Seit 50 Jahren hat Stahlbau Brandner Rang und Namen. Bei auszuführenden Aufträgen kennt man keine Grenzen, weder was Größe noch was die Entfernung zum Kunden betrifft. Geländer und Überdachungen von Stahlbau Brandner findet man keineswegs nur in der Region, sondern überall in Deutschland und weltweit. Gegründet wurde der Betrieb 1975 von Helmut Brandner und seiner Frau Margarete durch die Übernahme einer Bauschlosserei in Ulm-Ermingen. Die Räumlichkeiten boten allerdings mit 200 Quadratmetern sehr beengte Platzverhältnisse. Schon zwei Jahre später erfolgte deshalb der Umzug nach Erbach ins Industriegebiet. Zu einer Zeit als rundum noch grüne Wiesen das neue Firmengelände umgaben. Schon bald, 1976, stieg Sohn Herbert in den Betrieb ein, der aufgrund seines jungen Alters die Meisterschule nur mit einer Sondergenehmigung hatte absolvieren können. Die Auftragslage entwickelte sich so gut, dass 1985 ein zweiter und 1995 ein dritter Bauabschnitt folgten; im Jahr 2015 kam das Werk 2 hinzu, das ausschließlich Edelstahl und Leichtmetall verarbeitet.
Mit der nächsten Generation – Tochter Tanja, die die betriebswirtschaftliche Führung innehat und Sohn Sebastian, der die Technik leitet – ist die Frage des Firmenfortbestands auch künftig gesichert. „Unser höchstes Gut sind unsere vielen, zum Teil sehr langjährigen Mitarbeiter, die teilweise schon zwischen zehn und 40 Jahren dem Betrieb die Treue halten“, sagt Familie Brandner.
Teamarbeit mit viel Know-how
In der Summe beschäftigt das Unternehmen 44 Mitarbeiter. Ein eingespieltes Team, bei dem jeder Handgriff sitzt. „Wir tun unser Bestmögliches, dass es unseren Leuten stets gut geht“, so Brandner. Dafür zeigt die Mannschaft ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft, wenn Termine eingehalten werden müssen oder kurzfristige Projekte starten. Denn die oft komplizierten Konstruktionen setzen ein hohes Maß an Knowhow voraus, um sich die Einzelteile im späteren Verbund dreidimensional vorstellen zu können.
Neben dem Stahlbau befasst sich eine Abteilung der Firma auch mit Werkplanung, Statik und Erstellen von technischen Zeichnungen auf CAD-Arbeitsplätzen. Auf den Baustellen sind vier Montagetrupps im Einsatz. Zur Kundschaft zählt überwiegend die Industrie. Projektschwerpunkte sind Stahlkonstruktionen – auch komplette Hallen und Überdachungen. Ein kleinerer Teil widmet sich der Bauschlosserei für Großprojekte mit Geländern sowie Treppen, verzinkt oder lackiert.

Dass das Team von Stahlbau Brandner für alle Herausforderungen bestens gewappnet ist, zeigt allein die schiere Größe einzelner Projekte. Nach oben gebe es keine Grenzen – Brandner scheut auch nicht die internationale Auftragsannahme. So setzte 2014 ein Großauftrag in zweistelliger Millionenhöhe aus Saudi-Arabien einen Meilenstein in der Produktionsgeschichte der Firma: Bei der Modernisierung der großen Al-Haram-Moschee in Mekka lieferte Brandner Unterkonstruktionen, fahrbare Überdachungen für die Gebetsräume, reich verzierte Geländer sowie die Kuppel über dem Uhrenturm. Nur vor Ort montieren durften Brandner und seine Leute nicht. Auf dieser Baustelle gelten sehr strenge Regeln und Nicht-Muslime dürfen die heiligste Stätte des Islam niemals betreten. So wurden die Teile im Hof montiert, danach wieder zerlegt und in 200 Containern auf dem Seeweg verschifft. Nicht minder spektakulär waren Aufträge der Lufthansa in Frankfurt, wo Glasdächer mit 45 Meter Spannweite die die zwölf Teile der Zentrale verbinden. Weitere Arbeiten aus Brandners Werkstatt finden sich als architektonisch anspruchsvoll geschwungene Wendeltreppe in einer restaurierten, historischen Poststation in Berlin sowie im höchsten Wohnturm Frankfurts und dem Flughafen Zürich. Auch in Ulm ist man offensichtlich vertreten. So stammt die großflächige Überdachung des ÖPNV-Knotenpunktes am Ehinger Tor aus Erbach wie auch die wieder erstellten, vergoldeten Kronen auf der Kienlesbergbrücke. Thomas Löffler