Sonderveröffentlichung

Adventsausstellungen Sollte man alte Lichterketten tauschen?

Lichterketten mit LEDs, die alten Glühlampen oder Kerzen – für alles gibt es gute Gründe.

Ob Lichterketten mit LEDs oder den alten Glühlampen betrieben werden, zeigt sich auf der Stromrechnung. Foto: Mascha Brichta/dpa-mag/Foto oben: ©Smileus/fotolia.com

22.11.2019

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Lichterketten zur Dekoration holen viele Menschen nur einmal im Jahr hervor. Daher halten diese oft mehrere Jahre – so gibt es Haushalte, die noch immer alte, ineffiziente Lichterketten mit Glühlampen haben. Umweltschützer kritisieren das. Doch: Was lohnt sich finanziell und ökologisch betrachtet eher? Die alten Lichterketten nutzen, bis sie kaputtgehen, oder sie besser frühzeitig austauschen? Oder sollte man gar versuchen, gar keinen Strom zu verbrauchen und die guten, alten Kerzen verwenden? Die Meinungen von Experten gehen auseinander:

Pro Lichterketten mit LEDs: Das Öko-Institut empfiehlt mit Blick auf die Einsparung von CO2-Emissionen und dem Stromverbrauch den Austausch alter Lichterketten mit Glühbirnen gegen moderne mit LEDs. So verbrauchen den Berechnungen des Instituts zufolge Lichterketten mit Glühbirnen bis zu 95 Prozent mehr Strom als Lichterketten mit LEDs. Leuchtet eine Lichterkette über den Advent und die Weihnachtstage – also fünf Wochen lang - jeden Tag im Schnitt für 3,5 Stunden, kostet das mit alten Glühlampen etwa 1,50 Euro. Das ist zwar nicht viel, eine LED hingegen ist noch billiger: Fünf Cent Stromkosten fallen hier für den Zeitraum an. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) teilt diese Meinung: Es sei abhängig von der Dauer der Anwendung meist besser, die Glühlampen zu entsorgen und auf LED-Ketten umzusteigen, denn LEDs verbrauchen im Schnitt nur ein Zehntel der Energie, erläutert Caroline Gebauer, BUND-Expertin für Energieeffizienz. Das ist auf die Bevölkerung hochgerechnet ganz schön viel Strom. Ein Beispiel, das das Öko-Institut ermittelt hat: Würde eine Stadt mit 200 000 Einwohnern in der Weihnachtszeit von Glühlampen auf LEDs an Lichterketten umstellen, könnte sie den Stromverbrauch von 340 Durchschnitts-Haushalten für ein ganzes Jahr einsparen.

Pro Lichterketten mit Glühlampen: Die Trendanalystin Gabriela Kaiser, die sich mit Nachhaltigkeit und Weihnachtsdekorationen gleichermaßen beschäftigt, findet, man sollte an den Glühlampen erst mal noch festhalten. „Ich würde immer sagen, wenn man noch etwas hat, das funktioniert, ist es nicht nachhaltiger auf etwas Neues zu setzen“, erklärt Kaiser. „Ökologisch ist das der bessere Weg: Denn für die Produktion von LEDs werden ja Ressourcen verschwendet“, sagt auch Dirk Moser-Delarami vom Tüv Süd. Dazu gehöre auch, dass viele LED-Lichterketten keinen Netzstecker haben, sondern mit Batterien und Akkus betrieben werden.

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Der Schein von echten Kerzen sorgt für romantische Stimmung in der Zeit vor Weihnachten. Foto: © Thomas Vogt - Fotolia.com

Auch ökonomisch betrachtet sei es teurer in neue Lichterketten zu investieren als die noch funktionierenden Lichterketten zu nutzen, argumentiert Moser-Delarami. Zumal die alten Glühlampen mit einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von nur 1000 Stunden eh früher oder später nicht mehr mitmachen. Zum Vergleich: LEDs halten etwa 30 000 bis 50 000 Stunden.

Pro Kerzen: Selbst setzt Gabriela Kaiser bei der Beleuchtung ihres Weihnachtsbaums auf Kerzen – neben der Romantik steht bei ihr vor allem die Achtsamkeit im Mittelpunkt. „Man macht Kerzen viel bewusster an als künstliche Beleuchtung“, lautet ihr Argument. „Elektrik macht man einfach an und dann macht man sie wieder aus, wenn man schlafen geht“, erklärt die Trendanalystin. „Das ist ja oft auch so mit dem Radio: Das dudelt den ganzen Tag vor sich hin, man ist aber nur ab und an in dem Raum.“ Das verbrauche unnütz Energie. Bei den Kerzen sei das anders: Sie muss man bewusst anzünden, weil man brennende Kerzen nicht unbeaufsichtigt lassen kann. Außerdem fragt man sich nach einer Kerzenlänge erneut: Ist man noch lange genug wach für eine weitere Kerzenlänge? dpa

Die Schneekönigin unter den Blumen

Wenn im Winter wenig im Garten erblüht, kann man sich auf Christrosen verlassen.

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„Selbst Schnee, Eis und frostige Temperaturen können ihnen nichts anhaben: Nach ein paar Tagen rappeln sie sich meist wieder auf“, sagt Ulrike Link von der Gesellschaft der Staudenfreunde. Auch wenn es ihr Name nahelegt: Die Christrose (Helleborus niger) mit ihren sternenförmigen, leuchtend-weißen Blüten ist keine Rose. Sie gehört zu den Nieswurzgewächsen (Helleborus). Woher die Christrose ihren Namen hat, ist nicht überliefert. Dass sie um das Christfest im Dezember ihre Blüten öffnet, war lange Zeit allerdings eher eine Ausnahme: Wie die mit ihr verwandte farbenfrohen Lenzrose zeigt auch die Christrose eigentlich erst vom Februar an ihre Pracht. „Bis vor wenigen Jahren mussten Christrosen mühselig vorgetrieben werden, wenn sie vor Weihnachten blühen sollten“, erläutert Olaf Schachtschneider vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner. „Durch Selektion und Zucht gibt es heute aber Sorten, die bereits im November oder um Weihnachten blühen.“

Eine im Winter gekaufte Staude darf nicht ungeschützt im Topf bleiben: „Die Wurzel ist empfindlich und kann so in kalten Nächten erfrieren.“ Ahlers’ Tipp: Pflanzgefäße in einen mit Laub gefüllten Jutesack stellen oder mit Vlies verpacken. So geschützt, lassen sich die Gefäße weihnachtlich schmücken und in den Hauseingang, auf die Terrasse und den Balkon stellen. dpa