Das Jubiläum feiert die Gemeinde mit „Vielen kleinen, würdigen Veranstaltungen, wo für jeden etwas dabei ist, wo man sich trifft“. Die größte Veranstaltung dieser Art ist aber sicherlich das anstehende Festwochenende, zu dem alle Besucher aus nah und fern herzlich zum Mitfeiern eingeladen sind.


Das Festprogramm
Los geht es am Freitag, 25. Juli, mit dem Festakt, der um 18.55 Uhr mit dem „Anschießen“ durch die Böllerschützen des Schützenvereins Jungingen beginnt. Um 19.00 Uhr ist die feierliche Eröffnung in der Turn– und Festhalle in Jungingen, wo die Gäste durch Bürgermeister Oliver Simmendinger begrüßt werden. Es folgen Grußworte und Informationen rund um „950 Jahre Jungingen“. Die musikalische Umrahmung übernimmt der Musikverein unter der Leitung von Hilger Huntgeburth, sowie der für das Jubiläum ins Leben gerufene Männer-Projektchor unter der Leitung von Andreas Nam. Moderator für das gesamte Festwochenende wird Simon Diez sein. Im Anschluss, spätestens 20.30 Uhr, gibt es einen Steh-Empfang, der durch den Schützenverein Jungingen bewirtet wird.
Am Samstag, 26. Juli, übernehmen die Alphornbläser Jungingen um 16.00 Uhr auf dem Sportplatz bei der Turnhalle die feierliche Eröffnung des Tages. Um 16.15 Uhr wird ein freundschaftliches Fußẞballspiel für mehr Toleranz und Fairness in Politik und Gesellschaft angepfiffen. Je zwei Halbzeiten á 30 Minuten treten aktive und ehemalige Bürgermeister des Zollernalbkreises gegen eine AH-Auswahl an. Nach der Siegerehrung erfolgt gegen 18.00 Uhr der Fassanstich auf der Bühne im Festzelt, für beste Stimmung und Unterhaltung sorgt die Band „Lieder à la Carte“. Für 19.00 Uhr ist eine historische Modeschau angesetzt, bei der Gewänder der vergangenen hundert Jahre auf der Bühne präsentiert werden. Ab 20.00 Uhr ist Einlass in die Turn- und Festhalle, es gibt eine Abendkasse. Um 20.30 Uhr betritt die Junginger Newcomer-Band „Splitter-X“, die Bühne, um einige ihrer neuen Songs in deutscher Sprache zu präsentieren, ehe gegen 21.30 Uhr die Party-Cover-Rock-Band „Precious Time“ mit den Gästen ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum feiert.

Der Sonntag, 27. Juli, steht ganz im Zeichen der Familie. Der beginnt um 9.50 Uhr mit einem ökumenischen Festgottesdienst im Festzelt, musikalisch umrahmt durch die Band „Message“. Anschließend spielt der Musikverein Ringingen zum Frühschoppen auf, ehe um 13.30 Uhr die große Oldtimer-Parade mit Sound und Geruch im Schritttempo durch das Festgelände fährt. Danach gibt es Party & Stimmung im Zelt mit Simon Wild, Auftritte der Kinder der Grundschule und des Kindergartens Jungingen und die Ziehung der Gewinner der Jubiläums-Tombola, die der Musikverein Jungingen organisiert hat. Das große Finale findet so statt, wie es begonnen hat, nämlich mit den Böllerschützen. Am Sonntag gibt es außerdem Foodtrucks mit unterschiedlichen kulinarischen Köstlichkeiten, Spaß für Kinder mit Hüpfburg, Süßigkeiten sowie kostenlosen Tattoo und Kinderschminken. Die Schulbetreuung des Hauses Nazareth bietet für die Kinder ebenfalls ein Programm und ein Clown bringt Musik, Freude und Lachen zu den Kindern und Familien auf dem Festgelände.
Die Geschichte von Jungingen
Jungingen ist im 4. Jahrhundert zur Zeit der alemannischen Landnahme als Wohnplatz des „Jungo“ entstanden. Im Jahre 1075 wurde es zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Auf dem einen Kilometer südlich des Dorfes gelegenen „Bürgle“ stand die Burg des Ortsadels von Jungingen. Um 1278 ging sie an den Johanniterorden über und kam um 1300 an den Grafen Eberhard von Württemberg. 1311 wurde sie im Städtekrieg von den Reutlingern zerstört. Damals ist auch das Dorf niedergebrannt worden. Im Jahre 1473 wurde die neu entstandene Ansiedlung zollerisch. Die bedeutendsten Träger des Namens Jungingen waren die beiden Hochmeister-Brüder Sippenältesten des Deutschen Ritterordens Konrad und Ulrich von Jungingen. Unter Konrad (13931407) erlebte der Orden in Preußen seine höchste Blüte. Ulrich fiel 1410 in der Schlacht bei Tannenberg.
Die Industrialisierung in Jungingen begann 1852. Zu dieser Zeit gründete Ludwig Bosch die Waagenfabrik, nach dem er als Lehrling in Onstmettingen die neuen Erkenntnisse über die von Mechaniker-Pfarrer Hahn entwickelte Pendelwaage gewonnen hatte.


Damals registrierte man 850 Gemeindeeinwohner. Hundert Jahre später, 1950 also, waren es rund 1.200 Personen.
Die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde Jungingen zeigt sich in einer Hirsauer Urkunde im Jahr 1075. Dort taucht neben weiteren Zeugen der Name „Altrich von Jungingen“ auf. Die Gemeinde Jungingen gab also sogar einem Adelsgeschlecht seinen Namen, davon ist nach heutigem Kenntnisstand auszugehen. Seit damals bis heute sind immerhin 950 Jahre vergangen. Ein stattlicher Geburtstag, der sich durchaus sehen lassen kann! Im wunderschönen Killertal gelegen, hat sich Jungingen, als einzige noch selbstständige Gemeinde zwischen Hechingen und Burladingen, vom klassischen Handwerkerdorf zu einer Industriegemeinde weiterentwickelt. Wo früher in den Betrieben insbesondere die Feinmechanik und der Hausierhandel zu Hause waren, sind heute hochmoderne und teils führende Industrieunternehmen in der Gemeinde aktiv. In der Medizintechnik, der Industrie und weiteren Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben bietet Jungingen über 1.100 Arbeitsplätze und das bei einer tendenziell steigenden Einwohnerzahl von aktuell 1.430. Hubert Pfister