Sie sind ganz entspannt und strahlen die selbstverständliche Klarheit von Handwerkern aus, die wissen, was sie tun – Frank Maier, Chef des Metzinger Stuckateurbetriebs Albert Maier, und sein Sohn Niklas. Dieses Jahr wird ihre Firma 75 Jahre alt. Anlass genug, einen kurzen Blick auf die Historie zu werfen.
Gegründet hat den Betrieb der Opa des heutigen Firmenchefs, jener Albert Maier, der noch heute Namensgeber ist. Das war am 15. Juli 1950. Deutschland hatte Krieg, Zerstörung und Diktatur gerade mal fünf Jahre hinter sich, das viel zitierte Wirtschaftswunder begann sich abzuzeichnen.
Wer die schweren Jahre überstanden hatte, krempelte die Ärmel hoch und packte an. Die schwäbischen Häuslebauer liefen zur Hochform auf – und mittendrin Handwerker wie der Stuckateur Albert Maier.


Eine Familie - eine Firma
1974 übernahm sein Sohn Helmut die Firma und führte sie weiter, bis er im Jahr 1991 wiederum das Ruder seinem Sohn Frank Maier übergab. Wie gut die Familie miteinander „g’schirra“ kann, wie man im Schwäbischen sagt, zeigt nicht nur diese Kontinuität, sondern auch, dass Claudia Maier, die Ehefrau des Chefs, und seine Schwester Elisabeth Auer seit vielen Jahren die Fäden im Büro zusammenhalten.
Jetzt, zum 75. Geburtstag des Metzinger Handwerksbetriebs, sehen die Maiers die Zeit reif für die nächste Generation. Und das Timing passt perfekt: Seit April dieses Jahres darf sich der 23-jährige Niklas Maier, Sohn des heutigen Firmenchefs, Stuckateurmeister nennen.
Wissen aus der Praxis
Zunächst war er sich noch keineswegs sicher, ob er auch Stuckateur werden wollte wie die Generationen vor ihm, erzählt er.
Nach Abschluss der Fachhochschulreife aber sei seine Entscheidung, den Familienbetrieb weiterzuführen, aus Überzeugung gefallen.
Im Rahmen seines Studiums erwarb er zunächst den Gesellenbrief und schließlich den Meistertitel – im internationalen Sprachgebrauch anerkannt als „Bachelor Professional“. Zunächst werde er viel auf der Baustelle arbeiten, um noch mehr praktische Erfahrung zu sammeln und sich in das Mitarbeitergefüge einzuleben. Immerhin beschäftigt die Firma Albert Maier derzeit – neben Geschäftsführer Frank Maier – 13 handwerkliche Kräfte und drei Mitarbeiter im Büro.
„Als Chef eines Handwerksbetriebs muss ich die tägliche Praxis gut kennen, damit ich wirklich weiß, wo die Probleme und ihre möglichen Lösungen liegen“, erklärt Niklas Maier.
Generationswechsel mit Weitblick
Wann der Wechsel in der Firmenleitung konkret vollzogen werden soll, lassen beide ganz bewusst offen – und bleiben ganz entspannt. „Wir kommen gut miteinander klar, arbeiten jetzt mal miteinander – und dann sehen wir schon“, sagt Frank Maier.
Übrigens: Dass die Dinge sowohl in der Familie Maier als auch im Betrieb gut laufen, ist nicht zuletzt eine Frage von Vertrauen, gutem Arbeitsklima und offener Kommunikation, meint Frank Maier. „Unsere Leute kommen jeden Morgen und jeden Abend ins Haus, wir sehen uns also jeden Tag und reden miteinander. Das ist die Basis dafür, dass wir ein wirklich gutes Team sind.“
Blick in die Zukunft
Mit ihrem umfangreichen Angebot sieht Niklas Maier den Betrieb für die Zukunft bestens gewappnet: „Wir gestalten Gebäude jeder Größe im Innen- und Außenbereich, sind für Trockenbauarbeiten da und legen Estriche. Auch Akustik- und Stuckarbeiten gehören zu unserem Gewerk. Ebenso Wärmedämmung, Sanierungsarbeiten jeder Art und Gerüstbau. So vielseitig ist kaum ein zweiter Handwerksberuf!“
Sicher sei: „Solide handwerkliche Arbeit hat eine gute Zukunft vor sich. Wer eine solche Zukunft und einen sicheren Arbeitsplatz sucht, ist bei uns immer willkommen“, so der Juniorchef. „Wir wollen im kommenden Jahr noch ein oder zwei Azubis einstellen und freuen uns über jede Bewerbung.“