Gesundheitstage in Allmendingen: Pflege und Medizin im Mittelpunkt
Sonderveröffentlichung

Allmendinger Gesundheitstage Gesundheitstage in Allmendingen: Pflege und Medizin im Mittelpunkt

Besucher werden zu den neuesten Entwicklungen und Erkenntnissen in Vorträgen zu Gesundheitsthemen informiert.

Im vergangenen Jahr sorgte Dr. Martin Elbel im Allmendinger Bürgerhaus für einen proppenvollen Vortragssaal. Auch dieses Jahr warten wieder spannende Themen auf die Besucher. Foto: Christina Kirsch

18.10.2023

Den einen zwickt‘s im Knie, der andere hat einen Pflegefall daheim. Vielleicht möchte man auch wissen, wie gelegentlich auftretende Atembeschwerden einzuordnen sind oder es gibt Unsicherheiten, ob man sich im Fall des Falles als Organspender zur Verfügung stellen soll. Die Allmendinger Gesundheitstage, eine beliebte Gemeinschaftsveranstaltung der Gemeinde Allmendingen und der SÜDWEST PRESSE, haben schon auf manche Fragen fundierte und weiterhelfende Antworten gegeben. Auch dieses Jahr gibt es wieder Vorträge zu Themen, die jeden betreffen können.

Los geht es am kommenden Montag, 23. Oktober, um 18.30 Uhr mit einer offiziellen Eröffnung im Allmendinger Bürgerhaus (Hauptstraße 18). Dabei werden sowohl Allmendingens Bürgermeister Florian Teichmann als auch Martin Tröster, Redaktionsleiter der SÜDWEST PRESSE in Ehingen, zugegen sein. Beide können auf lange, erfolgreiche Allmendinger Gesundheitstage zurückblicken, die stets auch Publikum von außerhalb in die Gemeinde Allmendingen gelockt haben. Es hat sich herumgesprochen, dass man den Fachreferenten im Anschluss an die Fachvorträge noch spezielle Fragen stellen kann. Auch der Austausch an weiterführenden Adressen hat manchen Besucher schon von dem einen oder anderen Problem befreit.

Eine Fülle von Fragen

So hat Dr. Martin Elbel im vorigen Jahr zum Thema „Knieprothesen vom Roboter“ referiert, und im Vortragssaal bleib kein Sitzplatz frei. Im Anschluss an den informativen Vortrag, der den Besuchern die Angst vor dem Roboter nahm, wurde der Referent mit einer Fülle an Fragen bestürmt und gab fachliche Auskunft aus erster Hand. Ähnlich könnte es auch dieses Jahr werden, da es bei den vier Fachvorträgen um die Themen Pflege, Herz, Lunge und die Organspende geht. Die Vorträge beginnen jeweils um 19 Uhr, Einlass ist immer von 18 Uhr an. So bleibt auch noch Gelegenheit für Begegnung und das eine oder andere Wort an Nachbarn oder Leidensgenossen.

Zum Auftakt am Montagabend spricht Claudia Litzbarski vom Standort Ehingen des Pflegestützpunkts des Landratsamts Alb-Donau-Kreis zum Thema „Pflege – die wichtigsten Fragen. Wie kann der Pflegestützpunkt des Landkreises helfen?“. Pflege- und Hilfsbedürftigkeit betrifft in einer alternden Gesellschaft immer mehr Menschen. Betroffene und Angehörige geraten oft völlig unvorbereitet in ganz neue Situationen, die sie schnell überfordern. Je plötzlicher das Ereignis, desto hilfloser sind die Angehörigen, auf deren Hilfe es nun ankäme.

"Betroffene geraten oft unvorbereitet in eine ganz neue Situation."

Der Pflegestützpunkt des Alb-Donau-Kreises ist eine unabhängige Beratungsstelle. Fachkräfte informieren über Leistungen der Pflegeversicherung, medizinische Dienste und erklären den Weg zum Pflegegrad. Die Referentin spricht wichtige Fragen an, die in diesen Situationen auf Pflegende zukommen.

Am Dienstagabend, 24. Oktober, steht der plötzliche Herzstillstand im Zentrum. Prof. Sinisa Markovic, Chefarzt für Innere Medizin und Kardiologie am Alb-DonauKlinikum Ehingen, referiert über Ursachen, Symptome und Risiken. In Deutschland erleiden jährlich etwa 65 000 Menschen einen plötzlichen Herzstillstand. Markovic referiert über Anzeichen und Ursachen, die zum plötzlichen Herztod führen. Zudem erklärt der Experte, warum eine sofortige Erste Hilfe Leben retten kann.

In diesem Vortrag werden die Besucherinnen und Besucher nicht nur über die Fakten und Statistiken zum Herzstillstand informiert, sondern auch über die neuesten Entwicklungen in der Notfallmedizin und die besten Praktiken zur Ersten Hilfe bei Herzstillstand aufgeklärt. Der Veranstalter ist zuversichtlich, dass die Besucher nach diesem Vortrag besser vorbereitet und motiviert sein werden, im Ernstfall angemessen handeln zu können.

Luft ist Lebensenergie. Fällt das Atmen schwer, stellt sich subjektiv das Gefühl von Luftnot (Dyspnoe) ein. Der Betroffene hat das Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen. Die Folgen sind beschleunigte Atmung, beklemmende Gefühle, Erschöpfung bis hin zur Todesangst. Als Grund kommen meist Lungen- oder Herzerkrankungen in Frage. Eine medizinische Abklärung gibt Aufschluss über die genauen Ursachen. Hartveg informiert über mögliche Ursachen, Auslöser und Behandlungsmaßnahmen von Dyspnoe.

"Wenn jemand in Luftnot gerät, kann das verschiedene Ursachen haben."

Zum Abschluss rücken die Allmendinger Gesundheitstage am Donnerstag, 26. Oktober, ein Thema in den Blickpunkt, das gesellschaftlich und politisch hochrelevant ist – nicht erst, seit sich der Deutsche Bundestag im Januar 2020 gegen eine Widerspruchslösung ausgesprochen hat, bei der ein jeder Mensch Organspender ist, der dem nicht ausdrücklich widerspricht.

Prof. Dr. Karl Träger, Facharzt für Anästhesiologie und zudem Transplantationsbeauftragter der Uniklinik Ulm, wird der Frage nachgehen, warum über dieses Thema gesprochen werden muss. Denn die Liste derjenigen, die auf ein Organ warten, ist vor allem in Deutschland lang. Der Referent wird erklären, wie genau und unter welchen Voraussetzungen eine Organspende abläuft. Die Medizin ermöglicht zwar, mit chronischen und akuten lebensbedrohlichen Organerkrankungen mit Einschränkungen weiterleben zu können. Sind medikamentöse oder apparative Behandlungsmöglichkeiten aber ausgeschöpft, kann meist nur eine Organtransplantation den drohenden Tod verhindern und ein Weiterleben ermöglichen.

Jeder sollte nachdenken

Organtransplantation gibt es aber nur, wenn Spenderorgane dafür bereitstehen. In Deutschland gibt es die Möglichkeit der postmortalen („nach dem Tod“) Organspende und der Lebendspende. Der Referent wird deutlich machen, dass sich jeder über die Organspende Gedanken machen sollte. Auch dann, wenn er oder sie sich dagegen entscheiden. Informationen zu diesem Thema und Antworten auf ihre Fragen gibt es am 26. Oktober bei den Allmendinger Gesundheitstagen. Christina Kirsch