Seit seiner Gründung im Jahr 1975 hat sich das Museum zu einem bedeutenden Ort für moderne Kunst und kulturelle Bildung entwickelt, der über die Stadtgrenzen hinausstrahlt. Es zählt zu den wichtigsten Sammlungen und Ausstellungshäusern in Baden-Württemberg und ist ein kulturelles Aushängeschild sowie ein bedeutender Standortfaktor für Lebensqualität und Tourismus.

Se Einzigartige Sammlung
Der erste Oberbürgermeister Albstadts, Hans Pfarr, wollte der Industriestadt ein kulturelles Profil verleihen. Walther Groz, ein kunstsinniger Industrieller, unterstützte diese Vision mit einer großzügigen Stiftung: 5000 moderne Werke, vor allem Zeichnungen und Druckgrafiken seit dem Expressionismus, wurden in den städtischen Kunstbesitz übergeben. Diese Sammlung umfasst heute 25.000 Kunstwerke auf Papier, über 500 Gemälde und einige plastische Werke. Sie wird in wechselnden Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst kombiniert, um einen spannenden und gesellschaftlich aktuellen Dialog zu schaffen.
Das Museum betreibt intensive kulturelle Bildungsarbeit: In der Druckwerkstatt lernen Menschen jeden Alters klassische und experimentelle druckgrafische Techniken. Jährlich kommen Tausende Schüler mit Originalen in Kontakt, was ihre Kreativität und ihr Selbstbewusstsein stärkt. Kulturelle Teilhabe ist ein zentraler Aspekt der Museumsarbeit, unabhängig von Herkunft, Bildungshintergrund, Religion oder individuellen Bedürfnissen.
Große Jubiläumsschau Otto Dix
Das Kunstmuseum ist auch ein Ort der Begegnung mit Veranstaltungen wie dem monatlichen „Kuchen-Sonntag“ und der „Langen Nacht der Museen“. Diese soziale Dimension macht es zu einem unverzichtbaren Teil des städtischen Lebens. Der Förderverein Freunde Kunstmuseum Albstadt e.V. unterstützt das Museum und bringt durch eigene Veranstaltungen und Exkursionen Menschen zusammen. Das Vereinsleben spricht alle Generationen an: Jüngere finden Anschluss, Ältere bleiben eingebunden.
Zum Jubiläum zeigt das Museum die zweiteilige Ausstellung „Otto Dix – Alpha Omega. Der komplette Bestand“ und begeistert damit ein breites Publikum. Teil 1 „Alpha“ läuft bereits bis zum 12. Oktober, Teil 2 „Omega“ wird am 27. Juni 2025 eröffnet. Otto Dix widmete sich in seiner Kunst dem menschlichen Dasein in all seinen Facetten. Er prägte den Expressionismus, die Neue Sachlichkeit und entwickelte eine altmeisterliche Virtuosität. Der Albstädter Dix-Bestand basiert maßgeblich auf der Stiftung von Walther Groz und umfasst 446 Zeichnungen und Druckgrafiken, kuratiert von Direktor Dr. Kai Hohenfeld und Melanie Löckel.
Ein umfangreicher Katalog mit sechs Fachtexten begleitet die Ausstellung, darunter eine kritische Aufarbeitung der Museumsgeschichte. Ein Audioguide vertieft das Kunsterlebnis. Das Projekt wird von einem abwechslungsreichen Programm begleitet, das Kuratorenführungen, Workshops, Vorträge und Konzerte umfasst. Auch Demokratiebewusstsein und politische Aufklärung stehen im Fokus der kulturellen Bildungsarbeit: Am 11. Oktober diskutieren Jugendliche mit Politikern die Frage: „Demokratie ohne Kultur – geht das?“