Lange war gar nicht klar, ob der Umzug mit 29 Gruppen, knapp 3500 Teilnehmern und 18 großen Motivwagen durchgeführt werden könnte. Doch mit Kreativität und großer stellte der Unterstützung Kulturring die Weichen für 2023 und die weitere Zukunft.
Bis auf eine auswärtige Gruppe bauen ausschließlich Donzdorfer Stammtische und Vereine die übergroßen Motivwagen. Neben mehreren tausend Euro Materialkosten pro Wagen, unzähligen Arbeitsstunden ist vor allem auch ein immenser Platzbedarf für den Bau erforderlich. Bis zu 20 Meter Länge, 3,5 Meter Breite und 7 Meter Höhe bringen die fahrenden Giganten auf die Straße. Dabei war bis zur coronabedingten Pause eine Donzdorfer Stahlbaufirma die Heimat für meist bis zu sechs Motivwagen. Doch durch eine Insolvenz fiel diese Option weg. Zudem konnte in einer weiteren Halle nur noch einer, anstatt zwei Wagen gebaut werden. Viele Wagenbauer standen ohne Halle da und Umzugsleiter Hans-Peter Wiegand vor einer zukunftsentscheidenden Aufgabe. Doch die Suche nach einer oder mehreren Hallen gestaltet sich als echte Sisyphusarbeit. Erst als sich die Prinzing Gruppe und Lena Immobilien einschaltete und dem Verein über 1000 Quadratmeter Hallenfläche kostenlos zur Verfügung stellte, war der Bau für die sieben vakanten Gruppen gesichert.
Bau der 18 Motivwagen konnte gesichert werden
Aber auch die gestiegenen Materialkosten bereiteten dem Kulturring Sorgenfalten. Alleine durch den Unkostenbeitrag in Höhe von 5 Euro für den Donzdorfer Fasnetsumzug lassen sich die enormen Kosten nicht gänzlich refinanzieren. Die größten Motivwagen bringen fast 30 Tonnen Gesamtgewicht auf die Straße, die dafür benötigten Holz- und Stahlmengen sind nicht unerheblich. Dazu kommen Kosten für Drahtgitter, Farbe, Lacke und Technik. Kosten, die wie überall - stark gestiegen sind und von den Gruppen vorfinanziert werden. Nach dem Umzug werden die Einnahmen über verschiedene Quoten an die Gruppen wieder ausgeschüttet, um zumindest den größten Betrag der privaten Vorleistungen decken zu können. Doch das wäre in diesem Jahr deutlich schwieriger geworden. Auch hier drohte die Gefahr, mittelfristig Gruppen zu verlieren. Um dem entgegenzuwirken, stellte der Kulturring in kurzer eine Crowdfunding-Kampagne auf die Beine, um über ein Treuhandkonto online Spenden für die Wagenbauer einzusammeln. Bis zum Ende der erfolgreichen Kampagne kamen knapp4200 Euro zusammen, die zu hundert Prozent den Wagenbaugruppen zugutekommen werden.
Die Donzdorfer Fasnet lebt in allen Bereichen von Idealismus, Kreativität, Zusammenhalt und Begeisterung. Eine Begeisterung, die am Sonntag, 19. Februar, ab 14 Uhr beim großen Gaudiwurm mit den erneut gigantischen Motivwagen, farbenfrohen Fußgruppen und stimmungsvoller Musik daher garantiert wieder auf die zahlreichen Zuschauer aus nah und fern überschwappen wird. pm