Sonderveröffentlichung

Allerheiligen In Stein gehauen

Für Wechselbepflanzungen eignen sich eine ganze Reihe bunter Herbstblüher, die besonders in der tristen Jahreszeit zum Hingucker werden und auch bei Minusgraden noch ein schönes Bild zaubern.

22.10.2021

An den stillen Feiertagen wie Allerheiligen, Allerseelen und dem Totensonntag suchen wir häufig die Nähe zu den Lieben, die gestorben sind, und besuchen das Grab. Die steinernen Grabzeichen mit ihren Inschriften und Ornamenten tragen viel dazu bei, wie und woran wir uns erinnern, sei es an Charaktereigenschaften der Verstorbenen, an den Beruf oder an Hobbys. Vom erfahrenen Steinmetz geschaffen, zeugen individuell gestaltete Grabsteine von Beständigkeit.

Grabsteine: individuelle Kunstwerke und Erinnerungszeichen

Der harte Fels ist Sinnbild der Ewigkeit, das Blatt im Wind mahnt uns an unsere Vergänglichkeit. Welche Geschichte die Grabstätte erzählt, hängt von vielen Faktoren ab. Die Form des Steines, seine Farbe und Oberflächenbearbeitung geben den Rahmen vor.Inschrift und Ornament – sei es figürlich oder abstrakt – geben weitere Hinweise. Eine Angel für den passionierten Fischer, ein Zitat vom Lieblingsautor oder Pinsel und Farben für den Malermeister – die Gestaltungsfreiheit ist sehr groß. Auch bei den religiösen Symbolen gibt es mehr Möglichkeiten als Kreuz und betende Hände: Der Schmetterling als Auferstehungssymbol oder die Taube als Friedenszeichen, aber auch fernöstliche Zeichen wie Yin und Yang können in das Design einbezogen werden, um die Lebenseinstellungen der Verstorbenen auszudrücken. Einen großen Anteil an der Gestaltung eines individuellen Grabsteines hat die Gestaltung der Schrift. Eine Gravur in Form der individuellen Schreibschrift des Verstorbenen ist ebenso gebräuchlich wie klassische Schriftarten.

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Steinerne Grabzeichen mit individuellen Inschriften und Ornamenten tragen viel dazu bei, wie und woran wir uns erinnern, wenn wir das Grabunserer Lieben besuchen. Bilder: GdF

Am individuellsten gelingt ein Grabzeichen, wenn sich die Angehörigen Zeit nehmen und sich gemeinsam mit dem Steinmetzbetrieb auf die Suche nach der passenden Gestaltung machen.

Eine weitere Ausdrucksmöglichkeit ist die Wahl des Naturstein-Rohmaterials. Der Stein kann aus der nahen Umgebung des Wohnortes, aus der ursprünglichen Heimatregion des Verstorbenen oder der Nähe eines oft besuchten Urlaubsortes stammen. In Europa gibt es zahlreiche Vorkommen, die sich für Grabdenkmale eignen und aufgrund kurzer Transportwege zudem auch noch besonders ökologisch sind. „Beim persönlichen Beratungsgespräch sammelt der Steinmetz alle Ideen und bringt Material, Form, Inschrift und Oberflächenbearbeitung in Einklang. Das Ergebnis ist ein individuell gestaltetes Grabmal, das über die Trauerphase hinaus ein dauerhaftes Erinnerungszeichen darstellt“, erklärt Gustav Treulieb, Bundesinnungsmeister im Bundesverband Deutscher Steinmetze.

Herbstlich geschmückt

Alpenveilchen leuchten

Die Temperaturen sind in den vergangenen Wochen merklich gesunken und damit sind auch die sommerblühenden Pflanzen auf dem Grab unansehnlich geworden. Höchste Zeit, sich um die herbstlich-winterliche Gestaltung zu kümmern. Für Wechselbepflanzungen eignen sich eine ganze Reihe bunter Herbstblüher, die besonders in der tristen Jahreszeit zum Hingucker werden und auch bei Minusgraden noch ein schönes Bild zaubern.

Besonders leuchtend und für Strukturbepflanzungen sehr gut einsetzbar sind Alpenveilchen (Cyclamen), eine nicht winterharte Staude, die es vielen Blütenfarben vom klaren Weiß über zartes Rosa bis zu einem kräftigen Violett-Ton gibt. Besonders Mini- und Midi-Typen sind für die Grabbepflanzung sehr gut geeignet, die Minis vor allem auf Urnengräbern. In Miniatur blühen auch Hornveilchen (Viola cornuta), in deren Farbpalette sich auch gelb- und orangefarbene Blüten sowie viele Spielarten finden.

In vielen Rosa- und Lilatönen gefällt die Knospenheide (Calluna), deren Knospenfarbe über den ganzen Winter anhält und oftmals auch als Bodendecker gepflanzt wird. Interessant sind neue Züchtungen mit gelbgrünen, grau bis hin zu schwarzen Knospen. Zudem gibt es Trio- oder Quadro-Pflanzen, drei oder vier verschiedene Sorten in einem Topf, die sich auch für Schalenbepflanzungen eignen. Kombiniert werden Knospenheide oder Alpenveilchen gerne mit der silbrigen Stacheldrahtpflanze (Leucophytha brownii), einer mehrjährigen Staude, verschiedensten Gräsern und Blattschmuckpflanzen, wie Purpurglöckchen (Heuchera), die ein vielfältiges Herbstlaub ausbilden.

Mehr und mehr verzichten Angehörige auf eine Wechselbepflanzung und wünschen sich ein natürlich anmutendes Grab. Dazu sollte bei der Bepflanzung auch auf Stauden oder kleine Gehölze geachtet werden, die im Herbst blühen oder fruchten, wie Herbstanemonen, Astern, Christrosen (Helleborus) oder Scheinbeere (Gaultheria). Kleinwüchsige Gräser passen sehr gut dazu.

Das Farbspiel des Herbstes spiegelt sich auch in natürlichen Materialien wider, die Floristen und Friedhofsgärtner für die Gestaltung von gesteckten Schalen und Trauergebinden verwenden. Während als Basis traditionell Koniferengrün verarbeitet wird, werden als Hingucker natürlich eingefärbte Holzblumen in Rot, Orange oder Gelb dekoriert. Auch Zapfen aller Art sind als naturnahe Elemente beliebt.