Von Anne Meßmer
Um Langfingern erst gar keine Möglichkeit zu lassen, in ein Haus oder eine Wohnung einzubrechen, sollte man an mehreren Punkten ansetzen – auch am eigenen Verhalten.
1. Als Erstes sollte man sich zusammen mit einem Experten einen Überblick über Haus und Grundstück verschaffen, um zu wissen, wo man beim Einbau von Sicherungsmaßnahmen ansetzen muss. Wo sind eventuelle Schwachstellen? Wie ist der Sichtschutz für das Grundstück? Was würde Einbrechern ihren Job besonders leicht machen, was schwerer? Im Anschluss daran kann ein individueller Maßnahmenkatalog erstellt werden.
2. Ein großes Thema beim Schutz vor Einbrechern sind Fenster und Türen. Im ersten Moment denkt man natürlich an die Sicherheit der Haustür, der Balkon- und Terrassentür und natürlich der Fenster im Erdgeschoss. Doch auch Keller- und Dachfenster sowie die Türen von Nebengebäuden, zum Beispiel eine Tür von der Garage ins Haus, sollten gut gesichert sein. Auch bei den Rollläden sollte auf Einbruchshemmung geachtet werden, diese sollten sich also nicht von außen einfach aufschieben lassen. Auch Lichtschächte vor Kellerfenster sind für Einbrecher verlockend, da sie darin von außen nicht gesehen werden können. Deswegen lohnt es sich hier, in eine Abhebesicherung für Lichtschächte zu investieren.
3. Eine große Rolle spielt heutzutage natürlich auch die Technik. Auch Alarmanlage, Bewegungsmelder mit Licht und eine Videoüberwachung des Grundstückes – vor allem, wenn dieses sehr groß ist – bieten zusätzliche Sicherheit. Die modernen Installationen lassen sich von überall auf der Welt per Smartphone oder Tablet steuern. Sogenannte Einbruchmeldeanlagen verhindern zwar einen Einbruch nicht, lösen aber Alarm aus und können so den Einbrecher vertreiben. Zudem können sichtbare Alarmanlagen Täter verunsichern und von ihrer Tat abhalten. Als zusätzliche Komponente gibt es Anlagen mit einem Überfallalarm, der automatisch die Polizei oder, gerade bei Bürogebäuden oder Firmenanlagen, den Sicherheitsdienst verständigt.
4. Doch auch das persönliche Verhalten kann Einbrüche verhindern. Wer in Urlaub oder auf Dienstreise ist, sollte diese nicht allzu ausführlich in sozialen Netzwerken posten. Zudem sollte man Post und Zeitung abbestellen – ein übervoller Briefkasten verrät aufmerksamen Einbrechern: „Hier ist gerade niemand zuhause.“
Die Tricks der Gauner
Ein technischer und mechanischer Schutz ist eine sehr wichtige Komponente im Kampf gegen Einbrecher. Doch die haben mittlerweile noch ganz andere, wenn auch manchmal sehr aufwendige Methoden, um sich Zutritt zu verschaffen. Recht bekannt ist der „Handwerker-Trick“. Dieser wird besonders gerne bei älteren Menschen angewandt. Als Handwerker getarnt, klingeln die Einbrecher, erzählen, sie hätten gesehen, dass ein paar Dachziegel fehlen, bieten Hilfe an und können so in aller Ruhe das Haus ausspionieren. Oft folgt ein paar Tage später dann der Einbruch.
18 Prozent betrug die die polizeiliche Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen in Deutschland im Jahr 2018.
Quelle: Statista
Der Trick mit dem Schlüssel
Raffiniert ist auch der „Schlüsseldienst-Trick“. Mit gefälschten Papieren wie Mietvertrag, Meldebescheinigung oder Ähnlichem ruft der Einbrecher einen Schlüsseldienst und gibt sich als Bewohner einer zuvor ausgewählten und ausgespähten Wohnung aus. Für den Mitarbeiter des Schlüsseldienstes scheinen die oft gut gemachten falschen Papiere ok. Er öffnet die Haustür und zack – ist der Einbrecher drin. am