Die Kreisbaugenossenschaft Hechingen feiert ihr 75-jähriges Bestehen, geprägt von Wachstum, Wandel und Engagement aller Verantwortlichen während dieses langen Zeitraums. Heute blickt sie mit Firmensitz in der Hofgartenstraße 27 in Hechingen stolz auf eine Geschichte voller Fortschritt und Gemeinschaft zurück und ist bereit, die nächsten Jahre mit derselben Hingabe anzugehen. Ein dreiviertel Jahrhundert, in dem die Kreisbau nicht nur das Stadtbild von Hechingen geprägt, sondern auch das Leben unzähliger Bürgerinnen und Bürger verbessert hat. Als sie am 12. April 1949 in der Nachkriegszeit aus der Taufe gehoben wurde, galt es, vertriebene Landsleute bei der Eingliederung in die neue Heimat zu fördern. An erster Stelle stand zunächst, neuen Wohnraum zu schaffen. Aufsichtsratsvorsitzender Rainer Neth sagt, dies sei eine „wichtige öffentliche Aufgabe“ gewesen, der sich alle Gemeinden im damaligen Landkreis Hechingen vorbehaltlos annahmen.
Heute, 75 Jahre danach, haben sich die Rahmenbedingungen wieder einmal geändert. Die Schaffung von neuem Wohnraum sei angesichts hoher Ansprüche an Qualität und Quantität schwieriger geworden. Immens gestiegene Herstellungs- und Finanzierungskosten, der Mangel an Fachkräften im Baugewerbe und der hohe Bürokratieaufwand führen Rainer Neths Meinung nach zu sinkenden Fertigstellungszahlen. Der Bedarf hingegen sei wegen der gestiegenen Bevölkerungszahl und Zuwanderung weiterhin hoch.
Im aktuellen Geschäftsbericht heißt es: „Die Kreisbau wird sich auch weiterhin im Segment Mietwohnungen engagieren, um im Rahmen ihrer Möglichkeiten Wohnraum für möglichst breite Einkommensschichten anbieten zu können.“ Während zuletzt drei Gebäude in der Stettiner Straße in Bodelshausen saniert und aufgestockt wurden, steht nun ein Neubauprojekt in der Silberburgstraße in Hechingen mit zwölf Wohnungen an. Für den Aufsichtsratsvorsitzenden Rainer Neth heißt das: „Wir schaffen Wohnraum für die Menschen im Zollernalbkreis, für ein Leben lang.“
Eine Herausforderung sei, so Neth, den Immobilienbestand bis 2045 klimaneutral zu machen. „Die energetische Optimierung der Wohnungsbestände wird für viele Jahre ein großes und umfangreiches Thema sein, das hohe Investitionen erfordern wird. Insgesamt ist die Kreisbaugenossenschaft gut gerüstet, diese wichtige Aufgabe zu erfüllen“, betonen die beiden Vorstände Wilhelm Stiefet und Jürgen Weber.
Das Geschäftsgebiet und die Zahlen können sich sehen lassen. Die Kreisbau ist schwerpunktmäßig in Hechingen, aber auch in Bisingen, Burladingen, Rangendingen, Haigerloch und punktuell in den Landkreisen Tübingen und Rottweil vertreten. Rund 60 Prozent der insgesamt 49 Objekte mit 662 Mieteinheiten entfallen allein auf Hechinger Gebiet (Stand 31. Dezember 2023). Das Anlagevermögen lag zum Ende des Geschäftsjahres 2023 bei 27,5 Millionen Euro, die Bilanzsumme bei 32,3 Millionen Euro.
Festakt zum Jubiläum
Der Festakt findet am Dienstag, 22. Oktober 2024, im Bildungshaus St. Luzen in Hechingen statt. Zum Gratulieren kommen die Direktorin des Verbandes baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Dr. Iris Beuerle, und weitere Ehrengäste. Klaus Stifel
Beeindruckende Zahlen
Im vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. sind rund 300 Wohnungs- und Immobilienunternehmen organisiert. Zwei Drittel der Unternehmen tragen die Rechtsform der Genossenschaft, ein Drittel zählt zu den Unternehmen der Gebietskörperschaften und Sozialverbände. Sie bewirtschaften rund 450.000 Wohnungen und investieren jährlich insgesamt mehr als 2 Milliarden Euro in die Instandhaltung und Modernisierung ihres Wohnungsbestandes sowie in den Wohnungsneubau. Sie geben rund einer Million Menschen in Baden-Württemberg ein gutes und sicheres Zuhause. Nahezu jeder elfte Einwohner im Land wohnt in einer Wohnung, die von einem Mitgliedsunternehmen errichtet, vermietet oder verwaltet wird. Die Wohnungsunternehmen tragen darüber hinaus soziale Verantwortung und engagieren sich weit über das reine Wohnen hinaus – und das seit über 100 Jahren.
Verwaltungsorgane der Kreisbau Hechingen
Vorstand:
Wilhelm Stiefet (bis 30.09.2024), Jürgen Weber
Aufsichtsräte:
Rainer Neth (Vorsitzender), Johann Widmaier, Harry Frick, Philipp Hahn, Berthold Wiesner, Matthias Fecker