organisatorisch ist der GT als Verein aufgestellt. Unterstützung erfährt die Vorstandschaft von 1,75 hauptberuflichen Stellen der Stadt. Doch ohne die rund 120 ehrenamtlich engagierten Kursleiter und -leiterinnen würde das Ganze nicht funktionieren. Sie füllen den GenerationenTreff mit dem Leben.
Die rund 2.600 Mitglieder kommen aus den Stadtgebieten Ulm und Neu-Ulm sowie den Landkreisen Neu-Ulm und Alb-Donau. Da derzeit die Babyboomerjahre das Rentenalter erreichen, gibt es bei den Mitgliedszahlen mehr Zu- als Abgänge. Um den Mitgliedern weite Wege zu ersparen, gibt es neben dem Sitz im Grünen Hof Dependancen in Neu-Ulm und im Bürgerzentrum Wiblingen. Nicht zu vergessen der Generationengarten in Neu-Ulm und die darin enthaltende Zusammenarbeit mit Kindern Neu-Ulmer Grundschulen. Gemeinsam wird gesät, geerntet, gekocht und auch gegessen. Thomas Löffler
Info
Der Mitgliedsbeitrag ist mit 30 Euro im Jahr gering gehalten, Paare zahlen 45 Euro. Einkommensschwache können mithilfe eines Spezialfonds freigestellt werden, den die „Aktion 100.000 und Ulmer helft“ dankenswerterweise immer wieder befüllt.
Generationen Treff Ulm/Neu-Ulm e.V.
Grüner Hof 5, 89073 Ulm
Telefon: 0731-1615156
www.gt-ulm.de