Umweltfreundliche Grabpflege
Sonderveröffentlichung

Allerheiligen Ehingen Umweltfreundliche Grabpflege

So wird die Pflanzung im Herbst nachhaltig und insektenfreundlich gestaltet.

Traditionell und umweltfreundlich sind Naturmaterialien statt Plastik. Foto: Robert Günther/dpa-mag

23.10.2025

Wer jetzt das Grab von Angehörigen oder Freunden besucht, findet dort womöglich jede Menge Laub. Doch das muss nicht unbedingt beseitigt werden, sondern darf zumindest stellenweise liegen bleiben, rät der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Denn dann kann es Insekten und kleinen Säugetieren Unterschlupf bieten. 

Und auch sonst kann man etwas dafür tun, dass es auf den Gräbern der Liebsten möglichst umweltfreundlich zugeht. Etwa, indem man Erde ohne Torf verwendet. Denn Torf wird aus Mooren gewonnen. Werden Moorlandschaften dafür zerstört, wird auch der darin gebundene Kohlenstoff freigesetzt.

Am besten achtet man beim Kauf also darauf, dass Blumen- und Graberden den Hinweis „torffrei“ tragen. Der Begriff „Bio-Blumenerde“ ist der Verbraucherzentrale NRW zufolge keine Garantie dafür. 

Beim Grabschmuck auf Kunststoff verzichten

Bei fertigen Gestecken, die etwa rund um die Totengedenktage Allerheiligen und Totensonntag als Grabschmuck angeboten werden, kann man außerdem darauf achten, dass sie aus Naturmaterialien sind und ohne Dekorationen aus Kunststoff auskommen. Dann können diese laut Verbraucherzentrale im Frühjahr auch als Ganzes auf dem Kompost oder zum Biomüll gebracht werden. Plastikbestandteile müssen hingegen entfernt und dann getrennt entsorgt werden.

Sinnvoll generell: bei der Bepflanzung des Grabs auf heimische Blühpflanzen setzen. Am besten wählt man diese, Afra Heil vom BUND zufolge, so aus, dass sie zeitversetzt und über einen möglichst langen Zeitraum blühen. Dann haben Bienen und andere Insekten über Monate hinweg ein Nahrungsangebot. Heil, die Referentin für nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung ist, empfiehlt zudem, markhaltige Stängel auf dem Grab stehenzulassen: „Wildbienen nutzen das Mark für Brutkammern. Instabile markhaltige Fruchtstände können Sie zusammenbinden: Das sorgt im Winter, wenn alles verblüht ist, für eine optisch attraktive Struktur auf dem Grab.“

Als Farbtupfer in der dunklen Jahreszeit können ebenfalls Insektenfutterpflanzen dienen. Die Verbraucherzentrale nennt als einheimischen „Pflanz-Favoriten“ etwa Herbstaster, Fette Henne, Herbstzeitlose, Leinkraut oder Herbstkrokus.

Übrigens: Den Verbraucherschützern zufolge sind Grablichter aus Wachs auf dem Grab umweltfreundlicher als batteriebetriebene LED-Varianten.

Positive Ausnahme sind die Solar-Grablichter, wenn sie lange genutzt werden. Im Handel gibt es auch Grablichter aus Glas, deren Kerzen auswechselbar sind. So kann der Grabschmuck immer wieder verwendet werden. Und anders als bei Grablichtern aus Kunststoff gibt es auch keinen Plastikmüll. dpa