Gaildorfs Bürgermeister Frank Zimmermann ist bereits voller Vorfreude: „Der Gaildorfer Pferdemarkt ist einer der wenigen Pferdemärkte, die noch im Winter an ihrem angestammten Platz stattfinden, daran halten wir im Limpurger Land weiter fest. Denn bei unserem Pferdemarkt steht das Pferd im Vordergrund, das jahrhundertelang der treue Begleiter bei der täglichen Arbeit war“.
Der Pferdemarkt beginnt am Freitag mit einem Vortrag zum Thema Schutzimpfungen beim Pferd im Kernersaal der Limpurghalle. Ab 20 Uhr wird Dr. Peter Witzmann alles rund um Pferdekrankheiten und deren Verhinderung berichten.
Prämierung am Samstag
Am Samstag und Montag gibt es Neuerungen bzw. Terminverschiebungen: Die Pferdeprämierung auf der Kocherwiese – bisher stets montags – findet in diesem Jahr am Samstagvormittag statt. Ab 8.30 Uhr konkurrieren die aufgetriebenen Pferde um den Titel des besten Gaildorfer Pferdes. In den Ringen treten die Tiere gegeneinander an, die Sieger jedes Rings wieder gegeneinander bis zum Schluss der Gesamtsieger feststeht. Diese Form der Prämierung, so die Überlegung, soll den Ablauf für den Besucher leichter verständlich machen und für Spannung sorgen. Im Anschluss an die Pferdeprämierung rücken die Fuhrleute Holzstämme auf den Kocherwiesen. Geplant ist der Beginn um 13 Uhr. Es ist interessant anzuschauen, wie damals und auch vereinzelt heute noch mit dem Pferd Holz aus dem Wald geholt wurde. Eine Notwendigkeit in einer Zeit ohne Maschinen, denn die gefräßigen Siedepfannen der Reichsstadt Hall brauchten das Limpurger Holz, um das weiße Gold und ihren Reichtum zu gewinnen. Die Präsentation Ross und Forst hat sich in den vergangenen Jahren zur Hauptattraktion des Pferdemarktsamstages entwickelt.
Treffpunkt Kocherwiese
Die Organisatoren des Fuhrmannstreffens hoffen, dass sich trotz der Verschiebung auf den Nachmittag wieder sehr viele Zuschauer auf der Kocherwiese einfinden werden.
Um 13.30 Uhr treffen sich die Rinderzüchter des Bezirks und halten ihre Mitgliederversammlung ab. Denn das Pferd alleine wäre für die Bauern wenig hilfreich gewesen, die Kombination aus Milchviehwirtschaft, Zugtieren und Pferden half ihnen, im rauen Limpurger Land zu überleben.
Am Pferdemarktsonntag laden die Einzelhändler der Stadt Gaildorf zum verkaufsoffenen Sonntag ein. Von 13 bis 18 Uhr können die Besucher bummeln und in den Geschäften in Ruhe einkaufen. Auf dem Parkplatz in der Schulstraße steht für Kinder ein Karussell und ein Ritterspektakel bereit.
Schon ab 11 Uhr findet in der Reithalle das Pferdeschauprogramm des Pferdezuchtvereins Schwäbischer Wald statt, der Reit- und Fahrverein Gaildorf bewirtet wieder im Reiterstüble. Die Vorführungen zeigen die Kunst auf und mit dem Pferd zu reiten und auch das Gespannfahren wird nicht zu kurz kommen. Das kurzweilige Programm dauert den ganzen Nachmittag über bis gegen 17 Uhr.
Ebenfalls ab Sonntag kann man im Innenhof des Alten Schlosses den traditionellen Handwerkermarkt besuchen. Rechenmacher, Töpfer und Hutmacher haben ihre Waren dort aufgebaut und warten auf Kundschaft. Im Graben warten Alpakas vom Alpakahof Kaut auf tierliebe Kunden, die sich für Garne und Strickwolle von diesen Tieren interessieren (Auch am Montag findet der Handwerkermarkt von 8 Uhr bis 18 Uhr statt).
Ebenfalls am Sonntag: der Jazzfrühschoppen im Kernersaal und das Platzkonzert der Stadtkapele mit Kaffee und Kuchen in der Limpurghalle.
Mit dem Bus in die Stadt
Am Sonntag ist die Gaildorfer Innenstadt bequem mit dem Bus zu erreichen. Es gibt wieder einen kostenlosen Zubringerverkehr it dem Bus aus den Teilorten. Um 11.10 Uhr startet der Nordring im Stundentakt, um 11.40 Uhr der Südring. Die letzten Rückfahrten sind um 17.30 Uhr (Nordring) und um 18 Uhr (Südring).
Dann kommt der große Tag: Der Pferdemarktmontag beginnt mit einer Premiere: Ab 8.30 Uhr drehen auf der Kocherwiese bei der Kutschenprämierung die Karossen ihre Kreise – die Pferdeprämierung wurde auf den Samstagvormittag verlegt. Ein Grund für die Verlegung: da ein Teil der Kutschen auch am Umzug am Montag teilnimmt, wird den Teilnehmern eine Anreise nach Gaildorf erspart. Ein weiterer Grund für die Verlegung: Man erhofft sich auch, dass am Montagvormittag mehr Zuschauer den Weg auf die Kocherwiese finden werden.
Büttel und Polizeireiter
Ab 14 Uhr beginnt der große Festumzug durch die Innenstadt. Angeführt vom Gaildorfer Büttel Werner Bohn und dem Nachtwächter Siegfried Engel sowie der baden-württembergischen Polizei-Reiterstaffel machen sich Kutschen, Pferde, Garden, Musikkapellen und Motivwagen auf, um durch die Innenstadt zu fahren. Bis heute haben sich knapp 70 von ihnen angemeldet – wobei die verschiedenen Tanzgarden in der Regel unter einer Nummer zusammengefasst sind, so dass die Zahl der Gruppen tatsächlich etwas höher ist.
Start in der Bahnhofstraße
Die Route beginnt in der Bahnhofstraße auf Höhe des Feuerwehrmagazins, führt über die Kanzleistraße zum Schillerareal und wieder zurück durch die Karlstraße in Richtung der Kocherbrücke. Aufstellungsorte sind wie in den vergangenen Jahren die Bahnhofstraße ab der Feuerwache, der St. Floriansweg und die Uhlandstraße, die Nummern vor Ort zeigen an, wo man sich aufstellen muss, fachkundiges Personal hilft vor Ort weiter.
Der Pferdemarktmontag klingt in der Körhalle aus, während die Kinder ab 15 Uhr in der Limpurghalle ihre Kinderparty feiern können.
Der Pferdemarktausschuss unter dem Vorsitz von Martin Zecha und die Stadtverwaltung sind seit Mitte des vergangenen Jahres mit den Planungen beschäftigt und hoffen, dass der 84. Gaildorfer Pferdemarkt wieder ein besonderer werden wird. Im Mittelpunkt steht dabei der Umzug.
Bürgermeister Frank Zimmermann: „Der Gaildorfer Pferdemarkt ist die Traditionsveranstaltung im Limpurger Land, aus der ganzen Region kommen die Menschen ins Herz des Limpurger Landes, um zu feiern, es sich gut gehen zu lassen und Pferde zu begutachten. Wir tun alles, damit die Veranstaltung erfolgreich ist und weiter viele Jahre stattfinden wird.“ pm/jjs