Seit etwa 19 Jahren ist das System „60+-Fachbetrieb für seniorenfreundliche Handwerksleistungen“ etabliert, damals entwickelten der Kreisseniorenrat und die Kreishandwerkerschaft dieses Label. Handwerksbetriebe wurden auf die besonderen Bedürfnisse und Anforderungen älterer Menschen geschult und vor allem auch sensibilisiert. Die Handwerker sollen sich in die ältere Kundschaft „hinein fühlen“ und so bedarfsgerecht beraten können. Heute kennt sich fast jeder Handwerksbetrieb in barrierefreiem Bauen aus.
Bei der Schulung 60+ hat der Handwerksbetrieb zusätzlich theoretisch und auch mit praktischen Übungen gelernt, was „alt sein“ bedeutet, welche Anforderungen kranke, ältere oder Menschen mit Einschränkungen haben. Welche Möglichkeiten man in Wohnungen umsetzen kann, wo es Fördergelder oder sonstige Unterstützung für den Kunden gibt, das gehört mit zur Beratung. Inzwischen beteiligen sich 100 Handwerksbetriebe an dem System.
“Dies ist eine Win-Win-Situation für Handwerker und Kunde."
Gerold Imhof
Immer wieder vermitteln Kreishandwerkerschaft und Kreisseniorenrat anfragende Kunden an zertifizierte Innungsbetriebe. Die zuletzt aufgelegte Kundenbroschüre mit den teilnehmenden Handwerksbetrieben im Landkreis Tübingen ist bei der Kreishandwerkerschaft oder beim Kreisseniorenrat erhältlich. Die Betriebe sind auch auf der Homepage der Kreishandwerkerschaft zu finden.
Gerold Imhof
Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Tübingen
Info
www.khs-tuebingen.de
In den nächsten Jahren werden die geburtenstarken Jahrgänge der 1960-er Jahre in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Dies stellt die Gemeinschaft und alle Handwerksbetriebe vor neue und noch größere Herausforderungen.
Örtliche Handwerker
Der Fachkräftemangel ist bereits jetzt sehr ausgeprägt. Die zunehmende Digitalisierung entlastet den örtlichen Handwerksbetrieb nur sehr gering. Eine Badsanierung muss weiterhin durch gut ausgebildete Monteure vor Ort ausgeführt werden. Viele örtliche Handwerker engagieren sich im Verbund der „Fachbetriebe für seniorenfreundliche Handwerkerleistungen“. Diese Handwerksbetriebe sind für Sie der richtige Ansprechpartner. Ob nur eine Türe klemmt und neu eingestellt werden muss, ein Wasserhahn ständig tropft oder ob Sie beabsichtigen, die Wohnung barrierefrei umzubauen, auf die örtlichen Handwerker ist immer Verlass.
Kreisseniorenrat informiert
Seit vielen Jahren arbeiten der Kreisseniorenrat und die Kreishandwerkerschaft eng zusammen. Informationen über die beteiligten Betriebe sind beim Kreisseniorenrat erhältlich.
Leistungen dieser Firmen werden solide ausgeführt und zu angemessenen Kosten erbracht. Sie werden immer einen auswertigen Handwerksbetrieb finden, der diese Leistungen günstiger erbringt. Sollten Sie mit den Arbeiten jedoch nicht zufrieden sein oder sind die Arbeiten gar fehlerhaft ausgeführt, wird der örtliche Betrieb bestrebt sein, diese Mängel zu beseitigen. Bei Betrieben, welche teilweise im gesamten Süddeutschen Raum ihre Tätigkeit anbieten, dürfen Sie dieses Verhalten nicht erwarten.
Eine weitere Empfehlung: Sind Sie mit der Handwerksfirma, welche in den letzten Jahren die Reparaturen oder Wartungen durchgeführt hat, zufrieden, beauftragen Sie diese Firma auch mit den weiteren Arbeiten. Dieser Handwerker kennt die baulichen Gegebenheiten und spart dadurch wertvolle Arbeitszeit. Es ist hilfreich, das bestehende Vertrauensverhältnis zu nutzen. Eventuell benötigen Sie auch einmal kurzfristig einen Handwerker, im Notfall wird der „Handwerker ihres Vertrauens“ versuchen, kurzfristig zu reagieren und Hilfe zu leisten.
Mitarbeiter gesucht
Seit über zwei Jahren bin ich ehrenamtlich beim Kreisseniorenrat Tübingen als Wohnberater aktiv. Die aufsuchende Wohnberatung, das heißt die Beratung direkt vor Ort über mögliche Veränderungen und Verbesserungen innerhalb der Wohnung oder im direkten Umfeld, ist für die Personen, welche den Beratungsbedarf haben, sehr hilfreich und für mich eine schöne, sinnvolle und sinnstiftende Aufgabe.
Sie sind aktiver Leser des Schwäbischen Tagblattes, sind im Ruhestand oder haben einfach Zeit und Lust, sich noch aktiv in die Gemeinschaft einzubringen? Es bestehen vielfältige Möglichkeiten, eine davon ist die Mitarbeit im Kreisseniorenrat Tübingen.
Dieter Schmid
Wohnberater Kreisseniorenrat Tübingen e.V. , Architekt