Auf dem Großsüßener Gebiet hatten die Reichsstadt Ulm und das Kloster Adelberg zahlreiche Besitzungen. 1535 wurde in Großsüßen die Reformation eingeführt. Ein Gütertausch mit dem Kloster Adelberg machte Ulm zum alleinigen Territorialherrn in Großsüßen. Schon 1610 hatten Ulm und die Herren von Bubenhofen in einem Vertrag die Markungsgrenzen festgelegt.
Die Lage als Grenzorte an der Reichsstraße brachte in Kriegszeiten starke Beeinträchtigungen und zum Teil Zerstörungen mit sich.
Territoriales Hin und Her
So brannte im Jahr 1707 während des Spanischen Erbfolgekrieges ein großer Teil von Großsüßen ab, als französische Soldaten durch den Ort zogen. Während der Napoleonischen Kriege wurden 1802 Großsüßen und 1806 Kleinsüßen erst bayrisch, 1810 dann beide württembergisch und dem Oberamt Geislingen zugeteilt. 1847 erreichte die Eisenbahnlinie Stuttgart–Ulm Kleinsüßen, 1901 wurde die Nebenlinie Süßen – Weißenstein gebaut. Erst 1933 beschlossen die Gemeinderäte von Groß- und Kleinsüßen die Vereinigung zur Gemeinde Süßen. Seit einer Verwaltungsreform 1938 gehört Süßen zum Landkreis Göppingen. Nach der Stadterhebung im Jahr 1996 feiert Süßen jetzt das Doppelereignis: 950 Jahre Ersterwähnung und 25 Jahre Stadterhebung. Iris Ruoss