Gert ist da - wer kennt die Ankündigung nicht, die quer über einem Fahrzeug der Geislinger Fahrschule für Aufmerksamkeit sorgt? Darin ist Gert Lohrmann selbst als Fahrlehrer mit Menschen unterwegs, die den Führerschein machen wollen, oder aber die bei ihm tätigen Fahrlehrer Olivier Schumm und Claudio Sanso.
Fahrlehrer
Gert Lohrmann ist seit 1989 als Fahrlehrer unterwegs. Eigentlich hat er Maschinenbau und Automobilwirtschaft studiert, dann aber im Jahr 2000 die Fahrschule seines Vaters Georg Lohrmann übernommen. „Der gründete sie eigentlich in Amstetten - in der Alten Post in einem Nebenzimmer“, erzählt er. „Wenn Unterricht war, wurde die Wirtschaft zugesperrt und nach dem Lernen gab's ein gemeinsames Bier“, erzählt er. Bis zu 40 Leute seien damals im Unterricht gewesen.
Heute gleiche die Teilnehmerzahl einer Sinuswelle: Mal mehr, mal weniger. Später hatte das kleine Unternehmen neben Amstetten auch Zweigstellen in Geislingen, Wiesensteig und Böhmenkirch. „Dann kam Kuchen dazu, Wiesensteig und Böhmenkirch fielen weg“, so Lohrmann. „Seitdem unterrichten wir alle Klassen: Auto, Motorrad, Lkw, Bus. Vorher gab es nur Auto und Motorrad.“ Eine Menge habe sich in den vergangenen Jahren geändert. Seit 1. Juli 1999 gibt es zum Beispiel die ABC-Klassen mit mehr als einem Dutzend unterschiedlichen Fahrerlaubnissen.
1997 hat Gert Lohrmann seine Frau Heike geheiratet. Sie arbeitet im Fahrschulbüro und parallel als Prophylaxehelferin beim Zahnarzt. Die beiden haben drei volljährige Töchter.
Im Jahr 2009 kam Olivier Schumm dazu: Er hatte bei Lohrmanns seinen Führerschein gemacht und Interesse als Fahrlehrer bekundet. Seitdem ist der gelernte Kfz-Mechaniker mit großem Elan dabei. Auch Claudio Sanso hat Gefallen an dieser Tätigkeit gefunden und bereichert das Team bereits seit dem 17. März 2021.
In heiterer Runde und guter Atmosphäre erzählen die drei Fahrlehrer über vergangene und aktuelle Herausforderungen im Unterricht, von Veränderungen beim Lernverhalten und bei den Menschen, denen sie das Fahren beibringen. Im Mittelpunkt steht immer wieder das Handy, darüber sind sie sich einig, beklagen es aber auch: „Wenn das Handy piept, sieht man, dass der Kopf woanders ist. Es ist dauerhaft Thema, bei manchen sogar in der Prüfung. Das ist dann allerdings eine Falle“, erzählt der Chef. Auch Roller liegen aktuell im Trend, hinzu kommen Fortbildungen für Berufskraftfahrer und seit 2015 die „Umschreiber“ aus anderen Ländern.
Zwischen 2800 und 3500 Euro kostet heute ein Autoführerschein. Zwölf Sonderfahrten gehören dazu, nämlich fünf über Land, vier auf der Autobahn und drei bei Dunkelheit. Zusätzlich werden zwischen 20 und 25 Stadtfahrten gebraucht. Der Trend gehe zur Automatikschaltung, sagt Lohrmann, was auch eine Vorbereitung für das Elektroauto ist. Die Fahrschule biete Unterricht auf Mercedes-Fahrzeugen sowohl mit Handschaltung als auch Automatik.
Zum 60. Geburtstag seiner Fahrschule hat sich Gert, wie ihn die meisten kennen und in seiner locker-authentischen Art schätzen, etwas überlegt: Am 21. Oktober zwischen 11.30 und 13.30 Uhr gibt es in der Fahrschule in Geislingen eine Anmeldeaktion, bei der jeder sich unverbindlich informieren oder auch gleich anmelden kann. Brigitte Scheiffele