Früher hatten Tageszeitungen so was wie ein Monopol auf die Verbreitung von Nachrichten und Meinungen. Heute müssen sie sich im harten Konkurrenzkampf auf dem digitalen Markt behaupten und akzeptieren, dass ihre wichtige Rolle im demokratischen Diskurs von immer mehr Menschen kritisch hinterfragt wird. Zeitungen morgens in so gut wie jedem Briefkasten – diese Zeiten sind vorbei.
Früher waren Zeitungen Gelddruckmaschinen, heute müssen die Verlage schauen, dass sie noch eine Mindestrendite erwirtschaften. Das wird dafür sorgen, dass es Zeitungen auf Papier in absehbarer Zeit nicht mehr geben wird, dass wir dann nicht mehr blättern können, sondern nur noch scrollen. Aber auch eine digitale Zeitung ist für ein demokratisches Staatswesen unerlässlich. Und deshalb bin ich stolz, mehr als 40 Jahre lang Teil der Redaktion gewesen sein zu dürfen und hoffe, dass Verlage, Gesellschaft und Staat die Bedeutung von Zeitungen für die Aufrechterhaltung demokratischer Strukturen erkennen, und alles dafür tun, um sie zu erhalten.